Gaza-Stadt: Tote und Verletzte bei Beschuss von Kirchengelände
Spenden
Gaza-Stadt: Tote und Verletzte bei Beschuss von Kirchengelände

Gaza-Stadt: Tote und Verletzte bei Beschuss von Kirchengelände

Bislang 22 Christen an Kriegsfolgen gestorben

14.12.2023 aktuelles

Am Samstag, 16. Dezember, wurden zwei Frauen auf dem Kirchengelände der katholischen Pfarre „Heilige Familie“ in Gaza-Stadt von Scharfschützen erschossen. Das teilte das Lateinische Patriarchat von Jerusalem in einer Aussendung mit, die KIRCHE IN NOT (ACN) vorliegt. Sieben weitere Personen seien verletzt worden. Am gleichen Tag hätten auch mehrere Raketen das Kloster der „Missionarinnen der Nächstenliebe“ getroffen, in dem sich über 50 Menschen mit Behinderungen aufhielten.

Getötet beim Versuch, sich in Sicherheit zu bringen

Bei den beiden getöteten Frauen handelt es sich nach Angaben von Projektpartnern von KIRCHE IN NOT um Samar Anton und ihre Mutter Nahida. Beide seien tödlich verletzt worden, als sie sich in einem Pfarreigebäude in Sicherheit bringen wollten.

Das Lateinische Patriarchat gab an, dass es sich bei den Scharfschützen um israelische Militärs gehandelt habe. „Sieben weitere Personen wurden verwundet, als sie andere Menschen auf dem Kirchengelände zu schützen versuchten“, heißt es in der Mitteilung weiter.

Medienberichten vom Samstagabend zufolge rechtfertigte das israelische Militär sein Vorgehen damit, dass angeblich ein Raketenwerfer in der Pfarrei stationiert sei.

Pfarrgebäude von Granaten beschädigt

Die Gebäude der katholischen Pfarre „Heilige Familie“ in Gaza-Stadt sind am vergangenen Wochenende von Granatsplittern getroffen worden; dabei wurden auf dem Dach befindliche Wassertanks und Solarpaneele zerstört.

Am 12. Dezember sei außerdem auf dem Pfarrgelände eine nicht detonierte Rakete entdeckt worden. Es sei aktuell nicht möglich, diese zu entschärfen, teilten lokale Ansprechpartner KIRCHE IN NOT mit.

Wegen des Treibstoffmangels könne auch der Stromgenerator für die Pfarrgebäude nicht mehr betrieben werden. All das verschlechtert die Situation der Zivilisten, die in den Räumen der einzigen katholischen Pfarre im Gaza-Streifen Zuflucht gefunden haben, unter ihnen auch Kinder und Menschen mit Behinderung.

Heilige Messe in der Pfarre „Heilige Familie“ in Gaza (Foto: Pfarre Heilige Familie).

Humanitäre Lage spitzt sich zu

Lokalen Angaben zufolge sind seit Kriegsausbruch im Gaza-Streifen 22 der rund 1000 im Gaza-Streifen lebenden Christen an den Folgen des Krieges gestorben. 17 von ihnen wurden getötet, als die zur griechisch-orthodoxen Pfarre St. Porphyrius gehörenden Gebäude im Oktober von einer Bombe getroffen wurden. Fünf Christen starben aufgrund mangelnder medizinischer Versorgung.

„Nach der jüngsten Waffenruhe sind wir in die katholische Pfarre zurückgekehrt, um auf das Ende des Krieges zu warten“, schrieb ein Christ aus Gaza an „Kirche in Not“. „Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung, um unser Überleben in dieser Zeit der Not zu sichern.“ „Kirche in Not“ hat Mittel zur Verfügung gestellt, mit denen die Verantwortlichen der Pfarre „Heilige Familie“ Lebensmittel und Medikamente besorgen konnten.

Zerstörtes Gebäude bei der St.-Porphyrius-Kirche in Gaza-Stadt.

Hilfe kommt an

In Kooperation mit dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem unterstützt KIRCHE IN NOT auch die Arbeit der christlichen Minderheit im Westjordanland und Ostjerusalem sowie Arbeitsmigranten in Israel.

Bitte unterstützen Sie die Nothilfe der Kirche im Heiligen Land mit Ihrer Spende – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
Verwendungszweck: Heiliges Land

Online spenden

Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende – schnell und einfach online!