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Obwohl sich die Kämpfe vorwiegend auf den Gaza-Streifen konzentrieren, hat der Krieg im Heiligen Land auch Auswirkungen auf die christliche Minderheit in den weiteren Palästinensischen Gebieten. Von KIRCHE IN NOT (ACN) zusammengetragene Informationen ergeben, dass nach den Terroranschlägen und der israelischen Gegenwehr in Ostjerusalem und im Westjordanland über 4500 Christen aktuell ohne Arbeit sind – das entspricht über acht Prozent der christlichen Bevölkerung in diesen beiden Territorien.

„Die meisten Christen dort arbeiten im Tourismussektor. Sie verdienen ihren Lebensunterhalt als Reiseführer, Hotelangestellte, Ladeninhaber, Verkäufer oder Kunsthandwerker“, erklärte der Projektdirektor von KIRCHE IN NOT, Marco Mencaglia. Mit Kriegsausbruch sei der Tourismus nahezu vollständig zum Erliegen gekommen, weshalb viele Menschen von heute auf morgen ohne Einkommen dastünden. „Darüber hinaus sind täglich mehrere hundert christliche Arbeitskräfte zum Arbeiten auf israelisches Staatsgebiet gefahren. Durch die Schließung der Grenzen ist dies nun ebenfalls nicht mehr möglich“, sagte Mencaglia.

Die meisten Christen arbeiten im Tourismussektor. Sie verdienen ihren Lebensunterhalt als Reiseführer, Hotelangestellte, Ladeninhaber, Verkäufer oder Kunsthandwerker.

Tourismus ist zusammengebrochen

Um den arbeitslosen Menschen und ihren Familien beizustehen, hat KIRCHE IN NOT in Kooperation mit dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem einige Sofortmaßnahmen ergriffen: Betroffene Personen erhalten Lebensmittelgutscheine oder Mietzuschüsse, „damit Familien in ihrer Wohnung bleiben können und nicht zwangsgeräumt werden“, betonte der Projektdirektor. Auch unterstützt KIRCHE IN NOT die Versorgung von chronisch kranken Personen, den Betrieb kleinerer Unternehmen und übernimmt die Ausbildungsgebühren für Schüler und Studenten.

Helfen Sie mit Ihrer Spende notleidenen Christen im Heiligen Land

Zusammenstellung von Medikamenten für chronisch Kranke.

Nachhaltige Hilfe

Um jedoch den Menschen nachhaltiger zu helfen und sie in krisensichere Tätigkeiten zu bringen, wird das Hilfswerk im neuen Jahr auch die Ausbildung von Jugendlichen in technischen Berufen sowie Existenzgründerprogramme für Kleinunternehmen unterstützen, berichtete Mencaglia: „So helfen wir der christlichen Minderheit, neue Qualifikationen zu erwerben. Das ist auf lange Sicht besser, denn es trägt dazu bei, die Christen in ihrer Heimat zu verankern und von der Auswanderung abzuhalten.“

Nach Beginn des Kriegs im Heiligen Land hat KIRCHE IN NOT Hilfen für die humanitäre Versorgung von Christen im Gaza-Streifen, im Westjordanland und in Ost-Jerusalem auf den Weg gebracht. Auf israelischem Staatsgebiet unterstützt das Hilfswerk Projekte für christliche Arbeitsmigranten.

Bitte unterstützen Sie die Nothilfe der Kirche im Heiligen Land mit Ihrer Spende – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

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Verwendungszweck: Heiliges Land

KIRCHE IN NOT hat über eine halbe Million Euro zur Verfügung gestellt, um 45 000 Kindern in Syrien und im Libanon eine Weihnachtsfreude zu bereiten. Über drei Viertel der Geschenke gehen an Kinder aus bedürftigen Familien in Syrien; dort unterstützt KIRCHE IN NOT die Weihnachtsaktion bereits seit 2015. Im Libanon werden dieses Jahr zum dritten Mal Geschenke verteilt.

Unterstützen Sie bitte auch weiterhin unsere Arbeit
für notleidende Christen weltweit.

Zwei Monatslöhne für ein neues Kleidungsstück

KIRCHE IN NOT arbeitet dabei eng mit lokalen Schwesterngemeinschaften zusammen, zum Beispiel mit der Kongregation der Schwestern Jesu und Mariens, die sowohl im Syrien als auch im Libanon tätig sind.

Schwester Annie Demerjian berichtet: „Wenn Eltern ihren Kindern eine neue Hose, ein Hemd oder Schuhe kaufen wollen, müssen sie in Syrien aktuell bis zu zwei Monatslöhne dafür ausgeben. Für viele Familien ist deshalb ein neues Kleidungsstück ein Traum.“

Die Kinder freuen sich über die Geschenke, die die Wohltäter von KIRCHE IN NOT ermöglicht haben.

Weihnachtsfreude im Schatten des Krieges

Die langjährige Projektpartnerin von KIRCHE IN NOT wird deshalb mit ihren Mitarbeiterinnen auch in diesem Jahr vor Weihnachten warme Winterkleidung an Kinder verteilen. Die Anoraks, Pullover oder Hemden wurden meist von lokalen Herstellern gefertigt, was das Einkommen für zahlreiche Familien sichert.

Im Libanon steht die Weihnachtsaktion dieses Jahr unter dem Motto „Schaffe Freude, wenn du sie nicht finden kannst“. Schwester Raymonda Saade von der Kongregation der Schwestern vom heiligen Josef organisiert dort kleine Weihnachtsfeiern für Familien, bei denen die Kinder ein Präsent erhalten. Dank ihrer umsichtigen Wirtschaftsweise konnten die Schwestern im vergangenen Jahr sogar 1000 Kinder mehr als geplant beschenken.

Der Krieg im Heiligen Land wirft dieses Jahr auch dunkle Schatten auf den benachbarten Libanon. Der Süden des Landes gilt als Hauptstützpunkt der islamistischen Hisbollah; die Sicherheitslage ist dort schon seit Jahren angespannt.

Freiwillige Helferinnen verpacken die Geschenke.

„Dank Ihrer Spenden können wir diesen Traum verwirklichen“

„Trotz dieser schwierigen Situation werden wir auch im Südlibanon an 500 christliche Kinder Geschenke verteilen“, berichtet Schwester Raymonda, verbunden mit dem Dank an die Wohltäter von KIRCHE IN NOT: „Ohne Sie hätten wir nichts erreichen können. Nur dank Ihrer Spenden können wir diesen Traum verwirklichen. Wir sind sicher: Mit jedem verteilten Geschenk, mit jedem Lächeln eines Kindes, bekommen Sie eine besondere Gnade zurück.“

Der Libanon und Syrien leiden unter extremer Inflation und Mangelwirtschaft. UN-Angaben zufolge leben im Libanon rund 70 Prozent der Bevölkerung in extremer Armut, in Syrien sind es 90 Prozent. Dort hat der Krieg zu einem Rückgang der christlichen Bevölkerung um mehr als zwei Drittel geführt, heute leben schätzungsweise unter einer halben Million Christen in Syrien.

Schwester Annie Demerjian (hinten links) mit Frauen und Kindern, die sich über Winterkleidung freuen, die Wohltäter von KIRCHE IN NOT ermöglicht haben.

Viele junge Familien verlassen die Region

Auch im Libanon, das mit schätzungsweise 2,2 Millionen Gläubigen die zahlenmäßig größte christliche Gemeinschaft im Nahen Osten beherbergt, hält der Trend zur Auswanderung weiter an. Vor allem junge Familien verlassen das Land.

Um den notleidenden Christen in Syrien und Libanon weiterhin helfen zu können, bittet KIRCHE IN NOT um Spenden – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

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Am Samstag, 16. Dezember, wurden zwei Frauen auf dem Kirchengelände der katholischen Pfarre „Heilige Familie“ in Gaza-Stadt von Scharfschützen erschossen. Das teilte das Lateinische Patriarchat von Jerusalem in einer Aussendung mit, die KIRCHE IN NOT (ACN) vorliegt. Sieben weitere Personen seien verletzt worden. Am gleichen Tag hätten auch mehrere Raketen das Kloster der „Missionarinnen der Nächstenliebe“ getroffen, in dem sich über 50 Menschen mit Behinderungen aufhielten.

Getötet beim Versuch, sich in Sicherheit zu bringen

Bei den beiden getöteten Frauen handelt es sich nach Angaben von Projektpartnern von KIRCHE IN NOT um Samar Anton und ihre Mutter Nahida. Beide seien tödlich verletzt worden, als sie sich in einem Pfarreigebäude in Sicherheit bringen wollten.

Das Lateinische Patriarchat gab an, dass es sich bei den Scharfschützen um israelische Militärs gehandelt habe. „Sieben weitere Personen wurden verwundet, als sie andere Menschen auf dem Kirchengelände zu schützen versuchten“, heißt es in der Mitteilung weiter.

Medienberichten vom Samstagabend zufolge rechtfertigte das israelische Militär sein Vorgehen damit, dass angeblich ein Raketenwerfer in der Pfarrei stationiert sei.

Pfarrgebäude von Granaten beschädigt

Die Gebäude der katholischen Pfarre „Heilige Familie“ in Gaza-Stadt sind am vergangenen Wochenende von Granatsplittern getroffen worden; dabei wurden auf dem Dach befindliche Wassertanks und Solarpaneele zerstört.

Am 12. Dezember sei außerdem auf dem Pfarrgelände eine nicht detonierte Rakete entdeckt worden. Es sei aktuell nicht möglich, diese zu entschärfen, teilten lokale Ansprechpartner KIRCHE IN NOT mit.

Wegen des Treibstoffmangels könne auch der Stromgenerator für die Pfarrgebäude nicht mehr betrieben werden. All das verschlechtert die Situation der Zivilisten, die in den Räumen der einzigen katholischen Pfarre im Gaza-Streifen Zuflucht gefunden haben, unter ihnen auch Kinder und Menschen mit Behinderung.

Heilige Messe in der Pfarre „Heilige Familie“ in Gaza (Foto: Pfarre Heilige Familie).

Humanitäre Lage spitzt sich zu

Lokalen Angaben zufolge sind seit Kriegsausbruch im Gaza-Streifen 22 der rund 1000 im Gaza-Streifen lebenden Christen an den Folgen des Krieges gestorben. 17 von ihnen wurden getötet, als die zur griechisch-orthodoxen Pfarre St. Porphyrius gehörenden Gebäude im Oktober von einer Bombe getroffen wurden. Fünf Christen starben aufgrund mangelnder medizinischer Versorgung.

„Nach der jüngsten Waffenruhe sind wir in die katholische Pfarre zurückgekehrt, um auf das Ende des Krieges zu warten“, schrieb ein Christ aus Gaza an „Kirche in Not“. „Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung, um unser Überleben in dieser Zeit der Not zu sichern.“ „Kirche in Not“ hat Mittel zur Verfügung gestellt, mit denen die Verantwortlichen der Pfarre „Heilige Familie“ Lebensmittel und Medikamente besorgen konnten.

Zerstörtes Gebäude bei der St.-Porphyrius-Kirche in Gaza-Stadt.

Hilfe kommt an

In Kooperation mit dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem unterstützt KIRCHE IN NOT auch die Arbeit der christlichen Minderheit im Westjordanland und Ostjerusalem sowie Arbeitsmigranten in Israel.

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Angesichts des Krieges im Heiligen Land unterstützt KIRCHE IN NOT in Zusammenarbeit mit dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem die Nothilfe der christlichen Kirchen. Ein erstes Hilfspaket kommt Christen im Gazastreifen, im Westjordanland, Ostjerusalem sowie christlichen Wanderarbeitern und Flüchtlingen in Israel zugute.

Vor Kriegsausbruch lebten rund 1000 Christen im Gazastreifen. Die meisten von ihnen haben in der katholischen Pfarrei „Heilige Familie“ und in der griechisch-orthodoxen Kirche St. Porphyrius Zuflucht gefunden. Unter ihnen befinden sich zahlreiche Kinder, ältere Personen oder Menschen mit Behinderungen, weshalb für die meisten Menschen eine Flucht unmöglich ist.

Nach lokalen Berichten sind hunderte Familien auf den beiden Kirchengeländen zusammengepfercht, es fehlt an Lebensmitteln und Medikamenten. Vor allem der Wassermangel wird immer bedrückender. KIRCHE IN NOT unterstützt eine Initiative des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, um die isolierten Menschen in den beiden Gemeinden im Gazastreifen mit grundlegenden Gütern zu versorgen.

Die Folgen der jüngsten Eskalation haben auch die rund 47 000 Christen im Westjordanland und in Ostjerusalem schwer getroffen. Da viele von ihnen im Tourismussektor arbeiten, haben sie ihre Einnahmequelle verloren. Wegen der Grenzschließungen können viele Menschen nicht mehr zu ihren Arbeitsplätzen auf israelischem Staatsgebiet gelangen.

Zerstörtes Gebäude bei der St.-Porphyrius-Kirche in Gaza-Stadt.

Lebensmittelgutscheine und medizinische Unterstützung

Die Nothilfe für die Christen im Westjordanland und in Ostjerusalem besteht überwiegend aus Lebensmittelgutscheinen, Mietbeihilfen sowie Zuschüssen für Strom- und Wasserkosten. Menschen mit chronischen Erkrankungen und ältere Personen erhalten auch medizinische Unterstützung.

Auf israelischem Staatsgebiet halten sich lokalen Angaben zufolge um die 100 000 christliche Migranten und Asylsuchende auf. Das Lateinische Patriarchat hat für sie im Jahr 2021 ein eigenes Vikarat für Migranten und Asylsuchende eingerichtet, das bis zu seiner Abtswahl von Pater Nikodemus Schnabel aus der deutschsprachigen Benediktinerabtei Dormitio auf dem Jerusalemer Zionsberg geleitet wurde.

Mitglieder der Pfarre Heilige Familie in Gaza-Stadt während eines Gebetes.

Viele haben keinerlei Unterstützung und sind schutzlos

Hunderte von christlichen Migranten aus der Umgebung das Gazastreifens mussten vor den jüngsten Kämpfen fliehen und sind jetzt in provisorischen Unterkünften in Klöstern, christlichen Gästehäusern und anderen kirchlichen Einrichtungen untergebracht. Andere halten sich in verschiedenen Teilen Israels, wie zum Beispiel in Tel Aviv, auf. Viele von ihnen haben keinerlei Unterstützung und sind schutzlos.

KIRCHE IN NOT unterstützt das Vikariat für Migranten und Asylsuchende dabei, Unterkünfte bereitzustellen, die Menschen medizinisch zu versorgen und arbeitslose Personen mit den Dingen des täglichen Bedarfs zu versorgen sowie sie seelsorgerisch zu betreuen.

Christliche Arbeitsmigranten bei einer Prozession in Jaffa/Israel (Archivbild) © Kirche in Not/Ilona Budzbon

„Vielen Dank für Ihre Solidarität”

Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Kardinal Pizzaballa, bedankte sich bei KIRCHE IN NOT für die Unterstützung der Christen im Heiligen Land in dieser Krisenzeit: „Vielen Dank für Ihre Spenden und Ihre Solidarität. Bitte beten Sie weiterhin für unsere kleine christliche Gemeinschaft, die unerschütterlich Zeugnis für den Glauben und die Hoffnung ablegt.“

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Angesichts der anhaltenden Militäroffensive bittet der Pfarrer der katholischen Gemeinde in Gaza-Stadt um „die notwendigen humanitären Korridore“, damit Hilfsgüter zu den Menschen gelangen könnten. Das erklärte Gabriel Romanelli, der seit vier Jahren die Pfarre „Heilige Familie“ in Gaza leitet, in einem Gespräch mit KIRCHE IN NOT.

Der Seelsorger hielt sich zum Zeitpunkt des Hamas-Angriffs auf Israel in Bethlehem auf und kann wegen der Grenzschließungen nicht mehr zurück zu seiner Gemeinde. Mittlerweile befindet er sich in Jerusalem.

Laut Romanelli hätten aktuell rund 700 Menschen im Gemeindezentrum seiner Pfarre Zuflucht gesucht. Darunter seien auch Kinder mit Behinderungen. Weitere Flüchtlinge seien in einer katholischen Schule untergekommen. „Die Lage ist nach wie vor kritisch. Jeder getötete, verwundete oder entführte Mensch verursacht großen Schmerz. Sie können sich die Situation der Menschen vorstellen, die keine Besserung sehen“, sagte der Pfarrer.

Heilige Messe am 25. Oktober 2023 in der Pfarre Heilige Familie in Gaza.

Vor allem fehlt es an Wasser und Brennstoff für Stromerzeugung

Die Situation in seiner Gemeinde sei „im Großen und Ganzen gut“. Sein Kaplan und Ordensfrauen kümmerten sich um die Menschen: „Wie die ersten Christen teilen sie, was sie bekommen können.“ Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem versuche, eine Möglichkeit zu finden, um die Menschen zu versorgen. Am meisten fehle es an Wasser und Brennstoff für die Stromerzeugung. „Vor dem Krieg hatten wir vier Stunden Strom am Tag und jetzt gar keinen mehr“, berichtete Romanelli.

Mehrfach habe ihn Papst Franziskus angerufen und sich nach dem Befinden der Gemeinde in Gaza zu erkundigen. Der Papst habe seine Sorge ausgedrückt und die Verantwortlichen gebeten, „die Kinder in unserer Obhut zu schützen“.

Taufe in der Pfarre Heilige Familie in Gaza.

Papst Franziskus bekundet Mitgefühl

Die Menschen in Gaza bitten aktuell vor allem um Gebete, „dass der Herr sich erbarmt und dieser Krieg ein Ende hat“. Wichtig sei auch, die Situation bekanntzumachen und die politisch und diplomatisch Verantwortlichen zu bitten, „ein Wort des Friedens und der Versöhnung einzulegen“, betonte der Geistliche. „Ich lade alle Menschen ein, barmherzig zu sein und zu versuchen, so viel wie möglich zu helfen.“

Von den etwa 2,3 Millionen Einwohnern des Gaza-Streifens sind rund 1000 Christen. Die meisten von ihnen gehören orthodoxen Kirchen an, die katholische Gemeinde zählt etwas mehr als 100 Mitglieder.

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Der Krieg im Heiligen Land hat auch gravierende Auswirkungen auf die christliche Gemeinschaft im Westjordanland. Ihr wichtigstes Zentrum ist Bethlehem, wo nach biblischen Berichten Jesus geboren wurde. Auf dem Platz vor der Geburtskirche betreiben zahlreiche Christen Läden für Andenken und religiöse Gegenstände wie Rosenkränze, Krippenfiguren und Kreuze aus Olivenholz.

Einer von ihnen ist Rony Tabash, dessen Familie seit fast hundert Jahren in Bethlehem tätig ist. Im Gespräch mit KIRCHE IN NOT bringt er seine Verzweiflung angesichts der aktuellen Lage zum Ausdruck: „Die Lage ist schrecklich. So etwas habe ich noch nie erlebt, niemals!“

Auch „über dem Himmel von Bethlehem“ seien bereits Kampfraketen geflogen; die Sorge um die Sicherheit sei allgegenwärtig, berichtet Tabash: „Meine Kinder wollen nicht mehr von meiner Seite weichen.“ Die Menschen hätten genug von Terror und Krieg: „Wir sind müde, wir wollen Frieden, nur Frieden für unsere Kinder und Familien.“

Eigentlich hatte der junge Christ gehofft, nach dem Ende der Covid-19-Pandemie seine Schulden abbezahlen und sich wieder wirtschaftlich erholen zu können. Doch seit Ausbruch des Krieges haben nahezu alle Pilger Bethlehem verlassen; die Grenzübergänge zu Israel sind geschlossen. „Hier ist niemand mehr“, erzählt der Händler. „Ich mache mir nicht nur Sorgen um unser Einkommen, sondern auch um die Zukunft der christlichen Orte und Familien.“

Rony Tabash mit seinem Vater und seinem Sohn in ihrem Andenkenladen in Bethlehem.
Rony Tabash mit seinem Vater und seinem Sohn in ihrem Andenkenladen in Bethlehem.

Sorge um Einkommen und Zukunft christlicher Orte

Wegen der Grenzschließungen seien viele Menschen von ihren Arbeitsplätzen in Jerusalem abgeschnitten und stünden damit ohne Einkommen da. Eine Folge: Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft wanderten aus – darunter auch Christen, beklagt Tabash: „Einer meiner Freunde, der ein kleines Busunternehmen hatte, hat am vergangenen Wochenende das Heilige Land verlassen.“ Den meisten Christen hätten jedoch diese Möglichkeit nicht.

Andere haben sich bewusst entschieden zu bleiben. So auch Tabash und seine Familie: „Ich bin der Einzige hier, der noch jeden Tag seinen Laden öffnet. Was mich aufrechterhält, ist der Glaube. Ohne ihn könnte ich keine Minute lang weitermachen. Wir haben die Hoffnung verloren. Das Einzige, was wir noch haben, ist der Glaube.“

Ein Christ in Bethlehem fertigt ein Kreuz aus Olivenholz.
Ein Christ in Bethlehem fertigt ein Kreuz aus Olivenholz.

„Das Einzige, was wir noch haben, ist der Glaube“

Er sehe es als seine Aufgabe, in Bethlehem zu bleiben. „Wir leben an dem Ort, an dem Jesus geboren wurde. Wir können nicht gehen.“ Doch Bethlehem sei nicht nur ein wichtiger Ort für die Christen im Westjordanland, sondern auf der ganzen Welt: „Es ist jetzt an der Zeit, uns zu helfen und an den heiligen Orten präsent zu sein“, appelliert Tabash.

Natürlich sei es wegen der aktuellen Lage nicht möglich, persönlich zu kommen. Aber Christen könnten auf andere Weise präsent sein: „Kommt mit euren Gebeten, kommt mit euren Friedensaktionen, kommt mit eurer Hilfe für die christlichen Familien! Es ist das Schweigen, das mir Angst macht.“

Rony Tabash und sein Vater mit Herbert Rechberger und Christian Klyma von KIRCHE IN NOT Österreich vor ihrem Laden an der Geburtskirche in Bethlehem.
Rony Tabash und sein Vater mit Herbert Rechberger und Christian Klyma von KIRCHE IN NOT Österreich vor ihrem Laden an der Geburtskirche in Bethlehem.
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Rund 8 Monate nach dem Erdbeben in Syrien und der Türkei hat KIRCHE IN NOT ein zweites Hilfsprogramm für die betroffenen Regionen in Nordsyrien auf den Weg gebracht. Es umfasst unter anderem Instandsetzungsarbeiten an zwei kirchlichen Schulen, einem Kindergarten, einem Gemeinde- und einem Jugendzentrum, sowie Renovierungsarbeiten an neun Kirchen und Klöstern. Das Hilfsprogramm ist ökumenisch angelegt und kommt rund 30 000 Menschen zugute.
Verteilung von Hilfsgütern, die von KIRCHE IN NOT finanziert wurden.

Schulen, Hilfseinrichtungen und Gotteshäuser

Knapp zwei Drittel der Hilfen gehen nach Aleppo. Dort unterstützt KIRCHE IN NOT unter anderem ein Wohltätigkeitzentrum, in dem Lebensmittel und Dinge des alltäglichen Bedarfs an bedürftige Bewohner verteilt werden. In der Stadt befinden sich außerdem die Schule des armenisch-katholischen Mechitaristen-Ordens und das von der armenisch-apostolischen Kirche betriebene Karen-Jeppe-Kolleg. Sie wurden durch das Erdbeben beschädigt; KIRCHE IN NOT ermöglicht jetzt dringend notwendige Instandsetzungsmaßnahmen.

Weitere Projektgelder fließen in die Hafenstadt Latakia im Nordwesten Syriens. Dort hilft KIRCHE IN NOT bei Reparaturmaßnahmen an der griechisch-orthodoxen Kathedrale, einem katholisch-melkitischen Kloster und einer armenisch-apostolischen Kirche. Die Gotteshäuser sind auch wichtige Stützpunkte für das soziale Leben und die Versorgung mit karitativen Gütern.

Xavier Stephen Bisits, Projektreferent von KIRCHE IN NOT, im Gespräch mit Betroffenen des Erdbebens.

Häuser winterfest gemacht

„Wir haben mehrere Organisationen um Hilfe gebeten, und hatten das Glück, von KIRCHE IN NOT Unterstützung zu bekommen“, berichtet Michlen Mukel aus Aleppo. Das Wohnhaus, in dem sie mit ihrer Familie lebte, wurde beim Erdbeben schwer beschädigt. Sie gehörte zu den ersten Hilfeempfängern. Mittlerweile konnte in ihrem Haus das Dach repariert und mit Fundamentarbeiten begonnen werden. „Dank dieser Hilfe sind unsere Häuser jetzt winterfest“, sagt die Christin. „Ich bin allen, die zu diesem wichtigen Projekt beigetragen haben, sehr dankbar – vor allem den Spendern von KIRCHE IN NOT.“

Das Erdbeben vom 6. Februar 2023 war das stärkste in der Region seit über 80 Jahren. Die Zahl der bestätigten Todesopfer belief sich auf rund 60 000, die meisten von ihnen im Süden der Türkei. In Syrien starben rund 8500 Menschen, zehntausende wurden obdachlos.

Helfen Sie den betroffenen Menschen in Syrien

Bitte helfen Sie den Menschen in Syrien, die aufgrund des Erdbebens immer noch zu leiden haben – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

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Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Pierbattista Kardinal Pizzaballa, hat zu Gebet und internationaler Hilfe aufgerufen, um eine Deeskalation zu erreichen.

KIRCHE IN NOT schließt sich diesem Aufruf an. Wir sind in großer Sorge, zumal auch Nachbarstaaten wie der Libanon in den Sog der militärischen Auseinandersetzung geraten könnten.

Die Geschäftsführende Präsidentin von KIRCHE IN NOT (ACN), Regina Lynch, erklärte: „Wir teilen das Leid der Familien, die ihre Lieben verloren haben, und das Leid derer, die verletzt oder gefährdet sind. Wir beten zu Gott, dass er ihnen seinen Trost, seinen Mut und seine Hoffnung schenkt. Wir beten für die Heilung und den Trost aller, die unter Gewalt, Angst und Trauer leiden.“

Beten wir für alle Opfer, die politisch Verantwortlichen und alle Menschen im Heiligen Land.

Pierbattista Kardinal Pizzaballa, Lateinischer Patriarch von Jerusalem

DIE AKTUELLE ENTWICKLUNG IM HEILIGEN LAND ERFÜLLT DIE WELT MIT SORGE.

Herr Jesus Christus,
du bist unser Friede (vgl. Eph 2,14) und das Licht der Völker.
Wir blicken mit Entsetzen auf das Meer von Gewalt, Hass und Tod im Heiligen Land.

 

Herr, erbarme Dich!

Nimm die Toten auf bei Dir.

Tröste die Menschen, die trauern, verwundet oder auf der Flucht sind.

Lass die entführten Menschen wieder sicher zu ihren Familien zurückkehren.Sei allen nahe, die voller Angst und Verzweiflung sind.

Herr, schau auf das Land, das Dir irdische Heimat war, und erbarme Dich.

Setze der Spirale aus Gewalt und Hass endlich ein Ende.

Lass Frieden und Gerechtigkeit aufblühen an den heiligen Stätten.

Lass die Menschen geborgen sein in Deinen Mauern.

Herr, gib Frieden im Heiligen Land und im ganzen Nahen Osten!

Du bist unsere Zuflucht.

Erbarme Dich unser und unserer Zeit.

Amen.

Mosaik in Bethlehem: Jesus und seine Apostel nach der Auferstehung. Herr, schenk Hoffnung und Versöhnung inmitten von Krieg und Terror!

In Zusammenarbeit mit dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem finanziert KIRCHE IN NOT ein neues Projekt für die Jugendseelsorge in Israel, den Palästinensischen Gebieten und in Jordanien. Inhalte sind unter anderem die theologische Ausbildung von Verantwortlichen in der Jugendarbeit sowie die Einrichtung von Seelsorgestellen, um junge Menschen zu begleiten.

„Die katholische Kirche im Heiligen Land schreibt zusammen mit KIRCHE IN NOT Geschichte. Statt lokal oder zeitlich begrenzt zu helfen, führen wir jetzt ein größeres Projekt durch, das alle unsere Gemeinden erfasst“, erklärte der Projektverantwortliche im Lateinischen Patriarchat von Jerusalem, George Akroush.

Im Heiligen Land sei im Lauf der Jahre vielerorts eine Kluft zwischen Jugendgruppen und Kirchenverantwortlichen entstanden. „Wir haben mehrere Pfadfinder-, Jugend- und Gebetsgruppen, aber sie sind von der Kirche mehr oder weniger abgekoppelt“, sagte Akroush.

Pfadfinder aus dem Heiligen Land bei einer Prozession mit Lateinischen Patriarchen, Pierbastista Pizzaballa.

Seelsorge und theologische Weiterbildung

Um dem abzuhelfen, sollen nun eigene Jugendseelsorger in den verschiedenen Ländern und Arbeitsbereichen des Lateinischen Patriarchats eingesetzt werden. Dies schließt auch die kleine hebräischsprachige Gemeinde mit rund 1200 Katholiken und das wachsende Vikariat für Migranten ein, das aktuell etwa 120 000 Gläubige umfasst.

Außerdem sollen Verantwortliche in der Jugendarbeit die Möglichkeit erhalten, sich theologisch weiterzubilden. Dazu wird das Priesterseminar seine Hörsäle auch für junge Leute öffnen, die keinen kirchlichen Beruf anstreben, erklärte Akroush: „Zum ersten Mal seit 170 Jahren werden Geistliche neben Pfadfinderleitern sitzen und Unterricht in Bibelkunde, Philosophie und christlichen Werten erhalten.“

Das Lateinische Patriarchat sehe es auch als große Aufgabe, den Extremismus zu bekämpfen, der aktuell besorgniserregend zunehme. Dazu sollen unter anderem die Lehrpläne in den rund 200 katholischen Schulen im Heiligen Land überarbeitet werden. „Die Mehrheit unserer Schüler sind Muslime, und das ist gut so. Andernfalls würden sie oft in den Fängen von Extremisten landen. Unsere Schulen haben die Aufgabe, die neue Generation zu mehr Akzeptanz zu erziehen und ihnen Werte wie Liebe und Toleranz zu vermitteln“, sagte Akroush.

Im Jahr 2022 hat KIRCHE IN NOT unter anderem Jugendtreffen für hebräischsprachige Katholiken in Israel unterstützt.

Rund 200 katholische Schulen im Heiligen Land

Er wies darauf hin, dass im Heiligen Land weniger als ein Prozent der Bewohner Christen seien, diese aber für 40 Prozent der Bevölkerung soziale Dienste in Schulen, Krankenhäusern, Senioren- und Behinderteneinrichtungen anbieten. „Das wichtigste Instrument für den Wandel sind auch die christlichen Organisationen.“

Akroush erklärte, dass die Zahl der Christen im Heiligen Land aktuell zwar auf niedrigem Niveau ansteige – vor allem durch den Zustrom von Migranten und Asylbewerbern. Gleichzeitig wanderten aber viele einheimische Christen ab. Projekte wie das neue Jugendprogramm wollten dem entgegenwirken. „Wir versuchen, Hoffnung für unser Volk zu schaffen.“

Um die Jugendseelsorge in Israel weiterhin unterstützten zu können, bittet KIRCHE IN NOT um Spenden – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

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Libanon leidet unter einer großen Wirtschaftskrise und einer hohen Inflation. Viele Menschen, die zuvor ein gutes Auskommen hatten, wissen nun nicht mehr, wie sie Lebensmittel oder ihre Miete bezahlen sollen.

Auch das Maronitische Patriarchalische Priesterseminar in Ghazir nördlich von Beirut ist von finanziellen Sorgen nicht verschont geblieben. Daher unterstützt KIRCHE IN NOT die Ausbildung der jungen Männer. Das Priesterseminar in Ghazir ist das wichtigste Priesterseminar der maronitischen Kirche, der größten christlichen Konfession in Libanon. Weltweit gehören der mit Rom unierten Kirche nach eigenen Angaben rund sechs Millionen Menschen, davon etwa eine Million in Libanon.

„Im Seminar entdecken wir unsere Stärken und Schwächen. Wir lernen, eine persönliche Beziehung zu Gott zu entwickeln, was für das Leben eines geweihten Menschen entscheidend ist. Aber die Umstände machen es schwierig, sich auf die Ausbildung zu konzentrieren. Darum betet bitte für uns“, sagt der 25-jährige Joseph Loutfi im Gespräch mit Vertretern des Hilfswerks.

Studenten und Dozenten am maronitischen Priesterseminar (Foto: Ismael Martinez Sanchez/KIRCHE IN NOT).

„Viele Muslime wollen mehr über Jesus erfahren“

Sein Kommilitone Raymond Elia ergänzt: „Es ist wichtig, zu studieren, aber studieren allein reicht nicht. Wir können alle Theologiebücher und die Bibel von vorne bis hinten lesen und trotzdem nichts über Jesus Christus wissen. Wir müssen ihn hier drin kennen.“ Dabei zeigt er auf sein Herz.

Raymond war in seiner Heimatgemeinde für die Aufnahme und Unterweisung von Muslimen zuständig, die zum Christentum konvertieren wollten. Anders als in vielen anderen Ländern des Nahen Ostens ist die Konversion in Libanon legal, wenn auch gesellschaftlich immer noch verpönt. Dennoch hatte er alle Hände voll zu tun.

Bedürftige Familie aus Libanon.

Wirtschaftskrise könnte Spaltung der Gesellschaft verstärken

„Viele Muslime wollen mehr über Jesus Christus erfahren. Es gibt viele Bekehrungen”, so Raymond.  Vor wenigen Jahrzehnten war Libanon noch mehrheitlich christlich, heute sind es nur noch etwa 30 Prozent der Bevölkerung.

In Libanon gibt es 18 anerkannte Religionsgemeinschaften, darunter eine Vielzahl von christlichen und muslimischen Konfessionen. Zwischen 1975 und 1990 kämpften sie in einem blutigen Bürgerkrieg gegeneinander. Nach 30 Jahren Frieden befürchten einige, dass die Wirtschaftskrise die Spaltung erneut verstärken könnte.

Doch in diesem Zusammenhang seien Christen eine dringend benötigte Präsenz in einem Land, das „die Fußspuren Jesu trägt, was dieses Land zu einem heiligen Land macht“, sagt Johnny Estephan, 24 Jahre alt. Dem Evangelium zufolge besuchte Jesus die Gegend des heutigen Libanon, einschließlich der Städte Tyros und Sidon im Süden des Landes.

Kirche und Blaue Moschee in Beirut.

Versteckte Diskriminierung

Trotz der in Libanon herrschenden Religions- und Meinungsfreiheit beklagt er eine „versteckte Diskriminierung“. „Wir sind trotz allem wachsam, was die Wahrung der interreligiösen Harmonie angeht. Sie werden Christen finden, die in Dörfern mit Muslimen oder Drusen leben, aber Sie werden nicht Angehörige zweier verschiedener Zweige des Islam finden, die friedlich nebeneinander leben. Wir sind gute Vorbilder für andere.“

Ohne Christen stehe die Existenz Libanons zwar nicht auf dem Spiel, aber ohne sie gebe es kein friedliches und harmonisches Land, warnt er.

Unterstützen Sie die Ausbildung der angehenden Priester in Libanon mit Ihrer Spende – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

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Verwendungszweck: Libanon

Einen Monat nach dem Erdbeben in Syrien und der Türkei hat das weltweite katholische Hilfswerk KIRCHE IN NOT (ACN) ein weiteres Hilfsprojekt gestartet. Im syrischen Aleppo zahlt KIRCHE IN NOT Mietbeihilfen an rund 450 christliche Familien aus, die durch die Naturkatastrophe obdachlos geworden sind. KIRCHE IN NOT arbeitet dabei mit dem Gemeinsamen Ausschuss der Kirchen in Aleppo zusammen, dem katholische, orthodoxe und protestantische Christen angehören.

„Es geht im Moment vor allem darum, vorübergehende Unterkünfte für Familien zu mieten, die nicht mehr in ihre Häuser zurückkehren können, weil sie zerstört oder einsturzgefährdet sind“, erklärte der Projektreferent von KIRCHE IN NOT für Syrien und den Libanon, Xavier Bisits. Nach ersten Untersuchungen seien in Aleppo hunderte Häuser nicht bewohnbar. Einige müssten abgerissen werden, andere könnten vielleicht in Stand gesetzt werden. Nach wie vor kampierten viele Menschen in Aleppo in ihren Autos oder auf dem Boden von Kirchen und Gemeindesälen, berichtete Bisits: „Die betroffenen Familien brauchen jetzt vor allem einen sicheren Ort.“ Viele seien durch infolge des Krieges und der Inflation mittellos.

Projektreferent Xavier Bisits im Gespräch mit Betroffenen des Erdbebens.

Nothilfe für die Erdbebenopfer

Helfen Sie den Opfern des Erdbebens in Syrien

Mieten für die ersten sechs bis zwölf Monate

Die lokalen Projektpartner suchen nun nach Wohnraum; KIRCHE IN NOT wird für die ersten sechs bis zwölf Monate die Miete übernehmen. Die christlichen Kirchen in Aleppo haben darüber hinaus bereits ein Ingenieur-Komitee beauftragt, die Schäden an den Häusern von Gemeindemitgliedern zu erfassen und die Wiederaufbaukosten zu kalkulieren. KIRCHE IN NOT wird auch dabei helfen.

Das Hilfswerk hatte bereits unmittelbar nach dem Beben Soforthilfen in Höhe von einer halben Million Euro zur Verfügung gestellt, damit Diözesen, Klöster und Pfarrgemeinden in besonders betroffenen Gebieten wie Aleppo oder Latakia die Überlebenden des Erdbebens mit Lebensmittel, Decken und weiteren Hilfsgütern versorgen können. Dabei kommt KIRCHE IN NOT die jahrelange Zusammenarbeit mit den lokalen Kirchen zugute.

Die jetzt geleisteten Hilfen gehören zu den wenigen, die vor Ort ankommen. Bisits, der noch am Tag der Katastrophe in die Region gereist war, hatte kritisiert, dass es nach dem Erdbeben „fast keine Anzeichen für eine internationale Reaktion“ zur Hilfe in Nordsyrien gebe: „Die Welt darf Syrien nicht vergessen.“

Bitte unterstützen Sie KIRCHE IN NOT bei der Organisation der materiellen Hilfe über die christlichen Gemeinden Syriens – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

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Verwendungszweck: Syrien

Xavier Stephen Bisits von KIRCHE IN NOT berichtet nach dem Erdbeben von den Zerstörungen in Aleppo.

Der Projektreferent für Syrien des weltweiten katholischen Hilfswerks KIRCHE IN NOT (ACN), Xavier Stephen Bisits, kritisiert, dass es auch mehr als eine Woche nach dem Erdbeben „fast keine Anzeichen für eine internationale Reaktion“ in Nordsyrien gebe: „Die einzigen Helfer, die ich gesehen habe, stammen aus dem Libanon. Die Welt darf Syrien nicht vergessen.“

Bisits war noch am Tag der Katastrophe nach Syrien gereist und hat dort unter anderem die Regionen um Aleppo und Latakia besucht, die zu den am schlimmsten vom Erdbeben betroffenen Gebieten in Syrien gehören. Auch aus Homs und Hama wurden Schäden gemeldet, während aus der nach wie vor umkämpften Stadt Idlib an der Grenze zur Türkei nur sehr wenige Nachrichten gibt.

Xavier Stephen Bisits, Projektreferent von KIRCHE IN NOT.

Nothilfe für die Erdbebenopfer

Helfen Sie den Opfern des Erdbebens in Syrien

Eine halbe Million Euro Soforthilfe

KIRCHE IN NOT arbeitet seit Jahren eng mit den katholischen und orthodoxen Gemeinden in Syrien zusammen und hat in einem ersten Schritt eine halbe Million Euro als Soforthilfe zur Verfügung gestellt. Neben der unmittelbaren Versorgung mit Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs zielen die Mittel auch auf die technische Vermessung beschädigter Gebäude, damit die Menschen möglichst schnell wieder in ihre Häuser einziehen können, falls diese als sicher gelten.

Viele kirchliche Einrichtungen sind nach dem Erbeben zentrale Anlaufstellen, wie zum Beispiel die Franziskaner in Latakia. Von dort berichtet Bisits: „Viele Menschen sind verzweifelt. Eine Frau, die während des Krieges aus Aleppo vertrieben worden war, sagte mir, dass sie in einem anderen Land ein neues Leben beginnen möchte. Ein 15-jähriger Jugendlicher erzählte, er habe nur einen Wusch: Das Leben soll wieder so sein, wie es vor dem Krieg und der Katastrophe war.“ Nach 12 Jahren des Bürgerkriegs, dem wirtschaftlichen Zusammenbruch, den Auswirkungen der Sanktionen und der Covid-19-Pandemie sei die „jüngste Katastrophe mehr, als viele Menschen ertragen können“.

„Ein Meer des Schmerzes“

Die Franziskaner in Lattakia hätten ihr Gemeindehaus geöffnet, um obdachlos gewordene Menschen zu beherbergen, berichtete Bisitis. In der Stadt seien Menschen unter den Trümmern begraben worden; noch schlimmer sei die Situation im benachbarten Dschabla. Dort seien zwischen 20 und 30 Gebäude durch das Erdbeben eingestürzt.

In Latakia traf der Projektreferent von KIRCHE IN NOT auch mit dem Apostolischen Nuntius in Syrien, Erzbischof Mario Kardinal Zenari, zusammen. Dieser hatte Ende vergangener Woche mehrere Unterkünfte von Betroffenen des Erdbebens besucht, unter anderem eine Moschee, in der sich in den ersten Tagen bis zu 2000 Personen aufhielten. Der Nuntius betonte, dass auch Papst Franziskus persönlich Geld für Hilfsmaßnahmen in Syrien geschickt habe. In einer Nachricht an KIRCHE IN NOT zeigte sich Kardinal Zenari tief geschockt: „Nachdem ich Aleppo, Latakia und Dschabla besucht habe, lässt sich mein Eindruck so zusammenfassen: Ich habe ein Meer des Schmerzes gesehen.“

Freiwillige Helfer der Franziskaner in Latakia verteilen Matratzen an bedürftige Menschen.
Bitte unterstützen Sie KIRCHE IN NOT bei der Organisation der materiellen Hilfe über die christlichen Gemeinden Syriens – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
Verwendungszweck: Syrien

Xavier Stephen Bisits von KIRCHE IN NOT berichtet nach dem Erdbeben von den Zerstörungen in Aleppo.

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