Trotz anhaltender Kämpfe im Gaza-Streifen harren dort immer noch rund 500 Menschen in der einzigen katholischen Pfarre aus. Wie der Pfarrer von Gaza-Stadt, Pater Gabriel Romanelli, in einem Gespräch mit KIRCHE IN NOT sagte, sei die Situation „sehr schlecht“: „Wir müssen alles, was wir haben, rationieren. Nur dadurch können wir die Flüchtlinge auf dem Grundstück und die Menschen außerhalb unterstützen.“
Dennoch habe er es kürzlich geschafft, Wasser an die Menschen zu verteilen. Die Gemeinde versorge nicht nur die Menschen, die sich in den Räumen der Pfarre aufhalten, sondern auch die Nachbarn – darunter einige muslimische Familien.
Da Israel drei Monate lange Hilfslieferungen nach Gaza verweigerte, sei auch keine Hilfe angekommen, so Pater Romanelli. Erst am 22. Mai erlaubte Israel 90 Lkw mit Hilfsgütern die Zufahrt nach Gaza, geschätzt wären täglich jedoch rund 500 Lkw notwendig.
Man versuche in der Pfarre, das Leben so gut wie möglich zu gestalten, auch wenn man häufig Granaten höre und Geschosse das Pfarrgrundstück erreichten, sagte Pater Romanelli weiter. Für die vielen Kinder in der Pfarre gebe es weiterhin Schulunterricht. Auch das kirchliche Leben versuche man aufrechtzuerhalten, wie zum Beispiel eine tägliche heilige Messe, Gebetszeiten und wöchentliche Bibelgespräche.
Unter den rund 500 Frauen, Männern und Kindern sei auch eine Gruppe von Menschen mit Behinderung, die von Ordensfrauen der „Missionarinnen der Nächstenliebe“ betreut werden.
Die Menschen versuchten, nur noch zu überleben, so Pater Romanelli. Er stelle fest, dass mentale Krankheiten wie Depressionen zunehmen: „Das Schlimmste ist, dass niemand vom Ende des Krieges spricht“, klagt der Pfarrer. „Deshalb beten wir und bitten auch alle, für den Frieden zu beten und daran zu arbeiten.“
Seit Beginn des Krieges als Reaktion auf den Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 sind bereits mehr als 50 Christen gestorben. Einige wurden getötet, andere starben aufgrund des Mangels an medizinischer Versorgung. Vor dem Krieg lebten rund 1000 Christen im Gazastreifen.
KIRCHE IN NOT steht in engem Kontakt mit dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem, um die Hilfe für die christliche Minderheit im Gaza-Streifen und den anderen Teilen des Heiligen Landes aufrechtzuerhalten. Die Hilfe geht unvermindert weiter.
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