1500 Lebensmittelpakete für eine der ärmsten Regionen des Libanon
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1500 Lebensmittelpakete für eine der ärmsten Regionen des Libanon

1500 Lebensmittelpakete für eine der ärmsten Regionen des Libanon

KIRCHE IN NOT unterstützt bedürftige Menschen in der Erzeparchie Tyros

15.02.2022 aktuelles

Tyros und Sidon: Bibellesern kommen diese Städtenamen bekannt vor – oft als Ort kriegerischer Auseinandersetzungen oder Prophezeiungen im Alten Testament. Im ohnehin wirtschaftlich wie politisch schwer gebeutelten Libanon von heute gehört das Gebiet um die beiden Mittelmeermetropolen zu den ärmsten Regionen des Landes.

Zwischen Tyros und Sidon liegt das Dorf Aaddousiyyeh. Dort wohnt Nohada, 73 Jahre und Witwe. Ihr einziger Sohn ist schon vor Jahren ausgewandert, so wie es in der aktuellen Krise immer mehr junge Libanesen tun. Sie hat nur eine kleine Rente, ist chronisch krank und läuft an Krücken.

Sie ist vollkommen auf die Hilfe ihrer Nachbarin Mariam angewiesen. Mariam ist die einzige Muslima im Dorf. Aaddousiyyeh wird mehrheitlich von maronitisch-katholischen Christen bewohnt.

Die 73-jährige Nohada erhält ein Lebensmittelpaket von KIRCHE IN NOT.

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Die Lage wird immer schlechter

Zuständig für sie ist Pfarrer Geryes, 29 Jahre alt und erst im vergangenen Jahr zum Priester geweiht. Er steht als Seelsorger des Dorfes in einer Familientradition: Schon sein Urgroßvater – die maronitische Kirche erlaubt Priestern die Ehe – war Pfarrer in Aaddousiyyeh.

Die Lage ist seither immer schlechter geworden, erzählt Geryes KIRCHE IN NOT: „Vor der Krise waren etwa 20 Prozent unserer Gemeindemitglieder arm, heute sind es 80 Prozent.“ Und arm meint im Libanon: Oft mit weniger als umgerechnet einem Euro am Tag überleben.

Pfarrer Geryes‘ Gemeinde gehört zur maronitischen Erzeparchie (Erzdiözese) Tyros. Heute leben auf dem Gebiet nur noch gut 50 000 Christen. Der Bürgerkrieg bis 1990, die Krieg zwischen der Hisbollah und Israel 2006 und die jüngste Krise mit Politchaos, Inflation und Nahrungsmittelknappheit hat im ganzen Land viele Christen aus dem Land getrieben.

Insgesamt werden 1500 Lebensmittelpakete an bedürftige Menschen in der Erzeparchie Tyros verteilt, wie zum Beispiel im Dorf Aaddousiyyeh.

- Maronitisch-katholischer Erzbischof Charbel Abdallah (Tyros/Libanon)

Wer von den Gemeindemitgliedern geblieben ist, dem fehlt oft schlicht das Geld zum Auswandern. Die meisten Christen seiner Diözese sind kleine Bauern oder Arbeiter, die nahe der israelischen Grenze leben, erklärt Erzbischof Charbel Abdallah: „Die Menschen sind verzweifelt, es fehlt an allem: Lebensmittel, Strom, Medikamente, Milch. Auf allen Ebenen brauchen sie Hilfe, um überleben zu können.“

Zu den jüngsten Gemeindemitgliedern in Aaddousiyyeh gehören Fadi und Rana, Eltern von zwei kleinen Kindern. Sie sind deshalb noch da, weil Fadi im Gegensatz zu vielen Altersgenossen einen relativ sicheren Job beim Militär hat. Doch gut ein Viertel seines Lohns geht für die Hypothek auf das Haus drauf, erzählt er. Fleisch oder Fisch kann sich die junge Familie nicht mehr leisten.

Pfarrer Geryes (links) ist der zuständige Seelsorger in Aaddousiyyeh und kümmert sich um die Verteilng der Lebensmittelpakete.

„Es fehlt an allem”

Erzbischof Abdallah und Pfarrer Geryes versuchen so gut wie möglich für die ihnen anvertrauten Menschen da zu sein – geistlich wie materiell. „Weil ich nicht mehr weiter wusste, habe ich an KIRCHE IN NOT geschrieben, ob sie uns helfen können“, erzählt der Erzbischof.

„Die Antwort kam schnell und so können wir in mehreren Etappen 1500 Lebensmittelpakte an besonders arme Familien und Alleinstehende in meiner ganzen Diözese verteilen.“ Jedes Paket erhält Grundnahrungsmittel wie Brot, Reis oder Mehl, Speiseöl und andere lebensnotwenige Dinge. Die Finanzierung ist erst einmal bis Juli gesichert.

„Diese Hilfe bedeutet uns sehr viel. Die Menschen im Libanon freuen sich, dass sie solche Solidarität erfahren“, betont der Erzbischof. „Wir danken allen Wohltätern von ,Kirche in Not`von ganzem Herzen. Die Lebensmittelpakte helfen unseren Leuten, ihren Alltag zu meistern.“

Der maronitsich-katholische Erzbischof Charbel Abdallah im Verteilzentrum der Lebensmittelpakete.
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Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
Verwendungszweck: Libanon

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