Südlibanon: „Keiner spricht von den Christen, die geblieben sind“ - KIRCHE IN NOT Österreich
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Südlibanon: „Keiner spricht von den Christen, die geblieben sind“

Südlibanon: „Keiner spricht von den Christen, die geblieben sind“

01.10.2024 aktuelles
Trotz anhaltender Luftangriffe harren noch etwa 9000 Christen in Dörfern im Südlibanon aus. Das berichtet Schwester Maya El Beaino dem internationalen katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN). Die Ordensfrau von der Kongregation der Schwestern Jesu und Mariens hat sich entschieden, in Ain Ebel zu bleiben. Die Ortschaft ist überwiegend von Christen bewohnt und liegt nur wenige Kilometer von der Grenze zu Israel entfernt. Während des Telefonats mit „Kirche in Not“ sind Detonationen zu hören – sie gelten den Hisbollah-Hochburgen der Region. Doch unter den Folgen leiden alle, berichtet Schwester Maya: „Es gibt hier kein Krankenhaus in der Nähe, wir haben nur drei Stunden Strom am Tag und kein Wasser.“
Freiwillige Helfer packen Lebensmittelpakete, die von KIRCHE IN NOT finanziert wurden.

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Menschen fürchten, Heimat für immer zu verlieren

„Kirche in Not“ hat bereits in den vergangenen Monaten Medikamente und Lebensmittel für die Mitglieder der christlichen Gemeinde von Ain Ebel finanziert. Das geht auch jetzt weiter, es muss weitergehen, betont Schwester Maya: „Die Medien sprechen von den Menschen, die geflüchtet sind. Aber kaum einer spricht von den vielen Christen, die geblieben sind.“

Die Menschen fürchteten, ihre Heimat für immer zu verlieren. Deshalb seien auch viele Christen zurückgekommen, die sich zunächst vor den Kämpfen zwischen Hisbollah und israelischem Militär in andere Region in Sicherheit gebracht hätten, vor allem in die Hauptstadt Beirut. „Das Leben dort war zu teuer, und viele Familien konnten die Trennung nicht ertragen. Viele Männer sind ja hiergeblieben“, erzählt Schwester Maya.

Libanesische Ordensfrau unterrichtet eine Klasse.

Angst vor möglicher Bodenoffensive

Ihr Kloster St. Joseph betreibt eine Schule, die Kinder aus 32 umliegenden Dörfern besuchen. Doch aufgrund der Sicherheitslage musste der Präsenzunterricht jetzt ausgesetzt werden. „Die Kinder wären hier nicht sicher“, zeigt sich Schwester Maya besorgt. Umso dankbarer seien viele Menschen für die Präsenz von Priester und Ordensschwestern. Auch in der benachbarten Ortschaft Rmeich seien noch zwei Ordensgemeinschaften geblieben und kümmerten sich um die Verteilung von Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs.

Vielen Menschen sei noch der Krieg von 2006 in Erinnerung, in dem ebenfalls Israel und die Hisbollah gegeneinander kämpften, berichtet Schwester Maya. Gleichzeitig wachse jetzt die Angst vor einer Bodenoffensive: „Die Situation ist schrecklich. Danke für Ihre Gebete, für jede Unterstützung.“

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