„Kirche in Not“ hat bereits in den vergangenen Monaten Medikamente und Lebensmittel für die Mitglieder der christlichen Gemeinde von Ain Ebel finanziert. Das geht auch jetzt weiter, es muss weitergehen, betont Schwester Maya: „Die Medien sprechen von den Menschen, die geflüchtet sind. Aber kaum einer spricht von den vielen Christen, die geblieben sind.“
Die Menschen fürchteten, ihre Heimat für immer zu verlieren. Deshalb seien auch viele Christen zurückgekommen, die sich zunächst vor den Kämpfen zwischen Hisbollah und israelischem Militär in andere Region in Sicherheit gebracht hätten, vor allem in die Hauptstadt Beirut. „Das Leben dort war zu teuer, und viele Familien konnten die Trennung nicht ertragen. Viele Männer sind ja hiergeblieben“, erzählt Schwester Maya.
Ihr Kloster St. Joseph betreibt eine Schule, die Kinder aus 32 umliegenden Dörfern besuchen. Doch aufgrund der Sicherheitslage musste der Präsenzunterricht jetzt ausgesetzt werden. „Die Kinder wären hier nicht sicher“, zeigt sich Schwester Maya besorgt. Umso dankbarer seien viele Menschen für die Präsenz von Priester und Ordensschwestern. Auch in der benachbarten Ortschaft Rmeich seien noch zwei Ordensgemeinschaften geblieben und kümmerten sich um die Verteilung von Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs.
Vielen Menschen sei noch der Krieg von 2006 in Erinnerung, in dem ebenfalls Israel und die Hisbollah gegeneinander kämpften, berichtet Schwester Maya. Gleichzeitig wachse jetzt die Angst vor einer Bodenoffensive: „Die Situation ist schrecklich. Danke für Ihre Gebete, für jede Unterstützung.“
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