Der Libanon galt einst wegen seines Wohlstands als „Schweiz des Nahen Ostens“, mit der größten christlichen Gemeinschaft in der Region. Und heute? Vier von fünf Menschen leben unterhalb der Armutsgrenze, die Arbeitslosigkeit liegt bei ca. 60 %, ein Liter Milch kostet umgerechnet 7,50 Euro. Lebensmittel, Medikamente, Strom, Heizmaterial – von allem gibt es zu wenig, und das Wenige ist für die meisten unbezahlbar.
„Unsere Politiker haben die Bevölkerung zu Bettlern gemacht“, so Kardinal Rai, maronitischer Patriarch von Beirut. Denn wovon sollen die Familien leben, wie durch den Winter kommen …? Erinnern wir uns: Im Zuge des Syrienkriegs hatten mehr als eine Million Flüchtlinge im Libanon Zuflucht gesucht und Schutz vor Hass, Entrechtung, Verfolgung. Dann kam die Corona-Pandemie; und eine riesige Explosion verwüstete im Sommer 2020 das Hafengebiet Beiruts – mit ihm große Teile des christlichen Viertels.
KIRCHE IN NOT unterstützt Priester und Ordensleute im Libanon dabei, den Notleidenden beizustehen: zum Beispiel die Schwestern vom Heiligsten Herzen Jesu, die in den Armenvierteln Beiruts Lebensmittel, Medikamente, Kleidung sowie Milch und Windeln für Kleinkinder an Bedürftige verteilen. Oder Schwester Raymonda Saade von der Kongregation des heiligen Josef, die Winterkleidung für die ärmsten Kinder besorgt.
Für kranke Menschen bezahlen wir die Medikamente. Wir unterstützen Geistliche, damit sie traumatisierten Menschen seelsorgerisch beistehen können. Diese Hilfe wirkt – sie ermutigt die Menschen, an ihrer Heimat festzuhalten, anstatt nach Europa zu fliehen. Sie trägt dazu bei, dass das Christentum im Libanon eine Zukunft hat. Doch die große Zahl der Hilfesuchenden lässt unsere Mittel vor Ort nun zur Neige gehen.
Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende – schnell und einfach online!