Die Kongregation der “Brüder des heiligen Martin von Porres“ wurde 1953 im Südsudan gegründet. Die Ordensmänner, die ihr angehören, sind in Pfarreien tätig, unterrichten in Schulen und helfen Notleidenden durch verschiedene karitative Aktivitäten.
Da die Brüder als einheimische afrikanische Kongregation arm sind, sind sie auf Hilfe aus dem Ausland angewiesen – auch für ihre Weiterbildung und geistliche Vertiefung. Denn um anderen dienen zu können, brauchen sie auch selbst immer wieder Stärkung in ihrem geistlichen Leben, damit die Berufung nicht irgendwann verdunstet. Da schon seit 2013 keine solchen Veranstaltungen mehr stattfinden konnten, hatte uns Pater Charles Olum, der Obere der Ordensbrüder in Uganda, um Hilfe gebeten. Denn ein intensives Gebetsleben ist die Grundlage für alle anderen Tätigkeiten und befruchtet dieses. Auch das Gemeinschaftsleben der Ordensmänner und die Treue zu ihrem Gründungscharisma sind wichtige Elemente, die zur Heiligung der Seelen führen. „Christus ist das Zentrum aller unserer Ziele und Wünsche“, schreibt er uns. Die persönliche Beziehung zu Christus sei das Wichtigste, und die Erfahrung aus dem Gebetsleben müsse in konkrete Taten umgesetzt werden. Diese innere Haltung muss aber immer wieder gestärkt und eingeübt werden. Unsere Wohltäter haben die Ordensmänner daher mit 7.000 Euro für ihre Weiterbildung unterstützt.
Das Apostolische Vikariat Yurimaguas erstreckt sich über ein riesiges Gebiet von 70.000 Quadratkilometern. Die Einwohner gehören indigenen Volksgruppen an, die unter großer Armut leiden. Ihre Hütten sind aus Palmblättern gebaut, und die meisten der kleinen Siedlungen sind ausschließlich per Boot erreichbar. Straßen gibt es nicht, und medizinische Versorgung und Bildungsarbeit leistet hier ausschließlich die Kirche. Aber die Gläubigen leben weit verstreut, und es gibt viel zu wenige Priester.
Bischof Jesus Maria Aristin Seco berichtet, dass viele Jugendliche unter großen Problemen leiden: „Viele Familien sind zerrüttet, es fehlt eine wahrhaft väterliche und mütterliche Figur, viele leben bei den Großeltern oder anderen Verwandten. Angesichts dieser Art von Verlassenheit flüchten sich viele Jugendliche in Banden, ein Phänomen, das in Jugendkriminalität, Alkohol, Diebstahl und Drogen endet, und viele infizieren sich aufgrund von Promiskuität mit AIDS.“
Auch die Qualität der Schulausbildung lässt oft zu wünschen übrig. Viele Jugendliche mussten aufgrund der Armut der Familien auch von klein aufarbeiten.
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen trägt das Berufungsapostolat, das in dem Vikariat bereits vor einigen Jahren ins Leben gerufen wurde, Früchte. Denn jedes Jahr gibt es Berufungen. Die Priesterausbildung wird durch eine zweijährige Vorbereitungszeit, das sogenannte Propädeutikum, ergänzt, damit unter anderem Lücken in der Schulbildung geschlossen werden, bevor sich die jungen Männer dem Studium von Theologie und Philosophie widmen können.
Im Moment bereiten sich 17 junge Männer darauf vor, eines Tages Priester zu werden. Zehn von ihnen durchlaufen noch die beiden Vorbereitungsjahre am Propädeutikum von Yurimaguas, die anderen sieben sind bereits in das Priesterseminar der Diözese Callao eingetreten und studieren dort. Die Ausbilder müssen den angehenden Priestern sehr viel Zeit, Fürsorge und Aufmerksamkeit widmen. Wichtig ist ein Klima von Vertrauen und Nächstenliebe, damit sich die Tugenden entwickeln können und die jungen Männer, von denen viele keine stabile Familie kennengelernt haben und die oft unter schwierigen Verhältnissen aufgewachsen sind, menschlich, spirituell und intellektuell zu gefestigten Persönlichkeiten heranreifen können.
Für den Bischof ist die Priesterausbildung eine der wichtigen Aufgaben. Sein Ziel ist es, „wahre Hirten auszubilden, die echte missionarische Jünger Jesu Christi nach dem Beispiel der seligen Jungfrau Maria sind“. Sie sollen „sich für die Neuevangelisierung einsetzen, damit sie, verwandelt durch das Evangelium, die Feier des Ostergeheimnisses und geprägt durch das Leben im Seminar, in der heutigen Welt am Reich Gottes mitbauen können.” Wer Priester werden will, müsse vor allem ein “Mann Gottes” sein, wie der heilige Paulus es schreibe, betont der Bischof.
Wir möchten die 17 jungen Männer auf ihrem Weg zur Priesterweihe unterstützen und haben versprochen, ihre Ausbildung mit 7.700 Euro zu unterstützen.
Das jüngste Schreiben ‚Antiquum ministerium‘ mit dem der Papst den „laikalen Dienst“ des Katecheten mit eigener liturgischer Beauftragung eingeführt hat, war eine große Freude für uns“, erklärt Regina Lynch, Direktorin der Projektabteilung des Hilfswerkes KIRCHE IN NOT (ACN).
„Durch unsere Projektarbeit in mehr als 140 Ländern wissen wir, dass Katechetinnen und Katecheten an vielen Orten der Welt das Rückgrat der Kirche sind“, sagte Lynch. Gerade in entlegenen Gegenden, in die nur selten ein Priester kommen kann, oder in Ländern, wo durch Krieg und Verfolgung die Gemeindearbeit erschwert ist, seien Katecheten Ansprechpartner, Helfer und Seelsorger in einem.
Auch in zahlreichen anderen Ländern weltweit unterstützt KIRCHE IN NOT den Einsatz von Katecheten. „Allein im Jahr 2020 haben wir über 18 000 Katecheten auf allen Kontinenten gefördert – die meisten in Asien und Afrika“, so Lynch. KIRCHE IN NOT hat im vergangenen Jahr 20 Projekte finanziert, um Katecheten für ihren Dienst technisch auszustatten oder sie mit Material für die Seelsorgearbeit und den Religionsunterricht zu versorgen. Hinzu kommen 35 Projekte zur Schulung und Weiterbildung von Katecheten in 18 Ländern.
Hinter diesen Projekten stehen Menschen mit sehr beeindruckenden Geschichten. Einer der Katecheten, die KIRCHE IN NOT unterstützt, ist zum Beispiel John Joseph Gazi aus Uganda. Ursprünglich kommt er aus dem Südsudan. In dem jüngsten Staat Afrikas, erst 2011 unabhängig geworden, herrscht ein brutaler Kampf, allen Friedensbemühungen zum Trotz. Es geht um Macht, um ethnische Konflikte. Johns Familie konnte dem Morden nicht entkommen. „Mein Vater, meine Schwester und mein Bruder wurden getötet. Es geschah innerhalb weniger Minuten“, erzählt er KIRCHE IN NOT.
Er jedoch konnte ins Nachbarland Uganda flüchten, wo über eine Million Menschen in Flüchtlingslagern hausen. Doch schlimmer als die himmelschreiende Not dort sind die Narben der Seele, vor allem unter den jungen Menschen: Denn viele wurden in den Auseinandersetzungen als Kindersoldaten missbraucht.
Zu ihnen fühlt John sich besonders gesandt: „Viele tragen Hass und Rachegedanken in sich. Ich spreche zu ihnen über Vergebung.“ Er hat fast alles verloren – aber nicht den Glauben an Gott. Darum hat er sich zum Katecheten ausbilden lassen. Er selber bevorzugt die Bezeichnung „Evangelisierer“: Den armen und verzweifelten Menschen die Frohe Botschaft bringen.
KIRCHE IN NOT hat seine Ausbildung finanziert, im Emmaus-Zentrum, nahe der ugandischen Hauptstadt Kampala. Dort werden junge Menschen geschult, die Wunden der Seelen ihrer Landsleute zu heilen und ihnen in verschiedenen Nöten beizustehen. Ein ganz anderer und aussichtsreicherer „Kampf“ als der verbitterte Krieg in seiner Heimat, bekennt John: „Ich bin jetzt ein Soldat für Jesus. Ich kämpfe darum, die Seelen zu Gott zurückzubringen.“
John besucht jetzt seine Landsleute, die sich in Uganda mehr schlecht als recht eine neue Existenz aufbauen – aber ohne Gewalt und Krieg. „Ich will das Leben zu den Südsudanesen zurückbringen.“ Er spricht vom Glauben, er spendet Trost, hört sich die schrecklichen Erzählungen der traumatisierten Menschen an und vermittelt Hilfe. John und seine Mitstreiter haben neben katechetischen auch psychologische Kenntnisse im Emmaus-Zentrum erworben. Denn zusätzlich zu den Kriegserfahrungen, der Armut und Arbeitslosigkeit stellt auch der Alkoholmissbrauch ein Problem unter den Geflüchteten dar.
Der „Kampf“ gegen die Folgen des Krieges dauert an. Aber John ist sich sicher, dass es jede Mühe wert ist: „Dank meiner Ausbildung als Katechet mit der Unterstützung von KIRCHE IN NOT, bringe ich nun Hoffnung und Liebe zu meinen Leuten.“
Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
BIC: GIBAATWWXXX
Verwendungszweck: Katecheten-Ausbildung
Die Diözese Teixera de Freitas-Caravelas liegt im armen Nordosten Brasiliens im Bundesstaat Bahia, der den höchsten afrikanischstämmigen Bevölkerungsanteil des Landes aufweist.
Knapp 340.000 Einwohner der Diözese sind katholisch. Katholiken machen somit fast 80 Prozent der Bevölkerung aus. Allerdings gibt es nur 35 Priester – viel zu wenige für die zahlreichen Gläubigen. Daher hat die Diözese ihre Berufungspastoral verstärkt, um Jugendlichen dabei zu helfen, eine mögliche Berufung zu entdecken und zu entwickeln. Dieses Engagement zeigt Früchte: Zur Zeit sind 31 junge Männer aus der Diözese am Priesterseminar St. Johannes Paul II. in Salvador de Bahia untergebracht. Sie wohnen dort im Studienhaus, das von ihrer eigenen Diözese eingerichtet wurde, sie studieren aber an der Universität zusammen mit den angehenden Priestern der Erzdiözese Salvador. Fünf weitere Jugendliche aus Diözese Teixera de Freitas-Caravelas bereiten sich im Propädeutikum darauf vor, in ein Priesterseminar einzutreten.
Die Berufungspastoral erfordert Besuche in den Pfarren der Diözese, um mit den Jugendlichen in Kontakt zu kommen und sie zu begleiten. Außerdem müssen Einkäufe getätigt und die Seminaristen für ihre Einsätze in Pfarren, in denen sie praktische Erfahrung in der Seelsorge sammeln sollen, aus Salvador de Bahia abgeholt und an ihre Einsatzorte gebracht werden. Das alte Auto, das sem Seminar bisher zur Verfügung stand, verschlang viel Treibstoff und war daher teuer im Unterhalt. Zudem war es für die Fahrten auf dem als sehr gefährlich berüchtigten Highway von Bahia zu unsicher. Bischof Jailton de Oliveira Lino fürchtete stets um das Leben der Priester und Seminaristen, wenn diese unterwegs waren, und daher hatte er uns eindringlich um Hilfe gebeten.
Unsere Wohltäter haben ihn nicht im Stich gelassen und haben 20.700 Euro gespendet, damit ein neues, stärkeres Autos angeschafft werden konnte. Es ist im Unterhalt billiger und ist außerdem robuster als das alte Fahrzeug des Seminars, so dass die Fahrten auf den gefährlichen Straßen von nun an sicherer sein werden. Die angehenden Priester danken allen von Herzen, die geholfen haben!
Der Ostermorgen 2019 wird den Menschen in Sri Lanka für immer in schrecklicher Erinnerung bleiben: Eine Serie von Selbstmordattentaten in drei Kirchen und drei Hotels kostete rund 300 Menschen das Leben. Mehr als 500 Menschen wurden verletzt.
Die katholische Erzdiözese Colombo stand den Verletzten und den Angehörigen der Toten sofort zur Seite, um die Wunden zu behandeln, die Toten zu begraben und die erste Not zu lindern. Die seelischen Wunden sitzen jedoch tief. Dazu kommt, dass die Menschen befürchten müssen, dass sich jederzeit wieder Anschläge ereignen können.
Die Priester standen an vorderster Front und waren mit nahezu unendlicher Not und unermesslichem Leid konfrontiert. „In unserem Land ist ein Priester nicht nur ein geistlicher Ratgeber, sondern er ist auch ein Ansprechpartner für alle sozialen Belange. „Unser Volk gehorcht den religiösen Führern und respektiert sie mehr als die politische Führung. Deshalb müssen wir sie auch dafür ausbilden“, sagt Fr. Jude Chrysantha Fernando, der Beauftragte für soziale Kommunikation der Erzdiözese Colombo.
Auch manche Priester selbst wurden traumatisiert. Sie waren schockiert und entmutigt und litten mit den Leidenden. Außerdem waren sie erschöpft, weil sie wochenlang Tag und Nacht im Einsatz waren, ohne sich auszuruhen. Ein Problem war der Mangel an starken und gut ausgebildeten Laien, die die Priester entlasten konnten. Daher hat die Erzdiözese Colombo ein Ausbildungsprogramm ins Leben gerufen, das Priester, Ordensfrauen und Laien in die Lage versetzt, in schwierigen Situationen angemessen zu reagieren und Hilfe zu leisten.