Die Christlichen Kirchen in Pakistan haben als Reaktion auf die Machtübernahme der Taliban im Nachbarland Afghanistan ihre Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Es bestehe die Sorge, dass die Miliz „Tehrik-i-Taliban Pakistan“ (Bewegung der pakistanischen Taliban, kurz TTP) und andere militante Organisationen jetzt neuen Auftrieb bekämen, erklärte der Menschenrechtsaktivist Sajid Christopher dem weltweiten katholischen Hilfswerk KIRCHE IN NOT: „Als die Taliban vor 2001 an der Macht waren, gab es viele Anschläge in Pakistan. Kirchen und andere christliche Einrichtungen waren eindeutig Zielscheiben des Terrors. Jetzt sind die Taliban zurück. Sie werden die TTP und andere islamistische Gruppen stärken.“
Bei einem Treffen hatten sich katholische und protestantische Geistliche darauf verständigt, die bewaffneten Sicherheitsdienste vor den Kirchen zu verstärken, vor allem an den Sonntagen. Personen, die mit dem Auto auf das Kirchengelände fahren, werden intensiver kontrolliert, an den Eingängen kommen Metalldetektoren zum Einsatz.
Christopher warnte, dass nicht nur die christliche Minderheit nun um ihre Sicherheit fürchten müsse. Betroffen seien ebenso die gemäßigten Muslime: „Auch in friedlichen und fortschrittlichen muslimischen Gemeinden wird Angst herrschen. Aber die Personen mit einer militanten Denkweise sind froh, dass die Taliban wieder an der Macht sind.“
Auch die Befürchtungen um die wenigen noch in Afghanistan verbliebenen religiösen Minderheiten sind groß. Unbestätigten Berichten zufolge sind Taliban-Kämpfer von Haus zu Haus gegangen, um einheimische Christen und Angehörige weiterer religiöser Minderheiten aufzuspüren. Menschen seien gezwungen worden, ihre Telefone abzugeben. Die Taliban hätten darauf nach Online-Bibeln oder weiterem religiösen Material gesucht.
Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
Verwendungszweck: Pakistan
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