Bischof aus Burkina Faso: „50 Prozent des Landes von Terroristen besetzt“
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Bischof aus Burkina Faso: „50 Prozent des Landes von Terroristen besetzt“

Bischof aus Burkina Faso: „50 Prozent des Landes von Terroristen besetzt“

In dem westafrikanischen Staat gibt es zwei Millionen Binnenflüchtlinge

19.07.2023 aktuelles

Gut die Hälfte der Landesfläche Burkina Fasos befindet sich laut Bischof Laurent Birfuoré Dabiré aus Dori in der Hand dschihadistischer Truppen; zwei Millionen Menschen seien innerhalb des Landes auf der Flucht.

Bei den Eroberern handle es sich um unterschiedliche Gruppierungen, eine der größten sei die „Unterstützungsgruppe für den Islam und die Muslime“ (JNIM), teilte der Bischof im Gespräch mit KIRCHE IN NOT mit: „Es wird deutlich, dass das eigentliche Ziel darin besteht, die heutige Gesellschaft zu unterdrücken, die eine multireligiöse Gesellschaft des Dialogs und der Koexistenz ist.“

Der Terror richte sich gegen alle Einwohner der Landes, „die sich nicht zum gleichen Islam bekennen wie die Dschihadisten, einschließlich der Muslime“.

In einem Flüchtlingscamp in Burkina Faso.

„Terror richtet sich gegen alle Einwohner”

Auch für die Arbeit der katholischen Kirche im Land seien die Folgen des Terrorismus in den vergangenen sieben Jahren „schrecklich“. Drei der sechs Pfarrgemeinden seiner Diözese Dori hätten aus Sicherheitsgründen aufgegeben werden müssen, berichtete Bischof Dabiré.

Die Gläubigen eines Ortes würden oft von sich aus darum bitten, da ihnen bewusst sei, dass Priester und kirchliche Mitarbeiter einer stärkeren Gefahr durch die Dschihadisten ausgesetzt seien. Erst Anfang des Jahres wurde im Nordwesten des Landes ein Priester ermordet.

Die Menschen in Burkina Faso seien erschöpft. „Viele haben Familienangehörige verloren; es gibt auch viel materielle Zerstörung.“ Viele Menschen würden aus Angst vor Anschlägen die Gottesdienste und kirchlichen Veranstaltungen nicht mehr besuchen.

Menschen in Burkina Faso auf der Flucht.

Kontakt mit den Flüchtlingen via Radio

„Wir verstehen sie und verlangen nicht, dass sie über ihren Mut hinausgehen“, teilte Bischof Dabiré mit, der auch Vorsitzender der gemeinsamen Bischofskonferenz von Burkina Faso und Niger ist.

Die Kirche habe eine eigene Flüchtlingsseelsorge auf die Beine gestellt. „Auch das Radio hilft uns sehr, die Vertriebenen zu erreichen.“ Deshalb finanziert KIRCHE IN NOT unter anderem die Verteilung von Solar-Radios.

Es gebe auch Versuche, mit den Menschen in den besetzten Gebieten Kontakt zu halten, berichtete der Bischof: „Manchmal ist es uns auch gelungen, Lebensmittel und Hilfsgüter in abgelegene Gebiete zu schicken. Wir passen uns der Situation an, so gut wir können.“

Särge mit den Opfern des Angriffes auf eine Kirche in Burkina Faso.
Särge mit den Opfern eines Anschlags auf eine Kirche in Burkina Faso.

Seit 2015 von Terror heimgesucht

Burkina Faso wird seit 2015 von islamistischen Truppen heimgesucht; sie rekrutieren sich aus der einheimischen Bevölkerung und aus dem Ausland. Dem Bericht „Religionsfreiheit weltweit 2021“ von KIRCHE IN NOT zufolge ist das Land zu einem der Hauptoperationsgebiete des militanten Dschihadismus in Afrika geworden. Etwa ein Viertel der Bevölkerung des Landes sind Christen.

Ende September 2022 hatte sich in einem erneuten Staatstreich Hauptmann Ibrahima Traoré an die Macht geputscht. Während sich mit dem ersten Umsturz noch gewisse Hoffnungen im Kampf gegen den Terror verbunden hätten, sei die Bevölkerung jetzt skeptisch, teilten lokale Ansprechpartner unseres Hilfswerks mit.

Unterstützen Sie den Einsatz der Kirche in Burkina Faso für Beetroffene des Terrors und Flüchtlinge mit Ihrer Spende – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

Empfänger: KIRCHE IN NOT
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Verwendungszweck: Burkina Faso

Burkina Faso: Christ-Sein in Burkina Faso ist ein ständiger Akt des Glaubens und des Heldentums.

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