Bei einem terroristischen Angriff auf die Ortschaft Barsalogho im Norden des westafrikanischen Landes Burkina Faso sind nach örtlichen Quellenangaben mindestens 150 Menschen getötet worden. Es ist eine der blutigsten Attacken in der Geschichte des Landes, das seit 2015 unter islamistischem Terror leidet.
Bischof Théophile Nare aus der Diözese Kaya, in dem Barsalogho liegt, bezeichnete den Angriff gegenüber KIRCHE IN NOT als eine „Tragödie von beispiellosem Ausmaß seit Beginn der Terroranschläge“. Örtliche Quellen berichteten gegenüber KIRCHE IN NOT, dass die Zahl der Todesopfer so hoch sei, dass es nicht möglich gewesen wäre, alle Opfer in den drei Tagen nach dem Massaker zu beerdigen.
Der grausame Angriff auf Barsalogho ereignete sich bereits am vergangenen Samstag. Medienberichten zufolge waren die Bewohner der Gemeinde gerade dabei, Verteidigungsgräben auszuheben, um sich gegen terroristische Übergriffe zu schützen, als plötzlich über 100 dschihadistische Terroristen auf Motorrädern erschienen und mit Maschinengewehren auf die Menschen, Zivilisten und Soldaten, schossen. Unter den Opfern sollen auch Frauen, Kinder und ältere Menschen gewesen sein.
Den lokalen Quellen zufolge ist es bereits die dritte Attacke innerhalb eines Monats in Burkina Faso. Demnach sollen am 4. August bewaffnete Männer in ein Dorf eingedrungen sein und mehr als 100 Männer zwischen 16 und 60 Jahren verschleppt haben. Seitdem fehle von ihnen jegliche Spur. Auch am 20. August habe es einen Angriff auf zwei Dörfer gegeben, worauf ein Teil der Bevölkerung geflohen sei, berichteten die Quellen gegenüber KIRCHE IN NOT.
In einer Botschaft an die Gläubigen drückte Bischof Nare den Betroffenen und Angehörigen der zahlreichen Opfer sein Mitgefühl aus und rief für Mittwoch, 28. August, zu einem Trauertag für die Verstorbenen auf. Außerdem lädt er zu einer dreitägigen intensiven Gebetszeit ein, um „Wiedergutmachung für alle Angriffe auf das menschliche Leben“ zu leisten, bei denen das Blut unschuldiger Menschen vergossen wurde.
Burkina Faso im Westen Afrikas wird besonders seit 2015 wiederholt von dschihadistischen Angriffen erschüttert. Aufgrund der zunehmenden Brutalität und Häufigkeit dieser Attacken befindet sich das Land in einem anhaltenden Zustand der Unsicherheit und Angst. Millionen Menschen sind auf der Flucht oder leben in Flüchtlingslagern. KIRCHE IN NOT ruft zum Gebet für die Betroffenen der Gewalt in Burkina Faso auf.
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„Die Menschen in Tigray haben die Hölle erlebt: Es gab Gruppenvergewaltigungen und Morde vor den Augen der Familien. Mehr als eine Million Menschen wurden getötet. Es fanden Folter und Massaker statt“, sagte der Bischof, dessen Diözese die gesamte Region Tigray im Norden Äthiopiens an der Grenze zu Eritrea umfasst. Während des Konflikts, der 2020 seinen Anfang nahm und im November 2022 durch ein Friedensabkommen offiziell beendet wurde, sei die Region vollständig abgeriegelt gewesen; auch Hilfslieferungen seien nicht durchgekommen, berichtete Medhin: „Wir waren völlig abgeschnitten. Internet und Telefon haben nicht funktioniert, wir konnten das Haus nicht mehr verlassen.“
Manche Priester seiner Diözese habe er seit vier Jahren nicht mehr gesehen. Denn auch nach dem Friedensabkommen sei rund ein Drittel der Region Tigray besetzt und unzugänglich. Er zollt den Seelsorgern hohen Respekt: „Aufgrund der Gefahren haben alle Hilfsorganisationen unsere Region verlassen. Aber die Priester und Ordensleute – unter ihnen 30 ausländische Missionare – sind alle dageblieben.“
Ein „wahrer Albtraum“ sei es gewesen, nicht zu wissen, was mit den Menschen seiner Diözese geschehe, erklärte der Bischof. Dennoch habe er bereits während des Krieges in seiner Bischofsstadt Adigrat ein medizinisches Zentrum aufgebaut. Menschen konnten sich dort vertraulich behandeln lassen. „Wir Katholiken machen nur ein Prozent der sieben Millionen Einwohner Tigrays aus, aber aufgrund des Einsatzes im Gesundheits- und Bildungsbereich haben wir für 25 Prozent der Bevölkerung große Bedeutung“, betonte Medhin.
Nach dem offiziellen Kriegsende sei insbesondere der Bedarf an Seelsorge und Betreuung von traumatisierten Menschen sehr hoch. Viele Menschen seien bei den Kämpfen verstümmelt worden oder könnten die erlebten Grausamkeiten nicht verarbeiten. Die äthiopisch-katholische Diözese führt für diese Menschen spezielle Kurse durch, die neben der psychologischen Hilfe auch pastorale Aspekte umfassen, wie der Bischof erklärte: „Ein Bewältigung der traumatischen Erfahrungen ist nicht möglich, ohne sich dem Geschehenen zu stellen. Es muss aber auch die geistliche Dimension berücksichtigt werden. Darum sind unsere Programme biblisch gestützt und werden geistlich begleitet.“ KIRCHE IN NOT wird diese Traumabehandlungen zukünftig finanziell unterstützen.
In Adrigat hielten sich noch immer 50 000 vertriebene Menschen auf, die nicht in ihre Heimatorte zurückkehren könnten, schilderte Medhin die aktuelle Situation. Die Straßen seien unsicher, die Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Tausende Menschen in der Region würden weiterhin durch Gewalt, Nahrungsmittelknappheit und eine mangelnde medizinische Versorgung sterben, beklagte der Bischof: „Wie kann die Welt da einfach nur zuschauen?“
Der Konflikt in der Region Tigray ist Beobachtern zufolge einer der tödlichsten weltweit. Auslöser war ein Streit um die Macht zwischen der Zentralregierung unter Premierminister Abiy Ahmed und der lange in Tigray regierenden „Tigray´s People Liberation Front“ (TPLF). Die Regierungstruppen wurden aus dem Nachbarland Eritrea und von ethnischen Milizen aus dem Inland unterstützt. Mit dem Friedensabkommen von Anfang November 2022 ist es wieder möglich, humanitäre Hilfen in die Region zu bringen. Vorbei ist der Konflikt aber nicht.
Äthiopien ist mit rund 110 Millionen Einwohnern aus über 80 Ethnien einer der bevölkerungsreichsten Staaten Afrikas. Etwa 95 Prozent der Bevölkerung gehören der äthiopisch-orthodoxen Kirche an. Während der Kämpfe wurden vereinzelt auch Übergriffe auf Kirchen und Klöster gemeldet. Die Gewalt war jedoch nicht religiös, sondern politisch motiviert.
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Das Oberhaupt der mit Rom unierten koptisch-katholischen Kirche, Patriarch Ibrahim Sidrak, sieht eine positive Entwicklung für die Christen in Ägypten: „In den vergangenen zehn Jahren hat es echte Fortschritte gegeben“, sagte Sidrak im Gespräch mit KIRCHE IN NOT. „Im Gegensatz zu den Nachbarländern“ habe sich die Situation der Religionsfreiheit in Ägypten verbessert. Es gebe „viel weniger Gewaltakte“ gegen Christen als in der Vergangenheit, auch erkenne der ägyptische Staat die Kirchen an.
Die Regierung habe die Hindernisse für den Bau neuer Kirchen beseitigt, deshalb gebe es nun in vielen Diözesen Baustellen, betonte der Patriarch: „Eines der repräsentativsten Beispiele ist unsere Kathedrale in Luxor, die 2016 niedergebrannt wurde.“ KIRCHE IN NOT unterstützt den Wiederaufbau maßgeblich.
Neue Gotteshäuser seien notwendig, weil Gemeindemitglieder oft weite Weg auf sich nehmen müssten, um Gottesdienste zu besuchen. Manche Gläubige müssten „bis zu einem Viertel des Gehalts aufwenden, um mit dem Bus in die nächstgelegene Kirche zu fahren“, sagte der Patriarch.
Die Lage habe sich im Vergleich mit 2012 fundamental geändert; damals waren mit Präsident Mohammed Mursi die Muslimbrüder an die Macht gekommen. „Als sie alle Hebel in der Hand hatten, war es für einen Christen sehr riskant, allein auf die Straße zu gehen. Unsere Kirchen waren ständig bedroht, und Terroristen brannten hunderte von ihnen nieder“, erklärte Sidrak.
Auch heute gebe es Fanatiker und Terroristen in Ägypten, aber diese „seien kaltgestellt“. Eine Gefahr, dass die Muslimbruderschaft wieder die Macht erlangen könnte, sieht der Patriarch nicht: „Ich glaube, als die Ägypter 2012 zur Wahl gingen, glaubten sie, dass sie der Muslimbruderschaft nie eine Chance gegeben hatten und man es nun ausprobieren müsse. Sie werden denselben Fehler nicht noch einmal begehen.“
Als aktuelle Herausforderungen für Ägypten bezeichnete Sidrak die hohe Jugendarbeitslosigkeit, das Bevölkerungswachstum und die Zuwanderung aus dem Ausland: „Wir nehmen viele Einwanderer aus Ländern auf, in denen Krieg herrscht. Früher kamen sie aus Syrien, heute aus Sudan.“
Die koptisch-katholische Kirche nehme eine sozial-karitative Verantwortung für die ägyptische Gesellschaft wahr, indem sie unter anderem Kliniken und Bildungseinrichtungen betreibe: „Es gibt 180 koptisch-katholische Schulen, die einen guten Ruf genießen.“ Viele Muslime schickten ihre Kinder auf diese Schulen, unter den Absolventen seien auch heutige Regierungsmitglieder, betonte der Patriarch. „Das trägt nicht nur zur Bildung unseres Volkes bei, sondern auch dazu, dass es trotz der religiösen Unterschiede zusammenhält.“
Der koptisch-katholischen Kirche in Ägypten gehören etwa 300 000 Gläubige an. Die Mehrheit der Christen im Land ist koptisch-orthodox. Die Schätzungen, wie hoch der Bevölkerungsanteil der Christen in Ägypten insgesamt ist, schwanken stark zwischen sechs und bis zu 15 Millionen. Da wären etwa zwischen sechs und 14 Prozent der rund 110 Millionen Einwohner Ägyptens.
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Die Diözese Boma liegt im Westen der Demokratischen Republik Kongo. 35 der insgesamt 47 Pfarren liegen in ländlichem Gebiet. Die Priester verrichten ihren Dienst mit Freude und mit großem Eifer, aber die Wege sind weit, die Straßenverhältnisse schlecht, und oft müssen sie bis zu 40 Kilometer zu Fuß zurücklegen.
Der Bischof von Boma hatte uns darum gebeten, ihm dabei zu helfen, zehn Motorräder für die Priester in besonders weitläufigen Pfarren zu beschaffen. Damit wollte er ihren Dienst erleichtern. Die Diözese setzt auf eine „Pastoral der Nähe“. Das bedeutet, dass die Priester die Dörfer möglichst oft besuchen sollen, um die Gläubigen möglichst intensiv zu betreuen und für sie ansprechbar zu sein. Daher werden auch neue Pfarren gegründet, damit die Entfernungen nicht zu groß sind.
Unsere Wohltäter haben auf diesen Hilferuf reagiert und haben 25.073 Euro gespendet. Die zehn Motorräder sind inzwischen bereits eingetroffen, wurden gesegnet und feierlich den Priestern übergeben. Im Namen seiner Mitbrüder schreibt uns Pfarrer Landry Dinandi:
„Im Namen der Diözese sagen wir unseren Wohltätern von KIRCHE IN NOT Dank und versichern Sie unserer demütigen Gebete. Der Herr segne Sie reichlich für Ihr Engagement für den Erfolg der Pastoral in unserer Diözese.“
14 Monate nach Beginn des Bürgerkriegs im Sudan spitzt sich die humanitäre Krise weiter zu. Dazu trägt auch eine aktuelle Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 45 Grad bei. „Wir haben kaum noch Treibstoff, um einen Stromgenerator oder eine Wasserpumpe zu betreiben“, teilte Salesianerpater Jacob Thelekkadan KIRCHE IN NOT mit. Um die extremen Temperaturen zu überleben, griffen die Menschen auf „rudimentäre Techniken“ wie nasse Handtücher oder dergleichen zurück.
Pater Jacob, der regelmäßig in Kontakt mit KIRCHE IN NOT steht, hält sich in dem von Salesianerinnen geleiteten Zentrum „Dar Mariam“ (Haus Mariens) nahe der Hauptstadt Khartum auf. Dort hatten nach Ausbruch der Kämpfe Mitte April 2023 zunächst 300 Menschen verschiedener Religionszugehörigkeit Zuflucht gefunden, heute leben dort noch etwa 80 Personen.
Sie werden von den Salesianerinnen seelsorgerisch betreut und erhalten Lebensmittel. Aber auch das wird zunehmend schwieriger, wie Pater Jacob erklärt: „Unsere Mahlzeiten bestehen aus Linsenbrei oder Reis. Eier, Fleisch oder Gemüse gibt es nicht mehr.“ Alle Bewohner in „Dar Mariam“ seien „unterernährt und schwach“, besonders die Kinder.
Der Alltag sei „von massiven Vertreibungen, schwerem Verlust von Menschenleben, unvorstellbaren Zerstörungen sowie körperlichen und seelischen Traumata“ geprägt, führte der Salesianer aus. Nur ein paar Mutige verließen das Haus, um Brennholz zum Kochen zu sammeln. Die Gefahr durch Heckenschützen sei sehr hoch. „Neben all dem Leid hat unsere kleine Gemeinschaft das Gefühl, dass der Rest der Welt diesen Konflikt und den Schmerz, den er verursacht, vergessen hat“, beklagte Pater Jacob.
Auch „Dar Mariam“ geriet bereits dreimal in die Kampfzone: Im November 2023 zerstörte eine Rakete den ersten Stock des Hauses. „Dabei wurden eine Ordensschwester, ein ehrenamtlicher Lehrer sowie eine Mutter mit drei Kindern verletzt. Glücklicherweise wurde niemand getötet“, berichtete der Salesianer.
Anfang Jänner dieses Jahres habe eine weitere Raketenexplosion ein Feuer entfacht, das ein gesamtes Stockwerk vernichtete. Auch hier sei es den Bewohnern gelungen, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Im Dezember 2023 habe eine geplante Evakuierung abgebrochen werden müssen, da der vereinbarte Waffenstillstand nicht eingehalten worden sei. Seither müssen die Menschen weiter in „Dar Mariam“ ausharren.
In Khartum habe es vor dem Krieg 13 Pfarren gegeben, davon würden jetzt nur noch in zwei regelmäßige Gottesdienste stattfinden. „,Dar Mariam‘ ist einer dieser Orte. So herrscht hier trotz vieler Leiden eine Atmosphäre der Gelassenheit“, betonte Pater Jacob.
Seit April 2023 liefern sich im Sudan die Armee von Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo einen blutigen Machtkampf. Ein Großteil der Kämpfe findet in dicht besiedelten Vierteln der Hauptstadt Khartum statt.
Bei den Kämpfen wurden zehntausende Menschen getötet – manche Schätzungen gehen nach Angaben der Vereinten Nationen zufolge von bis zu 150 000 Toten aus. Zehn Millionen Sudanesen leben laut UNO als Binnenflüchtlinge, 18 Millionen haben nicht genug zu essen.
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Die DIözese Kribi liegt im Süden Kameruns am Golf von Guinea. Sie erstreckt sich über etwas mehr als 11.000 Quadratkilometer. Von den 250.000 Einwohnern ist rund die Hälfte katholisch.
28 Ordensfrauen aus acht verschiedenen Ordensgemeinschaften kümmern sich um Menschen, die Hilfe benötigen, insbesondere um Kinder, junge Mädchen, Mütter, kranke und alte Menschen, Straßenkinder und die Ureinwohner in den Urwäldern, die früher als „Pygmäen“ bekannt waren und unter besonders prekären Bedingungen leben. Außerdem sind die Schwestern in den Pfarreien in der Katechese tätig und bereiten die Menschen auf den Empfang der Sakramente vor.
Bischof Damase Zinga Atangana hatte uns daher um Hilfe für die 28 Ordensfrauen gebeten, und dank der Hilfe unserer Wohltäter konnten wir 14.000 Euro für die Deckung ihres dringendsten Grundbedarfs und ihre Krankenversicherung beisteuern.
Die Ordensfrauen aus der Diözese Kribi danken allen, die ihnen geholfen haben!
In Burkina Faso sind der Katechet Edouard Yougbare und eine nicht genannte Zahl weiterer Christen entführt und getötet worden. Dies berichten Projektpartner von KIRCHE IN NOT. Die Taten ereigneten sich am Donnerstag und Freitag vergangener Woche im Dorf Saatenga nahe der Provinzhauptstadt Fada N’Gourma im Osten Burkina Fasos. Laut den lokalen Berichten wurden die Christen von bislang unbekannten Tätern entführt und Tags darauf tot aufgefunden.
„Wir sind sehr traurig über diese erneute Gewalttat“, erklärte Maria Lozano, Leiterin der Kommunikationsabteilung der internationalen Zentrale von KIRCHE IN NOT mit Sitz in Königstein im Taunus. „Gerade die Katecheten in Burkina Faso stehen an vorderster Front und riskieren ihr Leben für die ihnen anvertrauten Menschen.“
Erst im Februar sei in der Diözese Dori ein Katechet getötet worden, als er am Sonntag einen Wortgottesdienst leitete. „Wir rufen zum Gebet und zur Hilfe für die betroffenen Familien, die von den jüngsten Ereignissen und dem anhaltenden Terror in Burkina Faso betroffen sind“, sagte Lozano.
Das westafrikanische Land Burkina Faso ist seit Ende 2015 Hauptschauplatz des dschihadistischen Terrors in der Sahel-Region. Bei Anschlägen von Gruppen, die al-Qaida und der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ nahestehen, wurden im Norden und Osten des Landes zahlreiche Zivilisten und Soldaten getötet. UN-Angaben zufolge sind mehr als zwei Millionen Menschen auf der Flucht. Seit etwa vier Jahren kommt es lokalen Beobachtern zufolge auch vermehrt zu gezielten Attacken auf Christen, die etwa ein Viertel der Bevölkerung Burkina Fasos ausmachen.
Katecheten kommt in Burkina Faso und in anderen Ländern der Sahel-Region eine herausragende Rolle zu: Aufgrund der weitläufigen Gebiete und schlechter Straßenverhältnisse können Priester alle Orte ihrer Pfarrei nicht regelmäßig besuchen. Deshalb liegt die seelsorgliche Betreuung sowie die karitative Gemeindearbeit in den Händen der Gemeindehelfer.
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In einer von KIRCHE IN NOT organisierten Pressekonferenz hat Justin Kientega, Bischof der Diözese Ouahigouya in Burkina Faso, über die aktuelle Situation in seiner Heimat berichtet. Seit 2015 wird das westafrikanische Land von Aktivitäten terroristischer Gruppen erschüttert, die der Bevölkerung eine radikale Form des Islams aufzwingen wollen. Jüngstes Beispiel ist der Anschlag am vergangenen Sonntag (25. Februar) im Bistum Dori im Norden des Landes, als Terroristen einen Gottesdienst überfielen und 12 Menschen töteten, darunter ein vierjähriges Kind und eine Vierzehnjährige.
„Die Terroristen kommen mit dem Motorrad in die Dörfer, versammeln die Menschen und sagen ihnen, dass sie nicht in die Schule gehen und den Behörden nicht gehorchen sollen. Sie weisen die Männer an, sich einen Bart wachsen zu lassen und die Frauen, den muslimischen Schleier zu tragen. Manchmal nehmen sie eine Person und töten sie vor aller Augen“, schilderte Bischof Kientega das typische Vorgehen der Terroristen.
In seinem Bistum leben 1,2 Millionen Menschen, davon rund 200 000 Christen, mehrheitlich Katholiken. Landesweit sind laut Studie „Religionsfreiheit weltweit 2023“ von KIRCHE IN NOT rund 55 Prozent der Einwohner Muslime, 23 Prozent Christen.
Die Christen seien oft mit härteren Strafen und Anweisungen konfrontiert. „In einigen Dörfern erlauben sie [die Terroristen] den Menschen zu beten, verbieten aber den Katechismus; in anderen Orten sagen sie den Christen, dass sie sich nicht in der Kirche versammeln dürfen, um zu beten“, sagte Bischof. „In meiner Diözese sind zwei Pfarreien geschlossen, weil die Priester gehen mussten, und zwei weitere sind abgeriegelt, niemand kann hinein oder heraus,“ sagte der Bischof.
Die anhaltende Verfolgung hätte in der Zwischenzeit auch zu einer humanitären Katastrophe geführt. Viele Menschen verließen ihre Dörfer und suchten Schutz in den Städten, weil dort die Präsenz der Armee und der Polizei größer sei. „In allen Städten tun die Christen ihr Bestes, um diesen Menschen zu helfen. In vielen Pfarren werden sie willkommen geheißen, und man versucht, Lebensmittel für sie zu organisieren.“ Bischof Kientega dankte in der Pressekonferenz ausdrücklich für die Hilfe durch den Staat. „Die Regierung tut wirklich ihr Bestes. Sie organisiert Konvois, um Lebensmittel in die abgeriegelten Dörfer zu bringen. Auch die Armee tut ihr Bestes, um den Menschen zu helfen.“ KIRCHE IN NOT fördert ebenfalls Projekte in Burkina Faso, um die Menschen mit dem Notwendigsten zu versorgen.
Dennoch breitet sich seit einigen Jahren der Terrorismus im Land aus. Burkina Faso war lange bekannt für den gegenseitigen Respekt zwischen den verschiedenen Gemeinschaften im Land. Bischof Kientega fragt sich, woher die Terroristen die Waffen hätten, obwohl es im Land keine Waffenfabrik gebe. „Wir fragen uns: Wie konnte das passieren? Wer unterstützt sie? Wer finanziert sie? Einige von ihnen stammen aus Burkina Faso, sie sind unsere Brüder. Warum entführen und töten sie Menschen? Warum stehlen sie Waren und Tiere und brennen Dörfer nieder?“ Bischof Kientega erklärt, dass in vielen Fällen arbeitslose Jugendliche mit dem Versprechen auf Arbeit von terroristischen Organisationen angelockt werden. Doch es bleibe ihm ein Rätsel, wer diese Gruppen im Einzelnen finanziert und mit Waffen versorgt.
Trotz der Schwierigkeiten und der Verfolgung, mit denen die christliche Minderheit konfrontiert ist, betont Bischof Kientega, dass keiner von ihnen den Forderungen der Terroristen, den Islam anzunehmen, nachgebe. „In dieser Situation akzeptieren einige Christen den Tod. Viele weigerten sich, die Kreuze, die sie tragen, abzulegen. Die Christen suchen immer wieder andere Wege, um ihren Glauben zu leben und zu beten.“
Die Arbeit der Kirche werde im Land gewürdigt. Sie betreibt viele Schulen, auch wenn bereits einige von ihnen von den Terroristen geschlossen wurden. Bischof Kientega erinnert sich an eine Begegnung mit einem Vorsteher eines Dorfes, der der traditionellen Religion angehörte. Die Bewohner seien froh, dass der Pfarrer geblieben sei, denn er sei eine Quelle der Kraft für sie. „Alle Hilfe, die der Pfarrer erhalte, teile er mit allen, Christen, Muslimen und Gläubigen traditioneller Religionen. Er sagte, dass sie sehen, dass der Pfarrer die Menschlichkeit wertschätze und keinen Unterschied mache.“
Der Bischof weiter: „Wir wissen, dass der Papst uns nahe ist, und spüren die Präsenz der Weltkirche. Aber die Hauptsache ist – und das ist sehr wichtig –, dass dafür gebetet wird, dass der Herr die Herzen dieser Terroristen berührt. Wir beten jeden Tag für ihre Bekehrung.“
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Fast 30 Christen sind innerhalb weniger Tage bei Vorfällen in Burkina Faso, Haiti und Äthiopien getötet oder entführt worden.
Wie KIRCHE IN NOT mit Berufung auf die Diözese Dori in Burkina Faso berichtet, starben allein dort bei einem Angriff auf einen katholischen Gottesdienst am vergangenen Sonntag 15 Menschen. Zwölf Opfer seien sofort tot gewesen, drei weitere Personen an ihren schweren Verletzungen gestorben. In einer ersten Stellungnahme bittet die Diözese Dori um das Gebet für die Opfer und ihre Familien. „Mögen unsere Bemühungen der Buße und des Gebets in dieser gesegneten Fastenzeit unserem Land, Burkina Faso, Frieden und Sicherheit bringen“, schreibt die Diözese.
In dem westafrikanischen Land sowie in anderen Ländern der Sahel-Region wie Mali, Tschad, Niger und Nigeria breitet sich der islamistische Terrorismus aus. Dabei sind besonders Christen wiederholt Ziel von Angriffen. In einigen Regionen ist kein normales kirchliches Leben mehr möglich. Knapp ein Viertel der Einwohner Burkina Fasos bekennen sich zum Christentum.
Wie das Hilfswerk weiter berichtet, sind am Freitag, 23. Februar, in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince bei zwei Übergriffen sechs Ordensleute und ein Priester entführt worden. Die Mitglieder der Kongregation „Brüder vom Heiligsten Herzen Jesu“ waren gerade auf dem Weg zu einer Schule, die von ihrem Orden geleitet wird. Ein Lehrer, der sie begleitete, wurde ebenfalls gekidnappt. Die Schule des Ordens bleibt vorerst geschlossen. Nur wenige Stunden später wurde ein Priester nach der Feier der heiligen Messe entführt, aber noch am selben Tag freigelassen.
Haiti erlebt seit einigen Jahren eine Zeit des Chaos und der Kriminalität – „in politischer ebenso wie in wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Hinsicht. Staatliche Strukturen wie das Parlament, die Justiz und öffentliche Verwaltung sind zusammengebrochen“, heißt es im Länderbericht über Haiti, der in der Studie „Religionsfreiheit weltweit“ von KIRCHE IN NOT 2023 veröffentlicht worden ist. Erst vor wenigen Wochen wurden sechs Ordensfrauen entführt, die wenige Tage später wieder freigelassen wurden.
Aus Äthiopien erreichte KIRCHE IN NOT die Nachricht, dass vier Mönche von bewaffneten Männern entführt und getötet wurden. Sie lebten in einem äthiopisch-orthodoxen Kloster in Zequala, etwa 50 Kilometer von der Hauptstadt Addis Abeba entfernt. Der Vorfall ereignete sich bereits in der vergangenen Woche. Der Angriff auf das Kloster erfolgte im Zusammenhang eines gewalttätigen Kampfes zwischen bewaffneten ethnischen Gruppen und der Zentralregierung Äthiopiens. „Kirche in Not“ sei jedoch nicht in der Lage, unabhängig zu überprüfen, welcher der verschiedenen am Konflikt beteiligten Akteure direkt für die Morde verantwortlich waren, heißt es in der Mitteilung des Hilfswerks.
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Missionare, Priester und Ordensschwestern sind gezwungen, nach Pemba oder in andere größere Städte zu fliehen, die mit dem Zustrom der Flüchtlinge überfordert sind.
Nach Informationen von Missionaren vor Ort gegenüber dem Hilfswerk KIRCHE IN NOT (ACN) wird die Provinz Cabo Delgado im Norden Mosambiks weiterhin von bewaffneten Aufständischen erschüttert, die zeitgleiche Angriffe verüben.
Die Aufstände im Norden Mosambiks begannen 2017, haben jedoch seit Anfang 2024 wieder zugenommen. Allein in den letzten Tagen gab es mehrere weitere Überfälle auf Städte und Dörfer, Menschen wurden getötet oder entführt.
Am 9. Februar griffen die Terroristen, die sich zum Islamischen Staat bekennen, drei Gemeinden in der Gegend von Mazeze an, 100 Kilometer südlich von Pemba, der Hauptstadt von Cabo Delgado. „Kirchen wurden niedergebrannt, ebenso wie die Häuser der Bevölkerung“, sagt ein örtlicher Missionar, der aus Sicherheitsgründen nicht namentlich genannt werden möchte. Die Anschläge sowie Gerüchte über weitere terroristische Aktivitäten in den Nachbarregionen hätten zur Vertreibung von Hunderten von Menschen geführt, die weite Strecken durch den Busch zurückgelegt hätten, um in Pemba oder in der nächstgelegenen Stadt Chiúre Zuflucht zu finden, welche allmählich unter den Auswirkungen der Überbevölkerung litten, erklärt er.
Eine Missionarin, die ebenfalls nicht namentlich genannt werden möchte, bestätigt, die Terroristen hätten Häuser und Kirchen in mehreren Dörfern zerstört und sich nun „über die südlichen und zentralen Bezirke“ von Cabo Delgado verteilt, obwohl „das endgültige Ziel der Bewegungen oder Angriffe noch nicht klar“ sei.
„Auch viele Missionare sind vertrieben worden“, erzählt ein lokaler Priester gegenüber KIRCHE IN NOT, „der Priester einer der Gemeinden ist nach Pemba, Sitz der Diözese, gezogen, ebenso wie die Ordensschwestern, die in der Nähe wohnten. Andere Missionare folgen diesem Beispiel, um sich selbst, aber auch die Bevölkerung zu schützen“, bestätigt er. Selbst zu gehen ist oft das Beste, um die Menschen zu schützen, denn wenn die Priester oder Schwestern in den Dörfern blieben, fühlen sich die Menschen oft sicher und bleiben bei ihnen.
Seit 2017 gab es verschiedene Phasen von Angriffen, mit Attacken auf militärische oder staatliche Strukturen sowie auf Dörfer und zivile Gemeinden. Jeder in Cabo Delgado – Christen als auch Muslime – wird zum Ziel des Terrors. In den letzten Jahren gab es jedoch Fälle von Angriffen auf spezifisch christliche Ziele und Gemeinden, darunter Fälle, in denen die Dschihadisten Christen von Muslimen trennten und erstere hinrichteten.
Die Aufstände in Mosambik haben bereits mehr als fünftausend Todesopfer gefordert und zur Vertreibung von über einer Million Menschen geführt, obwohl die aktuellen Zahlen wahrscheinlich deutlich höher liegen.
Die katholische Kirche engagiert sich intensiv für die Vertriebenen im Norden Mosambiks und für eine friedliche Lösung des Konflikts, wobei sie sowohl die Terroristen als auch die harte Reaktion der Regierung kritisiert hat.
Mosambik, insbesondere die Region Cabo Delgado, ist für „Kirche in Not“ ein Schwerpunktland auf dem afrikanischen Kontinent. Das Hilfswerk hat mehrere Projekte für seelsorgerische und psychosoziale Hilfe für die Opfer des Terrorismus unterstützt, aber auch die Lieferung von Material für den Bau von Gemeindezentren sowie die Anschaffung von Fahrzeugen für die Missionare, die mit den Umsiedlungseinrichtungen zusammenarbeiten, die Familien auf der Flucht vor Gewalt aufnehmen.
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Die “Kleinen Schwestern des heiligen Franziskus“ sind eine einheimische Kongregation, die 1923 von der irischen Franziskanerin Mary Kevin Kearney gegründet wurde, die 1902 nach Uganda kam. Sie begann damals mit fünf weiteren Schwestern, zunächst im Schatten eines Baumes Kranke zu behandeln und den Menschen Unterricht in Lesen und Schreiben und in Hygiene zu erteilen. Außerdem unterwies sie sie im Glauben. Im Laufe der Zeit richteten sie und ihre Mitschwestern Waisen- und Krankenhäuser, Schulen, Geburtsstationen und vieles mehr ein. Sie gründete eine einheimische Kongregation, weil mehr Schwestern gebraucht wurden, um den zahlreichen Nöten zu begegnen.
Die Kongregation ist heute nicht nur in Uganda, sondern auch in Kenia, Tansania und den USA vertreten. Die “Kleinen Schwestern des heiligen Franziskus“ betreuen Straßenkinder, Waisen sowie alte und behinderte Menschen. Sie sind in der Gefängnisseelsorge und in der Krankenpflege tätig, unterrichten in Schulen, halten Katechesen in Pfarren und stehen Familien beratend zur Seite.
Inzwischen hat die Kongregation 801 Mitglieder und erfreut sich zahlreicher Berufungen. In ihrem Ausbildungshaus in Pallisa im Osten Ugandas bereiten sich jährlich 60-70 junge Frauen darauf vor, ihr ganzes Leben lang Gott und den Menschen zu dienen. Bereits im Rahmen ihrer Ausbildung sind sie in Krankenhäusern, Gefängnissen und Schulen tätig und besuchen Familien, in denen es Probleme wie beispielsweise häusliche Gewalt gibt.
Bislang war es schwierig, die jungen Schwestern an ihre Einsatzorte zu bringen. So waren die Einsatzmöglichkeiten beschränkt. Aber dank Eurer Hilfe sind 20.000 Euro zusammengekommen, so dass die Schwestern nun einen Kleinbus anschaffen konnten. Dadurch konnte die Zahl der wöchentlichen Besuche auf 50 gesteigert werden, so dass die geleistete Hilfe und die Evangelisierungsarbeit wesentlich intensiver geworden ist und auch weiter entfernt gelegene Orte erreicht werden können. Allen, die geholfen haben, ein herzliches „Vergelt’s Gott!“
Fast 200 Christen wurden zwischen dem 23. und 26. Dezember bei einem koordinierten und gezielten Angriff auf 26 christliche Gemeinden im Bundesstaat Plateau in Zentralnigeria von Fulani-Milizionären getötet.
Wie der Leiter der Kommunikationsabteilung der Diözese Pankshin, Pater Andrew Dewan, gegenüber KIRCHE IN NOT (ACN) bestätigte, richteten sich die Angriffe speziell gegen Christen: „Ich wohne in derselben Gemeinde und kann bestätigen, dass die Opfer in den Gebieten, in denen sie sich ereignet haben, mit wenigen Ausnahmen zu 100 % Christen sind“, so Dewan.
Die Angriffe begannen in der Nacht zum 23. Dezember in der ländlichen Gemeinde Mushu, wo etwa 18 Menschen getötet und mehrere verletzt wurden. Gerade als die Menschen versuchten, die Geschehnisse in Mushu zu verarbeiten, wurde das Dorf Tudun Mazat angegriffen. Die Angreifer stürmten die Gemeinde am Abend, als die meisten Menschen gerade zu Abend aßen oder Freunde besuchten. Bevor die Menschen Alarm schlagen konnten, waren die Banditen bereits über sie hergefallen. Menschen wurden sofort erschossen, Häuser und geernteter Mais wurden in Brand gesteckt, auch Kirchen und Kliniken wurden niedergebrannt.
„Ich war an jenem Morgen zur Weihnachtsmesse für die katholische Gemeinde gegangen. Von Tudun Mazat aus fielen Fulani-Terroristen über Maiyanga her und töteten 13 Menschen. Etwa 20 weitere Gemeinden wurden in dieser Nacht angegriffen“, sagt Pater Andrew. Alles deute darauf hin, dass Milizionäre der muslimischen Volksgruppe der Fulani-Hirten für dieses Massaker an Christen verantwortlich sind. „In Gemeinden, in denen Christen Seite an Seite mit Fulani leben, waren keine Fulani betroffen, und es wurden keine Fulani-Häuser niedergebrannt. Überlebende Zeugen haben keinen Zweifel, dass die Angreifer Fulani waren“, so Pater Andrew.
Die nomadischen muslimischen Fulani-Hirten stammen aus der Sahel-Region, die einst bewohnbar war und Weideland für Viehhirten bot, heute aber eine Wüste ist. Das habe sie veranlasst, nach Süden zu ziehen, um grünere Weiden zu finden. In diesem Teil des nigerianischen „Zentralgürtels“ fänden diese Angriffe der Fulani-Hirten statt, um neues Weideland zu erhalten und so die sesshafte christliche Bevölkerung zu vertreiben. Für den Sprecher der Diözese Pankshin zeigt dieser jüngste Angriff, dass es sich auch um einen religiösen Konflikt handelt. „Die Tatsache, dass es an Weihnachten geschah und dass die Christen in einer gemischten Gemeinschaft, in der Muslime nicht angegriffen werden, gezielt attackiert wurden, weist eindeutig auf einen religiösen Konflikt hin. Das Ziel war es, den Christen ein Maximum an Schmerz und Zerstörung zuzufügen.“
Pater Andrew prangerte die Passivität der Sicherheitskräfte bei der Verhinderung der Tragödie an, obwohl es seit Tagen Gerüchte gab, dass die Fulani einen Angriff in diesen Dörfern planten. „Das hätte die Sicherheitskräfte in Alarmbereitschaft versetzen müssen, aber wie üblich wurden sie überrumpelt. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem der Drang der Menschen, das Gesetz in die eigenen Hände zu nehmen, sehr stark ist“, warnte er.
Die geschäftsführende Präsidentin von KIRCHE IN NOT International, Regina Lynch, bedauert diese neue Welle der Gewalt gegen Christen in Nigeria: „Dieses Jahr begann mit der brutalen Ermordung von Pater Isaac Achi am 15. Jänner und endet nun mit der sinnlosen Tötung von mehr als 170 Christen. Viele andere haben im Laufe des Jahres ihr Leben durch Gewalt verloren. Wir fordern die Regierung auf, sich endlich mit diesem Problem zu befassen und für die Sicherheit ihrer Bürger zu sorgen. Wir bitten unsere Freunde und Wohltäter dringend, weiterhin für Nigeria zu beten. KIRCHE IN NOT wird alles tun, um weiterhin in jeder erdenklichen Weise zu helfen. Unsere christlichen Brüder und Schwestern in Nigeria und anderen Ländern der Welt sind die ‚heiligen Unschuldigen‘ des 21. Jahrhunderts. Wir sind zuversichtlich, dass ihr Blut, das sie als Nachfolger Jesu vergießen, die Saat für neue Christen sein wird“.
KIRCHE IN NOT (ACN) werde weiterhin verfolgte Christen in Nigeria unterstützen, wo die Christen neben den schrecklichen Konflikten, die von den Fulani verursacht werden, auch unter den Angriffen der Boko Haram-Terroristen und des Islamischen Staates von Westafrika im Norden des Landes leiden.
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