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Äquatorialguinea ist eine ehemalige spanische Kolonie an der Westküste Afrikas. Es ist ein relativ kleines Land mit nur etwas mehr als 28.000 Quadratkilometern Fläche und ca. 1,4 Millionen Einwohnern. Zwar verfügt es über reiche Erdölvorkommen, so dass das Land nicht zu den ärmsten Ländern Afrikas zählt, aber von diesem Reichtum profitiert nur eine kleine Elite. Die Mehrheit der Bevölkerung lebt in bitterer Armut und leidet unter der galoppierenden Inflation.

Erfreulich ist, dass es viele Priesterberufungen gibt. Dabei verspricht das Priestertum den jungen Männern, die sich berufen fühlen, keinen Komfort oder Wohlstand. Im Gegenteil: Die meisten Priester haben weder elektrischen Strom noch fließendes Wasser. Um für ihren Lebensunterhalt aufzukommen, müssen sie zusätzlich in Schulen unterrichten. Da den Priestern in den meisten Pfarren kein Fahrzeug zur Verfügung steht, müssen viele von ihnen beschwerliche Fußwege durch den Dschungel auf sich nehmen, um ihre Außenstationen seelsorglich zu betreuen.

Erfreulich ist, dass die Zahl der Berufungen von Jahr zu Jahr steigt, und derzeit sind es 90 Seminaristen. Der Rektor des Seminars, Pater Sebastian, hatte uns um Hilfe gebeten, da dringend ein Kleinbus benötigt wurde.

- Pater Sebastian Mba Nguema Mokuy, Rektor des Priesterseminares

In der Stadt Bata wurde 1994 ein interdiözesanes Priesterseminar gegründet, wo sich junge Männer aus allen fünf Diözesen des Landes, aus den Ordensgemeinschaften und auch aus Nachbarländern während ihres Philosophie- bzw. Theologiestudiums darauf vorbereiten, eines Tages Priester zu werden. Die Zahl der Berufungen steigt von Jahr zu Jahr, und derzeit sind es 90 Seminaristen.

Der Rektor des Seminars, Pater Sebastian Mba Nguema Mokuy, hatte uns um Hilfe gebeten, da dringend ein Kleinbus benötigt wurde. Denn die Seminaristen müssen an den Wochenenden praktische pastorale Erfahrungen in verschiedenen Pfarren sammeln. Außerdem stehen im Rahmen der Ausbildung auch Exkursionen auf dem Programm, und die Seminaristen müssen zudem an kirchlichen Veranstaltungen teilnehmen. Zudem ist ein Fahrzeug auch notwendig für den wöchentlichen Lebensmitteleinkauf des Seminars und für dringende Krankentransporte.

Dank der Hilfe unserer Wohltäter, die 26.000 Euro gespendet haben, konnte ein Kleinbus angeschafft werden. Der Rektor schreibt uns: „Ihre Hilfe hat sehr positive Auswirkungen auf uns alle und auch auf die künftigen Generationen. Dieses Fahrzeug ist das einzige Mittel, das uns zur Verfügung steht. Das gibt uns Grund zu großer Freude und Dankbarkeit“.

31 Jahre nach dem Völkermord in Ruanda hat sich die katholische Kirche in dem ostafrikanischen Land wieder stabilisiert. Das berichtete Bischof Papias Musengamana aus Byumba im Nordosten von Ruanda im Gespräch mit KIRCHE IN NOT: „Während des Genozids wurden viele Priester ermordet. In meiner Diözese waren nur drei, vier übrig geblieben. Heute sind es mehr als 130 Priester! Die meisten von ihnen sind sehr jung.“

Die Versöhnung zwischen den Volksgruppen der Hutu und Tutsi sei immer noch eine große Herausforderung – auch für die Seelsorge. Bei den Massakern an der Minderheit der Tutsi ab 1994 kamen Schätzungen zufolge bis zu eine Million Menschen ums Leben.

Eine weitere Priorität gelte den Familien und den jungen Menschen in Ruanda. Diese seien wie auch in anderen Ländern zahlreichen Herausforderungen ausgesetzt, betonte Bischof Musengamana: „Die Welt ist ein Dorf geworden. Der Einfluss durch Fernsehen, Internet und soziale Medien ist sehr stark. Es gibt viel mehr Individualismus und Materialismus. Die Familien stehen vor Herausforderungen, und die Kirche muss ihnen helfen.“ Er sehe mit Sorge, dass die Zahl der Scheidungen auch in den ländlichen Regionen zunehme. Die Familie sei oft der einzige Rückhalt für die Menschen.

Papias Musengamana, Bischof von Byumba/Ruanda.

„Wer die Jugend verliert, verliert die Gesellschaft“

Auch Jugendliche seien zahlreichen Herausforderungen ausgesetzt. „Viele Jugendliche gehen zwar in Ruanda noch in den Gottesdienst, aber auch hier werden es weniger.“ Gerade in den Sommermonaten seien viele junge Menschen ohne Schule und Arbeit. Sie lungerten herum, viele kämen in Berührung mit Drogen. Die katholische Kirche versuche, dieser Gefahr zum Beispiel mit Ferienfreizeiten entgegenzusteuern.. Dieser Kontakt zur Jugend sei enorm wichtig, betonte der Bischof: „Wenn wir die Jugendlichen verlieren, verlieren wir die Gesellschaft.“

Ein weiteres Augenmerk gilt den kirchlichen Berufen. Die katholische Kirche betreibe Schulen und Seminare, „dort entstehen viele Berufungen“, betonte Musengamana. Er bedankte sich, dass KIRCHEIN NOT die Priesterausbildung und den Betrieb katholischer Bildungseinrichtungen unterstützt. Auch den Katecheten, also katholischen Laien die Aufgaben in Gemeinden und Religionsunterricht übernehmen, komme eine große Bedeutung zu, sagte der Bischof: „Sie sind sehr engagiert und die ersten Verkündiger des Evangeliums im Land. Sie geben den Glauben auch an ihre Kinder weiter.“

Ein junger ruandischer Priester mit Schülern.

Evangelisierung hat Priorität

Die Zahl der Katholiken Ruandas sei in den vergangenen Jahren zurückgegangen und liegt bei knapp 40 Prozent der Bevölkerung. Sekten verzeichneten Zulauf. „Die Evangelisierung bleibt daher eine Priorität“, so Bischof Musengamana. „Es liegt noch ein weiter Weg vor uns, damit das Evangelium noch besser Wurzeln schlagen kann.“

Ruanda - Versöhnung, eine Dokumentation über die Versöhnungsarbeit der Palottiner nach dem Bürgerkrieg

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Trotz anhaltender Verfolgung wachse die Zahl der Christen in Nordnigeria „geradezu astronomisch“. Das stellte Bischof Habila Daboh aus Zaria im Bundesstaat Kaduna gegenüber KIRCHE IN NOT fest. Dabei sei das Leben für Christen nicht einfach: „Eine Mischung aus dschihadistischen Angriffen, Kriminalität und Stammeskonflikten bedroht ihr Leben“, sagte Daboh. Die Einführung der islamischen Rechtsprechung der Scharia in zahleichen Regionen habe die Lage zusätzlich verschärft.

Schuld an diesen zunehmenden Konflikten sei nicht die muslimische Mehrheitsbevölkerung, sondern erstarkende Gruppen von Extremisten. Das Zusammenleben von Christen und Muslimen sei zuvor harmonisch gewesen, erklärte der Bischof: „Wir teilten unser Festtagsessen. Wir feierten zusammen, spielten zusammen Fußball, besuchten dieselben Märkte. Doch dann kamen die Extremisten. Sie behaupteten, wer kein Muslim sei, verdiene es nicht zu leben. Von da an wurde das Leben für Christen unerträglich.“

Doch trotz dieser Spannungen und gewaltsamen Übergriffe gebe es in Nordnigeria immer mehr Menschen, die sich für das Christentum begeistern. Daboh, der zuvor Leiter des Priesterseminars in Kaduna war, erinnerte an die Entführung von vier Seminaristen Anfang 2020. Einer von ihnen, der 18-jährige Michael Nnadi wurde ermordet. Die übrigen kamen frei.

Beisetzung des ermordeten Priesterseminaristen Michael Nnadi im Februar 2020.

Zulauf trotz Verfolgung

Nach dieser traumatischen Erfahrung hätten er und andere Verantwortliche befürchtet, dass junge Männer nun nicht mehr den Priesterberuf ergreifen würden. Doch das Gegenteil sei geschehen, erzählte der Bischof: „Es bewarben sich noch mehr junge Männer für das Priesterseminar. Als wir sie fragten, warum, sagten sie: ,Wir wollen den Menschen zeigen, dass Jesus ein Mann des Friedens war, dass er Liebe lehrte.‘“

Extremistische Gruppen wie Boko Haram bekämpften jede Form von Bildung, die ihnen ihren Augen als „westlich“ gilt. Doch die Christen setzten auf Bildung als „Schlüssel zur Freiheit“, betonte Daboh. Deshalb betreibe die katholische Kirche auch in Nordnigeria zahlreiche Schulen: „Mein Volk ist hungrig nach Wissen. Bildung gibt den Menschen die Möglichkeit, sich zu entwickeln. Sie können herausfinden, was richtig und falsch ist.“

Er stelle fest, dass viele Menschen trotz Armut und Verfolgung glücklich seien und das auch ausstrahlten: „Sie sind glücklich, weil sie Christus haben“, sagte der Bischof. „Die Menschen wollen Liebe und Friede verkünden. Wir mögen nicht alle aus derselben Volksgruppe kommen oder derselben Religion angehören. Aber wir glauben daran, dass jeder unser Nächster ist und uns braucht. Das ist das Evangelium Christi.“

Habila Daboh, Bischof von Zaria/Nigeria.

„Die Menschen wollen Liebe und Friede verkünden“

In Nigeria sind jeweils gut die Hälfte der rund 237 Millionen Einwohner Christen oder Muslime. Während im Süden die Zahl der Christen überwiegt, sind sie im Norden in der Minderheit. In zwölf Bundesstaaten ist die Scharia eine zentrale Quelle der Gesetzgebung, Rechtsprechung und Verwaltung. Im ganzen Land halten Angriffe auf Christen an. Diese gehen von dschihadistischen Gruppen oder kriminellen Banden aus. Nigeria verzeichnet aktuell die höchste Zahl von entführten Priestern und Ordensleuten weltweit.

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KIRCHE IN NOT gibt seine Kinderbibel mit dem Titel „Gott spricht zu seinen Kindern“ in der afrikanischen Sprache Azande (auch Pazande genannt) heraus. Sie wird von schätzungsweise 1,8 Millionen Angehörigen der gleichnamigen Volksgruppe in der Demokratischen Republik Kongo, in der Zentralafrikanischen Republik und im Südsudan gesprochen. Die neue Ausgabe auf Azande ist eine von rund 200 Übersetzungen, in der die Kinderbibel von KIRCHE IN NOT seit 1979 erschienen ist. Über 51 Millionen Exemplare wurden bislang verteilt.

Initiator der neuen Version der Kinderbibel ist der belgische Missionar Stefaan Lecleir, der im Bistum Tambura-Yambio im Westen des Südsudan an der Grenze zur Zentralafrikanischen Republik tätig ist. „In meiner Pfarre sind etwa 95 Prozent der Menschen Analphabeten“, erklärt Lecleir bei einem Besuch in der internationalen Zentrale von KIRCHE IN NOT in Königstein im Taunus.

Seine Gemeinde hat darum einen Schwerpunkt auf die Bildung von Kindern und Jugendlichen gelegt. Die Pfarre betreibt eine eigene Schule und ein Jugendzentrum. Beim Unterricht gibt es jedoch ein Problem: Bislang lag kaum Literatur auf Azande vor, der Muttersprache der Kinder. „Die Kinder lernen das Lesen auf Englisch. Aber es ist wichtig, dass die Kinder in ihrer eigenen Sprache lernen. Diesen Ansatz verfolgen auch die meisten Bildungs- und Kinderorganisationen“, sagt der Missionar.

Pfarrer Stefaan Lecleir mit Kindern seiner Pfarre im Südsudan.

„Wichtig, dass die Kinder in ihrer eigenen Sprache lernen“

Englisch sei in einem Land wie dem Südsudan, in dem viele verschiedene Sprachen gesprochen werden, sehr wichtig. „Aber wenn wir den Leseunterricht mit der Muttersprache der Kinder beginnen, fällt ihnen das Lernen später leichter“, ist Lecleir überzeugt.

Der Priester kannte KIRCHE IN NOT schon aus seiner Zeit in Belgien. Deshalb wandte er sich mit seiner Idee an das Hilfswerk, die Kinderbibel auf Azande herauszugeben. Die Übersetzungsarbeit erledigten drei muttersprachliche Priester, unter ihnen der Leiter einer kirchlichen Universität. „Nachdem sie den Text übersetzt hatten, gab ich ihn einigen Lehrern. Diese habe ihn laut gelesen, sodass wir den Text für die Zuhörer anpassen konnten“, berichtet Lecleir. Mittlerweile wurde die Übersetzung vom zuständigen Bischof freigegeben und geht nun vor Ort in den Druck – finanziert von KIRCHE IN NOT.

Unterricht unter freiem Himmel in der Pfarre von Stefaan Lecleir.

Übersetzung und Produktion vor Ort

Die neue Kinderbibel leiste einen wichtigen Beitrag zur Alphabetisierung und zur Verbreitung des Glaubens. Sie führe Kinder auch an das Gebet und christliche Werte wie Feindesliebe und Vergebung heran – in Ländern wie Südsudan wichtiger denn je. Darüber hinaus gebe es aber auch noch einen persönlichen Nebeneffekt, sagt der Missionar: „Die neue Kinderbibel hilft auch mir, meine Sprachkenntnisse zu verbessern. Es gibt keine bessere Möglichkeit, selbst etwas zu lernen, als Kindern etwas beizubringen.“

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Nach der Rückeroberung der sudanesischen Hauptstadt Khartum durch Regierungstruppen haben lokale Quellen KIRCHE IN NOT  (ACN) ein Video geschickt. Es zeigt den Zustand der Kathedrale St. Matthäus, eines geistlichen Zentrums der katholischen Christen im Sudan.

Die Bilder zeigen erhebliche Schäden am Gebäude. Der Altarraum ist verwüstet; ein Kreuz und andere sakrale Gegenstände wurden zerstört. Wie die lokalen Ansprechpartner berichten, haben die Truppen der Rapid Support Forces (RSF) die Kathedrale als Waffenlager genutzt.

Die kleine christliche Gemeinde im Sudan, deren Anteil vor dem Krieg bei unter fünf Prozent der 43 Millionen Einwohner lag, habe sich weiter dezimiert, so die lokalen Quellen, die aus Sicherheitsgründen anonym bleiben müssen. Viele Christen seien geflohen. Gerade die Menschen in der Hauptstadt Khartum hätten in den vergangenen beiden Jahren enorm gelitten. Die katholische Gemeinde dort zählte vor dem Krieg wenige hundert Gläubige.

Ein geschändetes Kreuz auf den Altarstufen der Kathedrale.

Größte humanitäre Krise der Welt

Auch wenn der Bürgerkrieg keine religiösen Motive hat, so haben religiöse Minderheiten im Sudan Diskriminierung durch islamistische Extremisten und staatliche Stellen beklagt, wie der Bericht „Religionsfreiheit weltweit 2023“ von KIRCHE IN NOT dokumentiert. Vor der Einführung der Verfassung im Jahr 2019 wurde eine massive staatliche Verfolgung gegenüber Nichtmuslimen verzeichnet. Viele brachten sich im mehrheitlich christlich geprägten Südsudan in Sicherheit.

Der aktuelle Bürgerkrieg hatte im April 2023 begonnen. Auslöser war ein Machtkampf zwischen Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und seinem früheren Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo, der die RSF-Miliz befehligt. In dem Krieg wurden zehntausende Menschen getötet, mehr als zwölf Millionen Menschen sind nach UN-Angaben auf der Flucht.

Es handelt sich aktuell wohl um die größte humanitäre Krise der Welt. Beobachter befürchten auch nach der Rückeroberung der Hauptstadt Khartum kein Ende des Konflikts. KIRCHE IN NOT steht mit Ansprechpartnern vor Ort im Kontakt, die nach wie vor unter prekären Bedingungen ausharren.

Noch unbeschädigte Kathedrale St. Matthäus in der Hauptstadt Khartum. (Archivbild)
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In vier Bundesstaaten im Norden Nigerias sind erstmals und kurzfristig alle öffentlichen und privaten Schulen sowie Bildungseinrichtungen anlässlich des muslimischen Fastenmonats Ramadan geschlossen worden. Dies teilte Bischof Gerald Mamman Musa aus Katsina KIRCHE IN NOT mit.

Die Entscheidung der Schulschließung durch die Behörden beträfe allein in seiner Diözese bis zu 2500 Kinder in acht katholischen Schulen. Insgesamt seien hunderttausende Schülerinnen und Schüler in den Bundesstaaten Katsina, Kano, Kebbi und Bauchi aktuell von Bildung ausgeschlossen, so der Bischof.

Die Mitteilung der Behörden sei sehr kurzfristig gekommen und zum ersten Mal geschehen. „Die Ankündigung, die Schulen zu schließen, kam für uns völlig überraschend“, so Bischof Musa. Auch die Schüler, Eltern und Lehrer seien „geschockt“ gewesen. „Es muss klar werden, dass Bildung und religiöse Verpflichtungen sich nicht fremd gegenüberstehen oder sich gegenseitig ausschließen. Sie gehen Hand in Hand. Das Thema sollte mit Logik, im Dialog und mit Weisheit angegangen werden.“

Der Bischof erinnerte sich daran, wie er und seine Altersgenossen unterschiedlicher religiöser Hintergründe als Kinder während des Ramadans und anderer religiöser Fastenzeiten in die Schule gegangen seien. Es sei „nie dagewesen“, dass Bildung dadurch gelitten habe.

Gerald Mamman Musa, Bischof von Katsina (Nigeria).

„Menschenrecht auf Bildung wird untergraben“

Die katholische Bischofskonferenz in Nigeria kritisierte in einem Schreiben die Entscheidung der Gouverneure der vier Bundesstaaten. Die Schließung von Schulen über einen längeren Zeitraum untergrabe das Menschenrecht auf Bildung und gefährde die Zukunft von Millionen nigerianischer Kinder. Die Entscheidung werfe „ernste Fragen über den säkularen Charakter unseres Landes und die Rechte aller Bürger“ auf. „Wir fordern die Gouverneure der betroffenen Staaten auf, diese Entscheidung zu überdenken und alternative Regelungen zu prüfen, die die Rechte und Freiheiten aller Bürger respektieren.“

Laut UN-Angaben besuchen in Nigeria derzeit landesweit mehr als 10 Millionen Kinder keine Schule, so viele wie in keinem anderen Land.

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Die Ermordung des Seminaristen Andrew Peter folgt auf den kürzlichen Mord an Pfarrer Sylvester Okechukwu. In den ersten drei Monaten des Jahres 2025 hat Nigeria dreimal so viele Entführungen von Geistlichen und Ordensleuten zu verzeichnen wie im gleichen Zeitraum des Jahres 2024.

Die Nachricht von der Ermordung des jungen Seminaristen Andrew Peter durch seine Entführer erschüttert die nigerianische Kirche. Dies geht aus einer Erklärung hervor, die die Diözese Auchi an KIRCHE IN NOT (ACN) geschickt hat.

Die Ermordung von Andrew Peter folgt auf die erst kürzliche brutale Ermordung von Pfarrer Sylvester Okechukwu in der Diözese Kafanchan; die Zahl der Entführungen und Angriffe auf katholische Geistliche im Land hat im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Jahres 2024 alarmierend zugenommen.

In den ersten drei Monaten des Jahres 2024 waren drei Priester entführt und alle innerhalb weniger Tage freigelassen worden. Doch zwei Wochen vor Ende März dieses Jahres sind in Nigeria bereits zehn Entführungen, darunter zwei Morde, zu beklagen.

Der ermordete Seminarist Andrew Peter.

Der Seminarist Andrew Peter war zusammen mit Pfarrer Philip Ekweli am 3. März entführt worden. Pfarrer Ekweli kam zehn Tage später, am 13. März, frei; doch der Seminarist wurde von den Entführern ermordet.

„Das Leben war für unser Volk in letzter Zeit die Hölle. Die Menschen sind nicht sicher auf den Straßen, in ihren Höfen und nicht einmal in ihren Häusern“, sagte Bischof Gabriel Dunia von Auchi in einer Erklärung, die KIRCHE IN NOT zugeschickt wurde und in der die Diözese den Tod von Andrew Peter beklagt.

In 10 Jahren wurden 145 Priester entführt und 11 von ihnen getötet

Nigeria leidet in vielen Regionen unter akuter Unsicherheit. Für die Entführungen von Priestern gibt es verschiedene Gründe, darunter Lösegeldforderungen krimineller Banden, die damit finanzielle Gewinne anstreben, religiöse und ethnische Konflikte, an denen extremistische Gruppen wie Boko Haram und ISWAP beteiligt sind, und die Bedrohung der meist christlichen Bauern durch muslimische Hirten der Volksgruppe der Fulani. Einige Entführungen dienen als politisches Instrument, um die Regierung zu destabilisieren und ihr Versagen bei der Gewährleistung der Sicherheit zu entlarven, während andere auf lokale Streitigkeiten und Landkonflikte zurückzuführen sind.

Laut einer Statistik des Katholischen Sekretariats von Nigeria wurden in den vergangenen zehn Jahren 145 Priester und Seminaristen entführt und elf von ihnen getötet. Diese Zahlen wurden nach der Entführung von Pfarrer Philip Ekweli, jedoch vor seiner Freilassung und vor der Ermordung von Pfarrer Sylvester Okechukwu und dem Seminaristen Andrew Peter veröffentlicht.

KIRCHE IN NOT begleitet weiterhin das Leiden der nigerianischen Kirche und ruft zum Gebet und Handeln auf, um die Sicherheit aller nigerianischen Geistlichen und Laien zu gewährleisten, die unter dieser Unsicherheit und Gewalt leiden. KIRCHE IN NOT ruft seine Freunde und Wohltäter außerdem auf, für die Seelen von Pfarrer Sylvester Okechukwu und Seminarist Andrew Peter zu beten sowie für alle, die in Nigeria ihr Leben für den Dienst am Volk Gottes riskieren.

Mehr als 70 Leichen wurden in einer protestantischen Kirche in einem Dorf in der Region Lubero in Nord-Kivu gefunden. Dies berichten lokale Quellen, die vom internationalen Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) kontaktiert wurden.

Der Vorfall ereignete sich zwischen dem 12. und 15. Februar in einem Dorf namens Maiba in der Nähe von Lubero in Nord-Kivu. Am 12. Februar drangen Rebellen einer islamistischen Terrorgruppe ugandischer Herkunft in das Dorf ein und nahmen etwa 100 Menschen als Geiseln, wie Kontakte des Hilfswerks berichten.

„Am 15. Februar wurden 70 Leichen in einer evangelischen Kirche entdeckt, viele gefesselt und einige enthauptet. Unter den Opfern waren Frauen, Kinder und ältere Menschen“, so die Quelle, die „Kirche in Not“ aus Sorge vor Vergeltungsmaßnahmen der zahlreichen bewaffneten Gruppen, die in der Region operieren, anonym halten möchte.

Vertriebene in einem Flüchtlingscamp in der Nähe von Goma © MONUSCO/Clara Padovan

Bezüglich des Motivs für das Massaker und des Modus Operandi dieser Terrorgruppen fügte die Kontaktperson hinzu: „Es ist wahrscheinlich, dass diese ermordeten Menschen den erzwungenen Marsch nicht durchhalten konnten, denn wenn die Rebellen Geiseln nehmen, zwingen sie sie, mit ihnen lange Strecken zu Fuß zurückzulegen, und benutzen sie als Verstärkung für ihre Gruppe und auch als Arbeitskräfte für kriegerische Zwecke. Wenn es Beute gibt, brauchen sie Leute, die diese transportieren. Wenn man auf der Straße schlapp macht, ist das das Ende für einen. Ich denke, dass genau das mit diesen 70 Leuten passiert ist.“

Denselben Quellen zufolge wurde das Massaker von Maiba von der bewaffneten islamistischen Gruppe Allied Democratic Forces (ADF) verübt, die in Uganda und der Demokratischen Republik Kongo operiert und die lokale Bevölkerung seit mehr als einem Jahrzehnt terrorisiert.

„Die islamistischen Gruppen haben ihre Angriffe und Überfälle auf abgelegene Dörfer ausgeweitet und bereits Tausende von kongolesischen Zivilisten getötet. Früher fanden sie in anderen Gebieten statt, aber jetzt ist es Lubero, das angegriffen wird“, sagte die lokale Quelle gegenüber „Kirche in Not“.

„Man geht davon aus, dass es in den Ortschaften Komplizen der Terroristen gibt, die ihre Operationen unterstützen. Und das ist es, was wirklich Angst macht“, fügte sie hinzu und betonte die schwierige Situation, in der sich die Bewohner der Region befinden.

Frauen und Kinder in einem Flüchtlingscamp.

Die humanitäre Lage hat sich in den Provinzen Nord- und Süd-Kivu verschlechtert

Das Massaker erfolgt zu einem für die Region kritischen Zeitpunkt, da sich die humanitäre Lage in den Provinzen Nord- und Süd-Kivu verschlechtert hat, wo Kämpfe zwischen den Rebellen einer anderen bewaffneten Gruppe, der M23, die vom Nachbarland Ruanda unterstützt wird, und den kongolesischen Streitkräften stattfinden. Die M23 hat in der Region wichtige Städte und Posten wie Goma und Bukavu eingenommen. Seit Dezember 2024 haben sich die Kämpfe verschärft und nach Angaben des UNHCR eine halbe Million Kongolesen aus Nord-Kivu zur Flucht gezwungen.

Neben der wachsenden Besorgnis über die Aktivitäten der ADF äußerte die von „Kirche in Not“ konsultierte lokale Quelle auch die Befürchtung, dass die M23 in den kommenden Tagen Butembo, die zweitgrößte Stadt Nord-Kivus, einnehmen könnte, wie sie es Ende Januar mit Goma, der Hauptstadt der Provinz, und vor gerade einer Woche mit Bukavu, der Hauptstadt von Süd-Kivu, getan hat: „Wir leben in sehr, sehr schwierigen Zeiten. Jeden Moment warten wir darauf, dass die Rebellen in die Stadt einmarschieren, denn sie sind nur 70 km von hier entfernt. In Butembo herrscht eine große Panik, denn der Krieg steht buchstäblich vor unserer Haustür. Wir haben gesehen, wie andere Regionen im Chaos versanken, und jetzt scheinen wir an der Reihe zu sein.“

Und die Kontaktperson schließt mit der Bitte um Gebet: „Beten wir fest. Es ist wirklich das Gebet, das unsere Hoffnung inmitten dieser Situation, die wir durchleben, weiterhin aufrechterhält.“

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In Kenias Hauptstadt Nairobi leben über 60 000 Familien auf der Straße. Unter ihnen sind tausende Kinder und Jugendliche. Sie gehen nicht zur Schule. Oft nehmen sie Drogen oder werden in illegale Aktivitäten verwickelt.

Diese Straßenkinder von Nairobi und anderen Städten Kenias haben die Himmelfahrts-Schwestern von Eldoret („Assumption Sisters of Eldoret“) zu ihrem Arbeitsfeld gemacht. Der Orden wurde 1982 gegründet und hat heute etwa 200 Mitglieder. „Ursprünglich konnten wir uns nur um Jungen kümmern, aber jetzt helfen wir auch den Mädchen. Sie sind noch verletzlicher in dieser rauen Umgebung“, erzählt Schwester Caroline Ngatia bei einem Besuch in der Zentrale von KIRCHE IN NOT in Königstein im Taunus.

Drei Tage pro Woche sind die Schwestern auf den Straßen unterwegs, besuchen Obdachlose und Familie in ihren Behausungen: „Viele Eltern sind drogenabhängig, sie können sich kaum um die Kinder kümmern.“ Die Ordensfrauen bieten den Eltern an, ihr Kind in einem Wohnheim zu betreuen und ihnen dort auch eine Schulausbildung zu ermöglichen. Doch es geht um noch mehr, betont Schwester Caroline: „Wir übernehmen die Schulkosten und unterstützen die Kinder seelsorgerisch, medizinisch und therapeutisch. Denn gerade viele Mädchen wurden missbraucht oder haben sich mit Aids infiziert. Wir helfen ihnen, ihr Leben zurückzugewinnen.“

Schwester Caroline Ngatia von den Himmelfahrts-Schwestern von Eldoret in Nairobi.

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Hilfe für missbrauchte Seelen

Die Heimunterbringung ist dabei kein Dauerzustand: „Wir halten ständig Kontakt zu den Familien. Wir bieten auch den Eltern Suchttherapie und psychologische Begleitung an. Dazu verweisen wir an spezielle Zentren.“

Unterschiede gibt es zwischen den Geschlechtern, was die Zahl der Rückfälle in das „alte“, von Drogen und Kriminalität bestimmte Leben angeht: „Bei den Jungen liegt unsere Erfolgsquote bei gut 50 Prozent, bei den Mädchen aber bei 100. Wenn wir diese Mädchen bei uns aufnehmen, erleben wir eine totale Veränderung. Sie werden zu besseren Menschen und übernehmen Verantwortung für sich und andere.“

Jungen in einem Slum in Garissa/Kenia. © Magdalena Wolnik/KIRCHE IN NOT

Neues Heim für Jungen geplant

Dass die Hälfte der Jungen rückfällig wird, führen die Schwestern darauf zurück, dass sie sich nicht wie bei den Mädchen rund um die Uhr in einem eigenen Wohnheim um sie kümmern können. Deshalb ist ein eigene Einrichtung für Jungen bereits in Planung.

KIRCHE IN NOT wird nicht nur beim Neubau helfen, sondern unterstützt seit vielen Jahren die Ordensausbildung der angehenden Schwestern. „Wir sehen unmittelbar die Früchte einer guten Ausbildung: Unsere Schwestern leiten die Heime so effizient und mit Herzblut, dass uns andere Einrichtungen um Unterstützung bitten“, berichtet die Generalobere der Himmelfahrts-Schwestern, Schwester Joyce Nyagucha Ontune. „Die Ausbildungshilfen sind entscheidend für den Erfolg unserer Mission.“

KIRCHE IN NOT unterstützt auch Ausbildung der Schwestern.

Hilfe zur Selbsthilfe

Die Schwestern haben große Pläne – auch nehmen sie den Leitsatz „Hilfe zur Selbsthilfe“ sehr ernst: „Wir arbeiten dafür, eines Tages wirtschaftlich auf eigenen Beinen zu stehen. So können die Hilfsgelder von KIRCHE IN NOT anderen Projekten zugutekommen. Und wenn unsere Gemeinschaft wächst, können wir eines Tages selbst zu Spenderinnen für andere werden.“

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Mehrere Dörfer im westafrikanischen Staat Burkina Faso sind erneut Ziel von terroristischen Angriffen geworden. Wie der Pfarrer der Gemeinde in Tansila, Jean-Pierre Keita, gegenüber KIRCHE IN NOT mitteilte, hätten Terroristen Ende Jänner mehrere Dörfer seiner Pfarre überfallen und dabei zahlreiche Menschen getötet und Häuser in Brand gesteckt.

Am 25. Jänner hatten nach Informationen des Geistlichen mehr als 200 Terroristen die Dörfer Toma, Kellé und Lanfiéra, die zur Pfarre Tansila gehören, angegriffen. Mindestens 26 Personen wurden getötet, darunter sechs Christen. Die Pfarre Tansila befindet sich in der Diözese Nouna im Nordwesten von Burkina Faso. Sie umfasst 37 Dörfer, in denen etwa ein Drittel der Bewohner Christen sind. Am selben Tag wurden in der Diözese Dédougou, ebenfalls im Nordwesten Burkina Fasos, zwei Katecheten von bewaffneten Männern getötet, als sie auf dem Rückweg von einer Fortbildung waren.

Verwüstete Sakristei in einer Kirche in der Pfarre in Tansila

Helfen Sie verfolgten und notleidenden Christen in Burkina Faso mit Ihrer Spende

Pfarre wurde schon mehrfach überfallen

Keine Woche später, am 31. änner, ereignete sich ein weiterer Überfall in der Pfarre von Tansila, bei dem erneut mehrere Menschen ums Leben kamen. Bei diesen Angriffen in der Pfarrgemeinde sind auch der Vater und mehrere Familienmitglieder des Pfarrers umgekommen. In den vergangenen Jahren war die Pfarre wiederholt Schauplatz grausamer Terroranschläge.

Der Pfarrer und auch KIRCHE IN NOT bitten um das Gebet für die Menschen in Burkina Faso, insbesondere die Christen, die seit vielen Jahren unter dem verbreiteten Terrorismus im Land leiden. „Bitte beten Sie für die Bekehrung der Herzen, damit alle zu Friedensstiftern werden. Beten Sie auch für die Regierung in Burkina Faso, die Verteidigungs- und Sicherheitskräfte sowie die ,Freiwilligen zur Verteidigung des Vaterlands‘, damit ihre täglichen Bemühungen Früchte des Friedens, der Versöhnung und des sozialen Zusammenhalts tragen“, so Pfarrer Jean-Pierre Keita. „Unsere Gebete gelten auch den Opfern des Terrorismus weltweit. Mögen sie in Frieden ruhen!“

Zerstörte Marienstatue nach einem Überfall auf eine Kirche in der Pfarre in Tansila.

Rund zwei Wochen nach der Besetzung der Stadt Goma im Grenzgebiet der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda herrschen dort dramatische Zustände und andauernde Kämpfe. Wie der portugiesische Missionar Pater Marcelo Oliveira, der in der Region tätig ist, in einer Nachricht an KIRCHE IN NOT berichtete, seien bereits mehr als zweitausend Menschen getötet und Tausende verletzt worden. „Die Krankenhäuser sind überfüllt, und selbst Flüchtlingslager wurden angegriffen“, so der Comboni-Missionar.

In und um Goma, der Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo, bekämpfen sich die kongolesische Armee und die mutmaßlich von Ruanda unterstützte Rebellengruppe M23. Das Ziel von M23 sei, die wichtige Stadt unter Kontrolle zu bringen, erläuterte Pater Marcelo.

Die Lage sei äußerst ernst, denn es bestehe die Gefahr, dass die Rebellengruppen auch in die Nachbarprovinz Süd-Kivu vorrücken. Derzeit gibt es diplomatische Bemühungen, um einen Waffenstillstand zu erreichen und die Zivilbevölkerung zu schützen. Auch der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, rief zur Beendigung des Konflikts auf.

Pater Marcelo berichtete von chaotischen Zuständen. So sei beispielsweise während der Kämpfe vielen Gefangenen aus dem Männerflügel des Zentralgefängnisses die Flucht gelungen. Viele von ihnen hätten den Frauenflügel angegriffen und die Insassinnen vergewaltigt. „Viele Frauen und Kinder wurden ermordet. Einige Gefangene setzten auch die Einrichtungen in Brand, und viele konnten den Flammen nicht entkommen.“

Pater Marcelo Oliveira, ein aus Portugal stammender Comboni-Missionar in der Demokratischen Republik Kongo.

Flughafen von Goma geschlossen

Auch die humanitäre Situation rund um Goma ist dramatisch. Der Flughafen, über den die Hilfen in die Stadt gelangten, ist geschlossen, nachdem er verwüstet wurde. Möglicherweise befinde sich auf dem Gelände auch noch Sprengmaterial, das noch nicht explodiert sei, erläuterte der Priester.

Die Arbeit der Kirche gehe trotz der enormen Herausforderungen weiter, betonte Pater Marcelo. „Die Menschen müssen ständig fliehen. Selbst die Flüchtlingslager sind nicht sicher. Wir sind weiterhin bei den Menschen und versuchen, inmitten von Angst und Schmerz ein Zeichen der Hoffnung zu sein.“

Lager für Flüchtlinge aus der Region Goma (Demokratische Republik Kongo) auf einem Kirchengelände.
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Die malische Regierung hat angekündigt, den Gehaltszuschuss für Lehrer an katholischen Schulen zu streichen. Das bringt die Bildungseinrichtungen in schwere Bedrängnis, wie Projektpartner von KIRCHE IN NOT berichten. „Wir brauchen dringend Unterstützung, um unsere Schulen zu retten“, teilt ein Ansprechpartner mit, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben will.

Eigentlich hatte die Regierung geplant, den Zuschuss von bis zu 80 Prozent der Lehrergehälter an den katholischen Schulen schon zum Schuljahr 2024 zu streichen. Nach Verhandlungen konnte diese um ein Jahr verschoben werden.

Aber mit Beginn des neuen Schuljahres ist die Zukunft für konfessionelle Bildungseinrichtungen ungewiss. Damit entsteht ein schwerer Schaden für das von Terror und Islamismus erschütterte Land, stellt der Projektpartner fest: „Was in den katholischen Schulen geschieht, ist eine Chance für den christlich-islamischen Dialog und den Aufbau solider Beziehungen.“

So seien auch 80 Prozent der Schüler an katholischen Schulen muslimischen Glaubens. „Viele Muslime schätzen unsere Schulen wegen der Qualität des Unterrichts“, betont der Ansprechpartner. 1972 hatte die damalige malische Regierung mit der katholischen Bischofskonferenz ein Abkommen geschlossen. Darin wird der Beitrag des katholischen Schulwesens für die Volksbildung anerkannt und eine staatliche Subvention der Lehrergehälter festgelegt.

Schulunterricht in Mali

Viele muslimische Schüler auf katholischen Schulen

Im Gegenzug kommt die Kirche für Verwaltung, Gebäude, Sozialabgaben und Leitung ihrer Schulen auf. „Aber schon seit einigen Jahren hat der Staat Schwierigkeiten, seinen Verpflichtungen nachzukommen“, erklärte ein weiterer Projektpartner von KIRCHE IN NOT, der ebenfalls anonym bleiben möchte. Den katholischen Schulen sei nichts anderes übriggeblieben, als Schulden aufzunehmen, um ihre Lehrer weiter bezahlen zu können. „Die Diözesen haben versucht, dies durch Kredite auszugleichen, bis es nicht mehr möglich war.“

Das nun angekündigte Ende jeglicher Subventionen stelle die Schulen vor große Ungewissheit, so der Projektpartner: „Was wird im nächsten Schuljahr passieren? Werden wir unsere Lehrer entlassen müssen? Was können wir tun, um unseren Bildungsauftrag fortzusetzen?“

Schüler auf dem Spielplatz einer Schule in Mali.

Mali befindet sich in einer politischen und wirtschaftlichen Krise

KIRCHE IN NOT hat in der Vergangenheit bereits den Einsatz von Seelsorgern an katholischen Schulen in Mali unterstützt. Weitere Projekte sind in Planung. Unser Hilfswerk unterstützt außerdem den Bau und Unterhalt eines christlich-islamischen Instituts in der Hauptstadt Bamako, um den interreligiösen Dialog im Land zu fördern.

In Mali sind etwa drei Prozent der Einwohner Christen. Das Land verzeichnet seit 2012 einen Zulauf an Islamisten. Mali befindet sich in einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise. Immer wieder wurden auch christliche Missionare entführt.

Bitte unterstützen Sie den Einsatz der Kirche in Mali mit Ihrer Spende – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
Verwendungszweck: Mali

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