Im Osten Burkina Fasos stehen Katechisten in vorderster Front, um Betroffene von immer häufiger werdenden Terrorangriffen zu versorgen. Die Laienhelfer sind in zahlreichen Dörfern die ersten kirchlichen Ansprechpartner, weil es zu wenige Pfarrer gibt.
Mittlerweile sind auch gezielte Morde an Katechisten zu verzeichnen: „Vor einem halben Jahr haben die Angreifer Edouard Yougbaré aus Pouargoguin in der Diözese Fada N‘Gourma die Kehle durchgeschnitten“, erinnert sich ein Ansprechpartner von KIRCHE IN NOT, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben muss. „Der Katechist hinterließ eine Frau und acht Kinder. Seine letzten Worte waren: ,Herr Jesus, komm und rette mich!’“
Lokalen Quellen zufolge forderten Ende Oktober weitere Terrorangriffe zahlreiche Todesopfer. Erst Anfang des Monats waren in der Provinzhauptstadt Manni im Nordosten von Burkina Faso mindestens 150 Menschen getötet worden, unter ihnen auch zahlreiche Christen. Nun seien am 20. Oktober über 100 Terroristen in die Ortschaften Ziéla und Kombembgo eingefallen. Wie ein Augenzeuge berichtet, hatten es die Terroristen „hauptsächlich auf Männer im kampfähigen Alter abgesehen“.
Dennoch sei in Ziéla ein christliches Mädchen erschossen worden, als sie aus ihrem Haus flüchtete. Die Angreifer hätten sie wohl irrtümlich für eine Erwachsene gehalten. Auch zahlreiche Häuser seien in Brand gesteckt worden, darunter die Wohnung des örtlichen Katechisten. Dieser hielt sich zu diesem Zeitpunkt außerhalb des Dorfes auf. Allerdings hätten die Terroristen seine Frau, die mit drei Kindern zurückgeblieben war, schwer misshandelt.
Ebenfalls am 20. Oktober sei es zu einem weiteren Angriff auf die Ortschaft Kombembgo gekommen. Dort hätten lokalen Angaben zufolge Terroreinheiten drei Sicherheitskräfte und einen Zivilisten umgebracht. Und bereits am 19. Oktober waren hundert Terrorkämpfer in Kouri eingefallen. Dabei seien mindestens 13 Menschen umgekommen, unter ihnen auch eine katholische Christin.
Diese Angriffe seien vermutlich eine Vergeltungsaktion dafür gewesen, dass die lokale Bevölkerung mit Angehörigen der Gruppierung „Volontaires pour la défense de la patrie“ (VDP, Freiwillige zur Verteidigung des Vaterlandes) zusammenarbeitet. Die VDP sind eine Miliz und unterstützen die staatlichen Streitkräfte beim Kampf gegen die Terroristen. In Kouri hätten die Angreifer auf ihrem Weg zum Stadtzentrum Feuer an 16 Häusern gelegt, die allesamt katholischen Familien gehört hätten, so die lokalen Quellen. Die beiden Katechisten des Ortes hätten sich in Sicherheit bringen können.
Ein Priester der Diözese Fada N‘Gourma, wo KIRCHE IN NOT die kirchliche Flüchtlingsarbeit unterstützt, sagte: „Die Anschläge werden immer häufiger. Wir bitten inständig um Gebet und Hilfe. Flehen wir den Herrn an, dass der Friede in unser Land zurückkehrt!“
Burkina Faso wird seit 2015 von terroristischen Anschlägen heimgesucht. Mittlerweile sind über zwei Millionen Menschen innerhalb des Landes auf der Flucht und ganze Landstriche aufgrund der Sicherheitslage nahezu nicht mehr bewohnbar.
André Poré ist Pfarrer der Gemeinde St. Therese vom Kinde Jesu in Kongoussi im westafrikanischen Land Burkina Faso. Seine Gemeinde hat zahlreiche Flüchtlinge aufgenommen, die wegen des Terrors durch islamistische Milizen ihre Heimat verlassen mussten. Unter ihnen sind auch 2000 Menschen aus der Region Rollo im Norden des Landes, die am 8. Mai 2023 von Terroristen vertrieben wurden.
Bei seinem Besuch in der internationalen Zentrale von KIRCHE IN NOT in Königstein im Taunus schilderte der Priester aus dem Bistum Ouahigouya, das besonders vom Terrorismus betroffen ist, die dramatische Situation der Flüchtlinge, die Herausforderungen der Gemeinden, die die zahlreichen Flüchtlinge aufnehmen und die Hilfe der Kirche.
KIRCHE IN NOT: Im Mai 2023 wurden etwa zwanzig Dörfer im Departement Rollo von Terroristen eingenommen. Diese Übergriffe sind in Ihrer Diözese leider sehr häufig. Wie laufen derartige Überfälle meistens ab?
PFARRER ANDRÉ PORÉ: Wenn die Extremisten kommen, töten sie entweder die gesamte Bevölkerung oder sie zwingen die Menschen, ihre Häuser vor Einbruch der Dunkelheit zu verlassen, nachdem sie wahllos mehrere Menschen getötet haben, um zu zeigen, dass sie es ernst meinen. Vor allem in Rollo plünderten und verbrannten die Terroristen alles, und am nächsten Tag ermordeten sie mehrere Flüchtlinge auf der Straße. Zu den Opfern zählen auch Menschen, die in Rollo geblieben waren, um Gepäck zusammenzupacken.
Die rund 2000 Flüchtlinge mussten mitten in der Nacht etwa 40 Kilometer zu Fuß bis nach Kongoussi zurücklegen, wobei sie von Terroristen verminte Straßen nehmen mussten. Unter ihnen war auch der Pfarrer von Rollo. In der Nacht explodierte eine Mine und tötete einen Teil des Viehs, das sie mitgenommen hatten, nur wenige Sekunden nachdem die Menschen vorbeigezogen waren. Sie hätten alle sterben können. Aber die Hand Gottes war mit ihnen.
Die Bevölkerung von Rollo kam in Kongoussi, also in Ihre Gemeinde, und in Séguénéga an – zwei Städte, die nicht darauf vorbereitet waren, so viele Vertriebene aufzunehmen …
Ja, die Menschen kamen völlig unerwartet am frühen Morgen bei uns an – müde, traumatisiert und mit leeren Händen. Aber alle machten sich daran, ihnen zu helfen, ihnen Nahrung und Kleidung zur Verfügung zu stellen, auch unsere Pfarrei St. Therese vom Kinde Jesu. Einige Geflüchtete konnten bei Verwandten in der Gegend unterkommen, aber für die meisten von ihnen war es sehr schwierig.
Es dauerte Tage, bis die Vertriebenen staatliche Hilfe erhalten konnten, denn sie mussten sich erst registrieren und warten, bis ein Projekt eingerichtet wird. Daher war es uns wichtig, sofort zu reagieren. Vertrieben zu werden, ist furchtbar: Man muss das Land, das man bewirtschaftet, aufgeben und sich damit abfinden, in extremer Armut zu leben.
Wie kann man sich die Situation der Binnenvertriebenen von Rollo heute vorstellen?
Die meisten von ihnen leben in provisorischen Unterkünften, zum Beispiel in Zelten. Es ist eine sehr schwierige Situation, vor allem für ältere Menschen, denn im Zelt ist man weder vor Regen noch vor Hitze sicher. Von März bis Mai können die Temperaturen bis zu 45 Grad erreichen. Seit Anfang des Jahres gab es bereits 400 Todesfälle unter den Vertriebenen. Die meisten von ihnen sind Opfer der schlechten hygienischen Verhältnisse. Wir helfen, wo wir können, aber wir haben nicht genug Mittel für alle.
Die staatliche Hilfe ist im Wesentlichen punktuell; auf lange Sicht ist es notwendig, dass die Kirche eingreift. Deshalb ist die Unterstützung von KIRCHE IN NOT so wertvoll für uns. Wir konnten tonnenweise Lebensmittel kaufen und die Kosten für medizinische Rezepte für die Kranken übernehmen. Ein sehr großes Dankeschön geht an alle Wohltäter.
Die Schwierigkeit, den täglichen Unterhalt zu sichern, ist ebenfalls eine große Herausforderung. Frauen sammeln Sand am Straßenrand, um ihn an Lastwagenfahrer zu verkaufen, die Baumaterial transportieren. Andere versuchen, die von ihnen gebackenen Krapfen zu verkaufen, und verdienen so 1 oder 1,50 Euro am Tag. Wenn man einen Mann und drei Kinder hat, reicht das kaum für eine Mahlzeit.
In der Stadt ist alles sehr teuer geworden. Die Männer versuchen, als Tagelöhner zu arbeiten. Ich denke derzeit viel über Beschäftigungsmöglichkeiten nach, denn die Pfarrei hat Land, das man bewirtschaften könnte. Dafür benötigen wir aber Wasser und Werkzeuge.
Wie hilft die Kirche den Vertriebenen, sowohl psychologisch als auch geistlich?
Den Menschen zu helfen, ihre Traumata zu heilen, ist eine sehr wichtige Aufgabe der Kirche. Dank KIRCHE IN NOT konnte ein Priester aus unserer Diözese an einer Schulung zur Traumabewältigung in Kenia teilnehmen. Ziel ist es, dass er andere Menschen ausbilden kann. Geistliche Unterstützung ist auch entscheidend gegen Entmutigung. Wir wollen diese Prüfung im Glauben und in der Hoffnung leben. Seit der Ankunft der Vertriebenen aus Rollo haben wir die Seelsorge intensiviert. Wir organisieren regelmäßig Einkehrtage, einschließlich heiliger Messen und Beichten. Insgesamt sind in Burkina Faso viele Gebiete von Terroristen angegriffen worden.
Werden die Vertriebenen eines Tages in ihre Dörfer zurückkehren können?
Wenn die Terroristen ein Dorf angreifen, verminen sie meistens Häuser und Straßen. Nach den Angriffen sichert die Armee diese Bereiche mit Minensuchgeräten. Wenn dies abgeschlossen ist, kehren in den meisten Fällen etwa 80 % der Bevölkerung in ihre Häuser zurück. Aber tief in ihrem Inneren sind die Menschen weiterhin beunruhigt, weil es bereits an mehreren Orten vorgekommen ist, dass die Terroristen zurückgekehrt sind. Die Armee bleibt in der Nähe, um die Bevölkerung zu schützen, aber leider kann sie nicht überall sein.
Burkina Faso ist bekannt für das friedliche Zusammenleben von Christen und Muslimen. Hat der islamistische Extremismus diese Beziehungen verschlechtert?
Nein, im Gegenteil. Für mich sind die Beziehungen zwischen Christen und Muslimen gestärkt worden. Wir sitzen hier im selben Boot. Wir haben heutzutage viel mehr interreligiöse Treffen. Die Pfarrei unterscheidet bei der Verteilung der Hilfsgüter an die Vertriebenen nicht zwischen Religionszugehörigkeit. Das hat die Muslime beeindruckt und unsere Beziehungen gestärkt. Bei der humanitären Hilfe ist jeder willkommen, denn wir alle sind Gottes Geschöpfe.
Empfänger: KIRCHE IN NOT
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Bei einem terroristischen Angriff auf die Ortschaft Barsalogho im Norden des westafrikanischen Landes Burkina Faso sind nach örtlichen Quellenangaben mindestens 150 Menschen getötet worden. Es ist eine der blutigsten Attacken in der Geschichte des Landes, das seit 2015 unter islamistischem Terror leidet.
Bischof Théophile Nare aus der Diözese Kaya, in dem Barsalogho liegt, bezeichnete den Angriff gegenüber KIRCHE IN NOT als eine „Tragödie von beispiellosem Ausmaß seit Beginn der Terroranschläge“. Örtliche Quellen berichteten gegenüber KIRCHE IN NOT, dass die Zahl der Todesopfer so hoch sei, dass es nicht möglich gewesen wäre, alle Opfer in den drei Tagen nach dem Massaker zu beerdigen.
Der grausame Angriff auf Barsalogho ereignete sich bereits am vergangenen Samstag. Medienberichten zufolge waren die Bewohner der Gemeinde gerade dabei, Verteidigungsgräben auszuheben, um sich gegen terroristische Übergriffe zu schützen, als plötzlich über 100 dschihadistische Terroristen auf Motorrädern erschienen und mit Maschinengewehren auf die Menschen, Zivilisten und Soldaten, schossen. Unter den Opfern sollen auch Frauen, Kinder und ältere Menschen gewesen sein.
Den lokalen Quellen zufolge ist es bereits die dritte Attacke innerhalb eines Monats in Burkina Faso. Demnach sollen am 4. August bewaffnete Männer in ein Dorf eingedrungen sein und mehr als 100 Männer zwischen 16 und 60 Jahren verschleppt haben. Seitdem fehle von ihnen jegliche Spur. Auch am 20. August habe es einen Angriff auf zwei Dörfer gegeben, worauf ein Teil der Bevölkerung geflohen sei, berichteten die Quellen gegenüber KIRCHE IN NOT.
In einer Botschaft an die Gläubigen drückte Bischof Nare den Betroffenen und Angehörigen der zahlreichen Opfer sein Mitgefühl aus und rief für Mittwoch, 28. August, zu einem Trauertag für die Verstorbenen auf. Außerdem lädt er zu einer dreitägigen intensiven Gebetszeit ein, um „Wiedergutmachung für alle Angriffe auf das menschliche Leben“ zu leisten, bei denen das Blut unschuldiger Menschen vergossen wurde.
Burkina Faso im Westen Afrikas wird besonders seit 2015 wiederholt von dschihadistischen Angriffen erschüttert. Aufgrund der zunehmenden Brutalität und Häufigkeit dieser Attacken befindet sich das Land in einem anhaltenden Zustand der Unsicherheit und Angst. Millionen Menschen sind auf der Flucht oder leben in Flüchtlingslagern. KIRCHE IN NOT ruft zum Gebet für die Betroffenen der Gewalt in Burkina Faso auf.
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In Burkina Faso sind der Katechet Edouard Yougbare und eine nicht genannte Zahl weiterer Christen entführt und getötet worden. Dies berichten Projektpartner von KIRCHE IN NOT. Die Taten ereigneten sich am Donnerstag und Freitag vergangener Woche im Dorf Saatenga nahe der Provinzhauptstadt Fada N’Gourma im Osten Burkina Fasos. Laut den lokalen Berichten wurden die Christen von bislang unbekannten Tätern entführt und Tags darauf tot aufgefunden.
„Wir sind sehr traurig über diese erneute Gewalttat“, erklärte Maria Lozano, Leiterin der Kommunikationsabteilung der internationalen Zentrale von KIRCHE IN NOT mit Sitz in Königstein im Taunus. „Gerade die Katecheten in Burkina Faso stehen an vorderster Front und riskieren ihr Leben für die ihnen anvertrauten Menschen.“
Erst im Februar sei in der Diözese Dori ein Katechet getötet worden, als er am Sonntag einen Wortgottesdienst leitete. „Wir rufen zum Gebet und zur Hilfe für die betroffenen Familien, die von den jüngsten Ereignissen und dem anhaltenden Terror in Burkina Faso betroffen sind“, sagte Lozano.
Das westafrikanische Land Burkina Faso ist seit Ende 2015 Hauptschauplatz des dschihadistischen Terrors in der Sahel-Region. Bei Anschlägen von Gruppen, die al-Qaida und der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ nahestehen, wurden im Norden und Osten des Landes zahlreiche Zivilisten und Soldaten getötet. UN-Angaben zufolge sind mehr als zwei Millionen Menschen auf der Flucht. Seit etwa vier Jahren kommt es lokalen Beobachtern zufolge auch vermehrt zu gezielten Attacken auf Christen, die etwa ein Viertel der Bevölkerung Burkina Fasos ausmachen.
Katecheten kommt in Burkina Faso und in anderen Ländern der Sahel-Region eine herausragende Rolle zu: Aufgrund der weitläufigen Gebiete und schlechter Straßenverhältnisse können Priester alle Orte ihrer Pfarrei nicht regelmäßig besuchen. Deshalb liegt die seelsorgliche Betreuung sowie die karitative Gemeindearbeit in den Händen der Gemeindehelfer.
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In einer von KIRCHE IN NOT organisierten Pressekonferenz hat Justin Kientega, Bischof der Diözese Ouahigouya in Burkina Faso, über die aktuelle Situation in seiner Heimat berichtet. Seit 2015 wird das westafrikanische Land von Aktivitäten terroristischer Gruppen erschüttert, die der Bevölkerung eine radikale Form des Islams aufzwingen wollen. Jüngstes Beispiel ist der Anschlag am vergangenen Sonntag (25. Februar) im Bistum Dori im Norden des Landes, als Terroristen einen Gottesdienst überfielen und 12 Menschen töteten, darunter ein vierjähriges Kind und eine Vierzehnjährige.
„Die Terroristen kommen mit dem Motorrad in die Dörfer, versammeln die Menschen und sagen ihnen, dass sie nicht in die Schule gehen und den Behörden nicht gehorchen sollen. Sie weisen die Männer an, sich einen Bart wachsen zu lassen und die Frauen, den muslimischen Schleier zu tragen. Manchmal nehmen sie eine Person und töten sie vor aller Augen“, schilderte Bischof Kientega das typische Vorgehen der Terroristen.
In seinem Bistum leben 1,2 Millionen Menschen, davon rund 200 000 Christen, mehrheitlich Katholiken. Landesweit sind laut Studie „Religionsfreiheit weltweit 2023“ von KIRCHE IN NOT rund 55 Prozent der Einwohner Muslime, 23 Prozent Christen.
Die Christen seien oft mit härteren Strafen und Anweisungen konfrontiert. „In einigen Dörfern erlauben sie [die Terroristen] den Menschen zu beten, verbieten aber den Katechismus; in anderen Orten sagen sie den Christen, dass sie sich nicht in der Kirche versammeln dürfen, um zu beten“, sagte Bischof. „In meiner Diözese sind zwei Pfarreien geschlossen, weil die Priester gehen mussten, und zwei weitere sind abgeriegelt, niemand kann hinein oder heraus,“ sagte der Bischof.
Die anhaltende Verfolgung hätte in der Zwischenzeit auch zu einer humanitären Katastrophe geführt. Viele Menschen verließen ihre Dörfer und suchten Schutz in den Städten, weil dort die Präsenz der Armee und der Polizei größer sei. „In allen Städten tun die Christen ihr Bestes, um diesen Menschen zu helfen. In vielen Pfarren werden sie willkommen geheißen, und man versucht, Lebensmittel für sie zu organisieren.“ Bischof Kientega dankte in der Pressekonferenz ausdrücklich für die Hilfe durch den Staat. „Die Regierung tut wirklich ihr Bestes. Sie organisiert Konvois, um Lebensmittel in die abgeriegelten Dörfer zu bringen. Auch die Armee tut ihr Bestes, um den Menschen zu helfen.“ KIRCHE IN NOT fördert ebenfalls Projekte in Burkina Faso, um die Menschen mit dem Notwendigsten zu versorgen.
Dennoch breitet sich seit einigen Jahren der Terrorismus im Land aus. Burkina Faso war lange bekannt für den gegenseitigen Respekt zwischen den verschiedenen Gemeinschaften im Land. Bischof Kientega fragt sich, woher die Terroristen die Waffen hätten, obwohl es im Land keine Waffenfabrik gebe. „Wir fragen uns: Wie konnte das passieren? Wer unterstützt sie? Wer finanziert sie? Einige von ihnen stammen aus Burkina Faso, sie sind unsere Brüder. Warum entführen und töten sie Menschen? Warum stehlen sie Waren und Tiere und brennen Dörfer nieder?“ Bischof Kientega erklärt, dass in vielen Fällen arbeitslose Jugendliche mit dem Versprechen auf Arbeit von terroristischen Organisationen angelockt werden. Doch es bleibe ihm ein Rätsel, wer diese Gruppen im Einzelnen finanziert und mit Waffen versorgt.
Trotz der Schwierigkeiten und der Verfolgung, mit denen die christliche Minderheit konfrontiert ist, betont Bischof Kientega, dass keiner von ihnen den Forderungen der Terroristen, den Islam anzunehmen, nachgebe. „In dieser Situation akzeptieren einige Christen den Tod. Viele weigerten sich, die Kreuze, die sie tragen, abzulegen. Die Christen suchen immer wieder andere Wege, um ihren Glauben zu leben und zu beten.“
Die Arbeit der Kirche werde im Land gewürdigt. Sie betreibt viele Schulen, auch wenn bereits einige von ihnen von den Terroristen geschlossen wurden. Bischof Kientega erinnert sich an eine Begegnung mit einem Vorsteher eines Dorfes, der der traditionellen Religion angehörte. Die Bewohner seien froh, dass der Pfarrer geblieben sei, denn er sei eine Quelle der Kraft für sie. „Alle Hilfe, die der Pfarrer erhalte, teile er mit allen, Christen, Muslimen und Gläubigen traditioneller Religionen. Er sagte, dass sie sehen, dass der Pfarrer die Menschlichkeit wertschätze und keinen Unterschied mache.“
Der Bischof weiter: „Wir wissen, dass der Papst uns nahe ist, und spüren die Präsenz der Weltkirche. Aber die Hauptsache ist – und das ist sehr wichtig –, dass dafür gebetet wird, dass der Herr die Herzen dieser Terroristen berührt. Wir beten jeden Tag für ihre Bekehrung.“
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Verwendungszweck: Burkina Faso
Fast 30 Christen sind innerhalb weniger Tage bei Vorfällen in Burkina Faso, Haiti und Äthiopien getötet oder entführt worden.
Wie KIRCHE IN NOT mit Berufung auf die Diözese Dori in Burkina Faso berichtet, starben allein dort bei einem Angriff auf einen katholischen Gottesdienst am vergangenen Sonntag 15 Menschen. Zwölf Opfer seien sofort tot gewesen, drei weitere Personen an ihren schweren Verletzungen gestorben. In einer ersten Stellungnahme bittet die Diözese Dori um das Gebet für die Opfer und ihre Familien. „Mögen unsere Bemühungen der Buße und des Gebets in dieser gesegneten Fastenzeit unserem Land, Burkina Faso, Frieden und Sicherheit bringen“, schreibt die Diözese.
In dem westafrikanischen Land sowie in anderen Ländern der Sahel-Region wie Mali, Tschad, Niger und Nigeria breitet sich der islamistische Terrorismus aus. Dabei sind besonders Christen wiederholt Ziel von Angriffen. In einigen Regionen ist kein normales kirchliches Leben mehr möglich. Knapp ein Viertel der Einwohner Burkina Fasos bekennen sich zum Christentum.
Wie das Hilfswerk weiter berichtet, sind am Freitag, 23. Februar, in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince bei zwei Übergriffen sechs Ordensleute und ein Priester entführt worden. Die Mitglieder der Kongregation „Brüder vom Heiligsten Herzen Jesu“ waren gerade auf dem Weg zu einer Schule, die von ihrem Orden geleitet wird. Ein Lehrer, der sie begleitete, wurde ebenfalls gekidnappt. Die Schule des Ordens bleibt vorerst geschlossen. Nur wenige Stunden später wurde ein Priester nach der Feier der heiligen Messe entführt, aber noch am selben Tag freigelassen.
Haiti erlebt seit einigen Jahren eine Zeit des Chaos und der Kriminalität – „in politischer ebenso wie in wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Hinsicht. Staatliche Strukturen wie das Parlament, die Justiz und öffentliche Verwaltung sind zusammengebrochen“, heißt es im Länderbericht über Haiti, der in der Studie „Religionsfreiheit weltweit“ von KIRCHE IN NOT 2023 veröffentlicht worden ist. Erst vor wenigen Wochen wurden sechs Ordensfrauen entführt, die wenige Tage später wieder freigelassen wurden.
Aus Äthiopien erreichte KIRCHE IN NOT die Nachricht, dass vier Mönche von bewaffneten Männern entführt und getötet wurden. Sie lebten in einem äthiopisch-orthodoxen Kloster in Zequala, etwa 50 Kilometer von der Hauptstadt Addis Abeba entfernt. Der Vorfall ereignete sich bereits in der vergangenen Woche. Der Angriff auf das Kloster erfolgte im Zusammenhang eines gewalttätigen Kampfes zwischen bewaffneten ethnischen Gruppen und der Zentralregierung Äthiopiens. „Kirche in Not“ sei jedoch nicht in der Lage, unabhängig zu überprüfen, welcher der verschiedenen am Konflikt beteiligten Akteure direkt für die Morde verantwortlich waren, heißt es in der Mitteilung des Hilfswerks.
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Verwendungszweck: Verfolgte Christen
Terroristen haben die christliche Bevölkerung von Débé in Burkina Faso gezwungen, ihr Dorf zu verlassen. Zuvor haben sie zwei Pfadfinder in der Dorfkirche erschossen, die sich ihren Befehlen widersetzt hatten. Dies berichtet Bischof Prosper B. Ky bei einem Besuch am internationalen Sitz des päpstlichen Hilfswerks KIRCHE IN NOT (ACN).
Mitte Oktober haben Terroristen den Christen von Débé, einer Ortschaft im Nordwesten Burkina Fasos, ein Ultimatum von 72 Stunden gegeben, um ihr Dorf zu verlassen. „So etwas hat es noch nie gegeben“, erklärt Bischof Ky aus der Diözese Dédougou, „bisher wurde immer das ganze Dorf vertrieben, nie nur die Anhänger einer bestimmten Religion.“
Seit fast einem Jahrzehnt leidet Burkina Faso unter einem dschihadistisch geprägten Terrorismus. Die Terroranschläge begannen im Norden des Landes und sind heute in einigen Regionen häufiger als in anderen, aber keine Provinz des Landes ist davon verschont geblieben. Laut Bischof Ky üben die Terroristen, die in Burkina Faso als Nicht-identifizierte bewaffnete Männer – Hommes Armés Non Identifiés – bezeichnet werden, einen entscheidenden Einfluss auf das tägliche Leben der Einwohner in einigen Dörfern aus. So zwingen sie Männer, Hosen bis oberhalb der Fußknöchel, und Frauen, lange Kleidung und den Schleier zu tragen. Die Bevölkerung lebt nach den von den Terroristen auferlegten Vorschriften aus Angst vor Strafen, die bis zur Hinrichtung führen können.
Gemäß den Aussagen des Bischofs hatten die Terroristen in Débé unter anderem jeden Kontakt mit der 45 km entfernten größeren Stadt Tougan verboten, wo sich das burkinische Militär befindet. Doch mit dem Schuljahresbeginn mussten sich die Kinder von Débé nach Tougan begeben, da die Schulen im Dorf von den Terroristen geschlossen worden waren. Unter dem Schutz eines Militärkonvois hätten Jugendliche sie dorthin begleitet. Auf dem Rückweg jedoch seien zwei dieser Jugendlichen – Pfadfinder aus Débé – allein und ohne Umgehung der von den Terroristen kontrollierten Achsen zurückgekehrt. So seien sie von den bewaffneten Gruppen entdeckt und festgehalten worden. „Man hat sie in ihr Dorf zurückgeführt, angeordnet die Kirche zu öffnen, und den einen Jugendlichen vor dem Altar, den anderen vor der Statue der Muttergottes erschossen“, erzählt der Bischof betroffen.
Der Grund für die Ermordung der Jugendlichen sei in erster Linie in ihrem Ungehorsam gegenüber den Befehlen der Terroristen zu suchen, die den Weg nach Tougan verboten hatten; und zweitens in ihrer Zugehörigkeit zu den Pfadfindern, die trotz Verbot ihre Aktivitäten im Dorf fortgesetzt hatten, was ihnen den Anschein der Freiwilligen zur Verteidigung des Vaterlands – Volontaires pour la défense de la patrie (VDP) – verliehen habe. Letztere sind eine von der burkinischen Regierung eingesetzte Gruppe zur Unterstützung der Armee und der Polizei im Kampf gegen die Terroristen.
„Aufgrund der Profanation durch den Mord an den beiden Jugendlichen haben wir die Kirche geschlossen und das Allerheiligste an einen anderen Ort verlegt, bis eine Messe zur Wiedergutmachung gefeiert werden kann“, erklärt der Bischof. Diese Maßnahme stieß offenbar auf den Unmut der Terroristen und blieb nicht folgenlos. Bischof Ky berichtet über das Zeugnis einer Christin, die aus Débé geflüchtet ist: „Drei Wochen nach der Ermordung der beiden Jugendlichen kamen bewaffnete Männer zurück und forderten uns auf, in der Kirche zu beten, obwohl sie geschändet worden war. Wir haben uns geweigert, und das war der Grund für unsere Vertreibung aus dem Dorf.“
Viele Dörfer und Städte in Burkina Faso stehen heute aufgrund der Vertreibung durch Terroristen leer. Wie Bischof Ky berichtet, durchstreifen Binnenvertriebene mit Hab und Gut die Straßen auf der Suche nach Unterkünften. In der Diözese Dédougou gibt es Hunderttausende von ihnen und das kirchliche Leben ist stark betroffen.
„Der Staat tut alles, um das Böse auszurotten und den Terrorismus zu vertreiben. Wir wissen jedoch, dass die Lösung nicht nur militärisch sein kann. Wir bedanken uns herzlich bei allen Wohltätern von KIRCHE IN NOT, die uns unterstützen und es uns ermöglichen, in dieser schwierigen Situation das Leiden der Menschen zu lindern“, so der Bischof. „Wir bitten um Gebet und flehen den Herrn an, Burkina Faso, der westafrikanischen Subregion und der ganzen Welt Frieden zu schenken.“
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Verwendungszweck: Burkina Faso
Gut die Hälfte der Landesfläche Burkina Fasos befindet sich laut Bischof Laurent Birfuoré Dabiré aus Dori in der Hand dschihadistischer Truppen; zwei Millionen Menschen seien innerhalb des Landes auf der Flucht.
Bei den Eroberern handle es sich um unterschiedliche Gruppierungen, eine der größten sei die „Unterstützungsgruppe für den Islam und die Muslime“ (JNIM), teilte der Bischof im Gespräch mit KIRCHE IN NOT mit: „Es wird deutlich, dass das eigentliche Ziel darin besteht, die heutige Gesellschaft zu unterdrücken, die eine multireligiöse Gesellschaft des Dialogs und der Koexistenz ist.“
Der Terror richte sich gegen alle Einwohner der Landes, „die sich nicht zum gleichen Islam bekennen wie die Dschihadisten, einschließlich der Muslime“.
Auch für die Arbeit der katholischen Kirche im Land seien die Folgen des Terrorismus in den vergangenen sieben Jahren „schrecklich“. Drei der sechs Pfarrgemeinden seiner Diözese Dori hätten aus Sicherheitsgründen aufgegeben werden müssen, berichtete Bischof Dabiré.
Die Gläubigen eines Ortes würden oft von sich aus darum bitten, da ihnen bewusst sei, dass Priester und kirchliche Mitarbeiter einer stärkeren Gefahr durch die Dschihadisten ausgesetzt seien. Erst Anfang des Jahres wurde im Nordwesten des Landes ein Priester ermordet.
Die Menschen in Burkina Faso seien erschöpft. „Viele haben Familienangehörige verloren; es gibt auch viel materielle Zerstörung.“ Viele Menschen würden aus Angst vor Anschlägen die Gottesdienste und kirchlichen Veranstaltungen nicht mehr besuchen.
„Wir verstehen sie und verlangen nicht, dass sie über ihren Mut hinausgehen“, teilte Bischof Dabiré mit, der auch Vorsitzender der gemeinsamen Bischofskonferenz von Burkina Faso und Niger ist.
Die Kirche habe eine eigene Flüchtlingsseelsorge auf die Beine gestellt. „Auch das Radio hilft uns sehr, die Vertriebenen zu erreichen.“ Deshalb finanziert KIRCHE IN NOT unter anderem die Verteilung von Solar-Radios.
Es gebe auch Versuche, mit den Menschen in den besetzten Gebieten Kontakt zu halten, berichtete der Bischof: „Manchmal ist es uns auch gelungen, Lebensmittel und Hilfsgüter in abgelegene Gebiete zu schicken. Wir passen uns der Situation an, so gut wir können.“
Burkina Faso wird seit 2015 von islamistischen Truppen heimgesucht; sie rekrutieren sich aus der einheimischen Bevölkerung und aus dem Ausland. Dem Bericht „Religionsfreiheit weltweit 2021“ von KIRCHE IN NOT zufolge ist das Land zu einem der Hauptoperationsgebiete des militanten Dschihadismus in Afrika geworden. Etwa ein Viertel der Bevölkerung des Landes sind Christen.
Ende September 2022 hatte sich in einem erneuten Staatstreich Hauptmann Ibrahima Traoré an die Macht geputscht. Während sich mit dem ersten Umsturz noch gewisse Hoffnungen im Kampf gegen den Terror verbunden hätten, sei die Bevölkerung jetzt skeptisch, teilten lokale Ansprechpartner unseres Hilfswerks mit.
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Verwendungszweck: Burkina Faso
Im Jahr 2022 sind weltweit mindestens 17 Priester und Ordensleute der katholischen Kirche eines gewaltsamen Todes gestorben. Insgesamt wurden mehr als 100 Priester und Ordensschwestern entführt, verhaftet oder getötet. Das geht aus einer Aufstellung des weltweiten katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ (ACN) zum Jahresende hervor.
Demnach wurden in Nigeria 2022 vier Priester umgebracht. Darüber hinaus wurden in Mexiko drei Priester von Mitgliedern der Drogenkartelle ermordet. Im Osten der Demokratischen Republik Kongo wurden zwei Geistliche erschossen.
Im Jahr 2022 wurden nach den „Kirche in Not“ vorliegenden Informationen auch fünf Ordensschwestern in Ausübung ihrer Mission ermordet: Schwester Luisa Dell’Orto im Juni in Haiti, die Schwestern Mary Daniel Abut und Regina Roba im August im Südsudan, Schwester Mari de Coppi im September in Mosambik sowie Schwester Marie-Sylvie Vakatsuraki im Oktober in der Demokratischen Republik Kongo.
2022 wurden nach Kenntnis von „Kirche in Not“ insgesamt 42 Priester in verschiedenen Ländern entführt, von denen 36 wieder freigelassen wurden. Drei in Nigeria entführte Priester wurden ermordet, und drei weitere Geistliche werden noch immer vermisst: zwei in Nigeria und der deutsche Missionar Pater Hans-Joachim Lohre, ein Projektpartner von „Kirche in Not“, der im November in Mali verschleppt wurde.
Nigeria führt die Liste mit insgesamt 28 Entführungen im Jahr 2022 an. Kamerun folgt mit sechs Entführungen; dort waren im September fünf Priester auf einmal verschleppt und fünf Wochen später wieder freigelassen worden. In Äthiopien, Mali und auf den Philippinen wurde jeweils ein Priester entführt.
Haiti hat sich zu einem der gefährlichsten Orte in Mittelamerika entwickelt: Fünf Priester wurden dort im Laufe des Jahres kriminellen Banden entführt, wobei alle inzwischen wieder freigelassen wurden.
Ebenfalls in Nigeria wurden im zu Ende gehenden Jahr die meisten Ordensfrauen verschleppt: „Kirche in Not“ hat von sieben Entführungen Kenntnis erhalten. In Burkina Faso wurde eine Schwester, in Kamerun – zusammen mit den fünf oben erwähnten Priestern – noch eine weitere Ordensfrau entführt. Glücklicherweise wurden alle diese Ordensschwestern später wieder freigelassen.
Außerdem sind im Jahr 2022 nach Informationen von „Kirche in Not“ mindestens 32 Geistliche in Ausübung ihres Dienstes festgenommen und inhaftiert worden. Die jüngsten Fälle betreffen vier Priester der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, die im von Russland besetzten Teil der Ukraine tätig sind. Zwei von ihnen wurden inzwischen freigelassen und in das ukrainische Hoheitsgebiet „abgeschoben“, zwei weitere befinden sich weiterhin in Haft und sollen möglicherweise wegen „Terrorismus“ angeklagt werden. Es steht zu befürchten, dass sie in der Haft gefoltert werden, wie lokale Ansprechpartner berichten.
Große Sorgen macht sich „Kirche in Not“ um die Lage in Nicaragua, wo die Regierung massiv gegen die katholische Kirche vorgeht. Dort wurden im zu Ende gehenden Jahr elf Mitglieder des Klerus verhaftet. Es handelt sich um zwei Seminaristen, einen Diakon, einen Bischof und sieben Priester. Bischof Rolando Alvarez aus Matagalpa, der derzeit unter Hausarrest steht, soll am 10. Januar 2023 wegen „Bedrohung der nationalen Sicherheit“ vor Gericht gestellt werden. „Kirche in Not“ hat auch Berichte erhalten über Priester in Nicaragua, denen es nicht erlaubt ist, ihre Gemeinden zu verlassen, und über mindestens zehn Geistliche, die von der Regierung an der Rückkehr in das Land gehindert werden.
Ein weiterer aktueller Fall betrifft die Inhaftierung eines Bischofs und zweier Priester in Eritrea. Zwei Monate sind seit ihrem Verschwinden vergangen, ohne dass die Behörden etwas dazu erklärt hätten.
Wie viele katholische Priester und Bischöfe im Jahr 2022 in China festgenommen wurden, lässt sich kaum abschätzen. Nach den von „Kirche in Not“ zusammengetragenen Informationen werden Geistliche aus der Untergrundkirche immer wieder für einige Zeit von den Behörden verschleppt, um sie zu drängen, sich der staatlich anerkannten Kirche anzuschließen. Ein Beispiel ist das Verschwinden von mindestens zehn Priestern, die alle der Untergrundgemeinde von Baoding etwa 160 Kilometer südwestlich von Peking angehören, im Zeitraum von Januar bis Mai 2022.
Darüber hinaus wurde ein Priester in Myanmar während der Proteste gegen das Regime verhaftet. Mehrere Ordensschwestern und zwei Diakone wurden in Äthiopien während des Tigray-Konflikts Ende 2021 verhaftet und 2022 wieder freigelassen.
„Kirche in Not“ ruft die beteiligten Länder auf, alles zu tun, um die Sicherheit und Freiheit von Priestern, Ordensschwestern und anderen pastoralen Mitarbeitern zu gewährleisten, die sich in den Dienst der Bedürftigsten stellen. Das internationale Hilfswerk bittet auch alle Freunde und Wohltäter, für diejenigen zu beten, die noch in Gefangenschaft sind, sowie für die Gemeinden und Familien derjenigen, die ihr Leben verloren haben.
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KIRCHE IN NOT zeigt sich alarmiert über die Lage in Burkina Faso. Nachdem Anfang Juli mehr als zwanzig Personen in der Ortschaft Bourasso im Nordwesten des Landes von Milizen erschossen worden waren, erreichen das Hilfswerk auch aus der katholischen Diözese Fada N’Gourma im Osten von Burkina Faso besorgniserregende Nachrichten: Aufgrund der anhaltenden Terrorgefahr können zahlreiche Dörfer in der Diözese kaum noch von außen erreicht werden.
Auf Anfrage von KIRCHE IN NOT teilten die Projektpartner in Fada N’Gourma mit, dass von den über 500 Städten und Dörfern auf dem Gebiet der Diözese aktuell mehr als 90 Prozent von der Außenwelt abgeschnitten seien. Raubüberfälle, Entführungen und Morde hätten so massiv zugenommen, dass die Diözese seit Anfang 2022 ihre Seelsorger aus fünf weiteren Pfarreien abberufen musste.
In sieben weiteren Gemeinden seien die oft abgelegenen Außenstellen nicht mehr zu erreichen; die Straßen seien in der Kontrolle von Milizen und deshalb unpassierbar. Da auch die Telefon- und Internetverbindungen gekappt wurden, habe man keine Informationen über die dortigen Gemeindemitglieder.
Auslöser dieser dramatischen Situation ist der islamistische Terror, der sich seit dem Jahr 2015 in Burkina Faso immer weiter vorwärts frisst. Dem Bericht „Religionsfreiheit weltweit 2021“ von KIRCHE IN NOT zufolge ist das Land zu einem der Hauptoperationsgebiete des militanten Dschihadismus in Afrika geworden. Während sich die Gewalt zu Beginn unterschiedslos gegen die gesamte Bevölkerung richtete, kommt es nach Angaben von lokalen Beobachtern seit 2019 vermehrt zu gezielten Attacken auf Christen, die etwa ein Viertel der Bevölkerung Burkina Fasos ausmachen.
Der Bericht der Diözese Fada N’Gourma an KIRCHE IN NOT enthält auch die Aussage eines Priesters, der das übliche Vorgehen der Terroristen schildert. Demnach eroberten Milizen Ende Februar die Stadt Tombaga im Osten der Diözese. Die Bewohner seien in der Moschee zugsammengeführt worden. Die Terroristen hätten die anwesenden Christen aufgefordert, zum Islam zu konvertieren. „Sie sagten, Isa (Name für Jesus im Islam; d. Red.) sei gekommen, aber seine Mission sei beendet. Mohammed sei sein Nachfolger“, zitiert der Bericht den Augenzeugen. Anschließend hätten die Milizen eine katholische Schule und weitere staatliche Bildungseinrichtungen in Brand gesetzt.
Auslöser dieser dramatischen Situation ist der islamistische Terror, der sich seit dem Jahr 2015 in Burkina Faso immer weiter vorwärts frisst. Dem Bericht „Religionsfreiheit weltweit 2021“ von KIRCHE IN NOT zufolge ist das Land zu einem der Hauptoperationsgebiete des militanten Dschihadismus in Afrika geworden. Während sich die Gewalt zu Beginn unterschiedslos gegen die gesamte Bevölkerung richtete, kommt es nach Angaben von lokalen Beobachtern seit 2019 vermehrt zu gezielten Attacken auf Christen, die etwa ein Viertel der Bevölkerung Burkina Fasos ausmachen.
Der Bericht der Diözese Fada N’Gourma an KIRCHE IN NOT enthält auch die Aussage eines Priesters, der das übliche Vorgehen der Terroristen schildert. Demnach eroberten Milizen Ende Februar die Stadt Tombaga im Osten der Diözese. Die Bewohner seien in der Moschee zugsammengeführt worden. Die Terroristen hätten die anwesenden Christen aufgefordert, zum Islam zu konvertieren. „Sie sagten, Isa (Name für Jesus im Islam; d. Red.) sei gekommen, aber seine Mission sei beendet. Mohammed sei sein Nachfolger“, zitiert der Bericht den Augenzeugen. Anschließend hätten die Milizen eine katholische Schule und weitere staatliche Bildungseinrichtungen in Brand gesetzt.
In vielen Orten der Diözese Fada N’Gourma sei es verboten, eine andere Religion als den Islam auszuüben, heißt es in dem Bericht. Mancherorts dürften zwar noch christliche Gottesdienste abgehalten werden, würden aber von den lslamisten überwacht. Trotz der prekären Lage gebe es jedoch nach wie vor ein lebendiges Gemeindeleben. Vielen christlichen Bewohnern aus den abgeschnittenen Dörfern sei die Flucht gelungen; sie hätten sich rund um die Ortschaft Matiakoali niedergelassen, wo Militär stationiert und es deshalb vergleichsweise sicher ist.
KIRCHE IN NOT unterstützt in Burkina Faso aktuell 75 Einzelprojekte, um das Überleben und die Nothilfe der katholischen Kirche in der angespannten Situation zu sichern. Im Bistum Fada N’Gourma hat das Hilfswerk den Bau einer Schule finanziert und zahlt Stipendien für Flüchtlingskinder.
Mit Messstipendien, der Gabe für die Feier einer heiligen Messe, hilft KIRCHE IN NOT den mittellosen Seelsorgern. Die Einnahmen kommen darüber hinaus häufig den karitativen Einsätzen zugute, zum Beispiel wenn ein Priester kranke oder verletzte Gemeindemitglieder ins nächstgelegene Krankenhaus bringt oder Medikamente besorgt. Da viele Kommunikationskanäle abgeschnitten sind, ist das Radio oft die einzige Möglichkeit, um Informationen weiterzugeben. KIRCHE IN NOT unterstützt deshalb die Medienarbeit der katholischen Diözese und wird das auch in Zukunft intensivieren.
Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
Verwendungszweck: Burkina Faso
Die Sicherheitslage in Burkina Faso hat sich in den vergangenen Monaten verschlechtert. Dabei soll es auch zu gezielter Verfolgung gegen die christliche Minderheit in dem westafrikanischen Land gekommen sein. Dies berichten Augenzeugen aus der katholischen Diözese Dori im Norden von Burkina Faso, nahe der Grenze zu Mali und Niger.
Die lokalen Ansprechpartner müssen aus Sicherheitsgründen anonym bleiben. Ihnen zufolge erobern dschihadistische Extremisten immer mehr Dörfer in Region. Nachdem sie die Orte unter Kontrolle gebracht haben, erheben sie eine „Steuer“ auf jedes Stück Vieh. Sind die Besitzer nicht in der Lage, diese Zwangsabgabe zu zahlen, beschlagnahmen die Extremisten die Tiere. Dieses Vorgehen betrifft Muslime und Christen gleichermaßen.
Den Augenzeugen zufolge habe sich das Vorgehen gegen christliche Bauern in jüngster Zeit jedoch verschärft: Die Eroberer hätten dezidiert nachgefragt, ob die Eigentümer einer Viehherde Christen oder Muslime seien. Habe es sich um Christen gehandelt, hätten die Angreifer die Tiere gar nicht mehr gezählt, sondern erklärt, „sie wollten nicht nur die Tiere mitnehmen, sondern auch deren (christliche) Besitzer töten“, so die Ansprechpartner.
Nach KIRCHE IN NOT vorliegenden Berichten konnten in der letzten Oktoberwoche rund 150 Personen – darunter Schwangere und Kinder unter fünf Jahren – aus zwei Ortschaften an der Grenze zu Niger vor den heranrückenden Terrorgruppen fliehen.
KIRCHE IN NOT nennt auch hier keine Ortsnamen, um die verbliebenen Bewohner nicht zusätzlich zu gefährden. Auch hier berichten Augenzeugen, dass die Extremisten die Orte gezielt nach Christen durchsucht hätten, um sie zu töten.
Auch die Tage der Flucht seien voller Gefahren gewesen, berichtet eine Person aus einer Flüchtlingsgruppe, die mittlerweile die Bischofsstadt Dori erreichen konnte: „Das Furchtbare war: Wenn uns jemand auf der Flucht Unterschlupf gewährte, wurden wir oft als Christen denunziert. Das brachte wiederum die Menschen in Gefahr, die uns aufgenommen hatten. Nicht alle Christen aus unserer Region konnten fliehen. Wir machen uns Sorgen um das Schicksal unserer Kinder und Frauen, die sich noch dort aufhalten.“
Der Bischof von Dori, Laurent Birfuoré Dabiré, sagte KIRCHE IN NOT, der Norden des Landes drohe „vom Rest des Landes abgeschnitten zu werden, wenn die Situation sich nicht verbessert.“ Die Extremisten hätten Verbindungsstraßen und teilweise auch die Kommunikationsinfrastruktur unter ihre Kontrolle gemacht.
Die staatlichen Truppen hätten dem wenig entgegenzusetzen und gerieten immer häufiger in die Defensive. „Die Gefahr wird immer größer. Wir hoffen, dass die Menschen in den eroberten Dörfern sich noch in Sicherheit bringen können“, teilte der Bischof mit.
Burkina Faso wird seit 2015 von islamistischen Terrorgruppen heimgesucht. Dem Bericht „Religionsfreiheit weltweit 2021“ von KIRCHE IN NOT zufolge ist es zu einem der Hauptoperationsgebiete des militanten Dschihadismus in Afrika geworden.
Mit ungefähr 55 Prozent gehört die Mehrheit der Bewohner des Landes dem Islam an. Etwa 24 Prozent bekennen sich zum Christentum. Der Rest gehört traditionellen Religionen an. In der Diözese Dori im Norden des Landes sind die Christen jedoch mit unter zwei Prozent in der absoluten Minderheit und haben kaum gesellschaftliche Fürsprecher.
KIRCHE IN NOT arbeitet seit Jahren intensiv mit der Diözese Dori zusammen, um den von Gewalt betroffenen Menschen einen Weg zurück ins Leben zu ermöglichen. Dabei werden besonders Projekte zur Heilung von Traumata gefördert.
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Verwendungszweck: Burkina Faso
Auch nach dem blutigsten Massaker seit Beginn der islamistischen Gewalt in Burkina Faso sei das Zusammenleben der Religionen und der interreligiöse Dialog nicht gefährdet. Das hat der katholische Bischof von Dori, Laurent Dabiré, gegenüber KIRCHE IN NOT betont.
„Das Land wird von unterschiedlichen Gruppen angegriffen, die den Islam als Mittel der Propaganda oder zur Mobilisierung nutzen. Der Islam der bewaffneten Gruppen ist nicht der Islam unserer Brüder. Die Muslime Burkina Fasos werden selbst zum Ziel“, so der Bischof. Ihm zufolge funktioniere Burkina Faso das Zusammenleben zwischen Christen und Muslimen oder Angehörigen anderer Religionen.
Einer Fortführung oder gar Intensivierung des interreligiösen Dialogs zwischen Christen und Muslimen stehe daher nichts im Wege. „Wir müssen hoffen, dass der Dialog der Religionen zur Lösung der Probleme im Land beitragen kann. Ich denke dabei besonders an die Flüchtlingsfrage.“
Aufgrund des islamistischen Terrors gibt es eine zunehmende Zahl an Binnenflüchtlingen; nach UN-Angaben sind es über eine Million. „Besonders in den vergangenen beiden Monaten hat die Zahl wegen der erneuten Angriffe zugenommen“, erklärte Bischof Dabiré.
In der Nacht zum 5. Juni waren bei einem terroristischen Angriff mutmaßlich islamistischer Gruppen in dem Ort Solhan im Osten von Burkina Faso über 100 Personen ermordet worden. Bischof Dabiré zufolge sind die tatsächlichen Opferzahlen noch unklar und bewegten sich nach Medienberichten zwischen 100 bis 170. „Darunter sind auch vier Christen“, so der Bischof.
Im Anschlagsort Solhan gebe es dem Bischof zufolge eine lebendige christliche Gemeinde. Bereits vor dem Anschlag aber seien viele Christen wegen der brenzligen Sicherheitslage geflohen.
„Die Angst überkommt die Christen wie alle anderen vom Terror betroffenen Menschen in Burkina Faso auch. Sie haben als Christen allerdings einen zusätzlichen Grund, sich vor einem aufgezwungenen Islam zu fürchten. Sie könnten ihre Religionsfreiheit, ja ihr Leben verlieren“, erklärt der Bischof.
Die Angst vor weiteren Anschlägen sei religionsübergreifend groß: „Die Menschen sind sprachlos. Besonders die Menschen in der betroffenen Sahelzone fragen sich: Wer wird das nächste Ziel sein? Das Massaker hat nicht nach Ethnie oder Religion unterschieden“, sagte der Bischof.
Noch sei unklar, wer genau die Täter waren, so Dabiré. „Man weiß nicht genau, wer warum angegriffen hat. Aber am plausibelsten ist es, anzunehmen, dass es sich um die bewaffneten Gruppen handelt, die seit 2015 das Land heimsuchen. Es ist eine weitere ihrer Untaten. Sie wollen dadurch zeigen, dass sie stark sind, und von sich reden machen.“
Burkina Faso wird seit 2015 von islamistischen Terrorgruppen heimgesucht. Dem Bericht „Religionsfreiheit weltweit 2021“ von KIRCHE IN NOT zufolge ist es zu einem der Hauptoperationsgebiete des militanten Dschihadismus in Afrika geworden.
Mit ungefähr 55 Prozent gehört die Mehrheit der Bewohner des Landes dem Islam an. Etwa 24 Prozent bekennen sich zum Christentum. Die übrige Bevölkerung gehört traditionellen Religionen an.
KIRCHE IN NOT unterstützt die katholische Kirche Burkina Fasos dabei, den von islamistischer Gewalt betroffenen Menschen einen Weg zurück ins Leben zu ermöglichen. Dabei werden besonders Projekte zur Heilung von Traumatisierungen gefördert.
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Verwendungszweck: Burkina Faso