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Nach einem Überraschungsangriff dschihadistischer Gruppen im Nordwesten Syriens hat ein Projektpartner sich mit der Bitte um Gebet und Hilfe an KIRCHE IN NOT (ACN) gewandt: „Angst macht sich breit. Die Lage ist sehr angespannt“, teilte Pater Hugo Alaniz mit.

Die Kämpfe zwischen syrischer Armee und Milizen seien weniger als zehn Kilometer von Aleppo entfernt, sagte der argentinische Ordensmann, der dem „Institut des inkarnierten Wortes“ angehört. „Es gibt heftige Zusammenstöße mit vielen Toten und Verletzten. Die Krankenhäuser sind überlastet.“ Die Dschihadistengruppen hätten mehrere Dörfer eingenommen, die wichtige Verkehrsroute zwischen Aleppo und Damaskus sei für die Zivilbevölkerung derzeit nicht passierbar.

Angesichts von Meldungen, dass die Milizen auf Aleppo vorrücken könnten, mache sich Unsicherheit und Furcht unter den Einwohnern breit, sagte der Pater. Auf seiner an KIRCHE IN NOT übersandten Sprachnachricht sind im Hintergrund Explosionen zu hören.

Ein Ordensmann in Aleppo besucht eine erkrankte Frau. © KIRCHE IN NOT

Kirchengemeinden für Schutzsuchende offen

Die örtlichen Kirchengemeinden seien für Schutzsuchende geöffnet, auch wenn sie dies zu einem potenziellen Angriffsziel machte, so Alaniz. Unter den Christen stellt er ein großes Gottvertrauen fest. „Wir bitten um das Gebet in dieser Situation. Hoffentlich geht sie schnell vorüber.“

KIRCHE IN NOT hat seit Beginn des Syrienkriegs im Jahr 2011 Projekte im Umfang von über 60 Millionen Euro unterstützt. Unser Hilfswerk finanziert die Verteilung von Lebensmitteln und Medikamenten, Schul- und Studiengebühren, Mietbeihilfen, Kinderfreizeiten und vieles andere mehr. Nach dem Erdbeben im Norden Syriens im Februar 2023 brachte KIRCHE IN NOT Sofort- und Wiederaufbauhilfen auf den Weg.

Die Geschäftsführende Präsidentin von KIRCHE IN NOT (ACN), Regina Lynch, rief angesichts der jüngsten Eskalation erneut zu Gebet und Hilfe auf: „Beten wir um Frieden, den Schutz der Schwächsten und ein schnelles Ende der Gewalt in einem Land, das bereits seit über einem Jahrzehnt unermesslich leidet.“

Bitte unterstützen Sie die Nothilfe der Kirche in Syrien mit Ihrer Spende – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

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Mit fast zwei Millionen Euro fördert KIRCHE IN NOT auch in diesem Jahr Ferienfreizeiten für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Viele der Sommerlager finden in kriegs- und konfliktgebeutelten Regionen statt, damit junge Menschen dem Leid für eine Weile entkommen und unbeschwerte Tage genießen können.

In 18 Ländern unterstützt das Hilfswerk die Ferienfreizeiten, zum Beispiel im Heiligen Land, in Libanon, Syrien, Armenien oder in der Ukraine. Aber auch in Ägypten, Mosambik und Venezuela wird den jungen Menschen die Möglichkeit geschenkt, sich in einer friedvollen Umgebung mit Gleichaltrigen auszutauschen und ihren Glauben besser kennenzulernen.

Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Pierbattista Kardinal Pizzaballa, dankt dem Hilfswerk für die diesjährige Unterstützung des Sommerlagers des Vikariats St. Jakobus für hebräischsprachige Katholiken in Israel. Diese Camps seien ohne die Unterstützung von KIRCHE IN NOT nicht möglich. Dabei seien diese sehr wichtig: „Die Mehrheit der Teilnehmer sind Kinder von Migranten. Diese Gruppe ist besonders von den Auswirkungen des Krieges betroffen.“

Piotr Zelazko, Patriarchalvikar für die hebräischsprachigen Katholiken in Israel, erklärte, dass diese Ferienlager für junge Christen keine reine Sommeraktivität seien, sondern „ein Leuchtfeuer der Hoffnung sowie eine Chance, ein Zugehörigkeits- und Gemeinschaftsgefühl zu erfahren, das in ihrer turbulenten Welt oft fehlt. Hier können sie ihren Glauben und ihr kulturelles Erbe kennenlernen.“ Im Westjordanland stehen die Sommerfreizeiten für rund 500 Kinder und junge Erwachsene ganz im Zeichen des von Papst Franziskus ausgerufenen Jahrs des Gebets.

Ferienfreizeit für Kinder und Jugendliche in Libanon.

Nicht bloß reine Sommeraktivität

Auch in der Ukraine sollen Kinder ein paar unbeschwerte Tage genießen können. In den Camps für Waisenkinder, Kinder mit Behinderung und Kinder von Binnenvertriebenen und Kriegsopfern gibt es neben der geistlichen Begleitung auch eine psychologische Betreuung. Maksym Rybukha, griechisch-katholischer Weihbischof von Donezk, hob bei einem Besuch in der Internationalen Zentrale von „Kirche in Not“ in Königstein im Taunus hervor, dass die Kinder und Jugendlichen derzeit nicht die Möglichkeit hätten, „ein normales Leben zu führen“. Die Ferienlager böten die Gelegenheit, Kraft zu schöpfen.

In Syrien wird die größte Zahl der Sommerlager von KIRCHE IN NOT unterstützt: 44 Camps für mehr als 75 000 Teilnehmer. Neben Spielen und Sport stehen auch pastorale Aktivitäten im Mittelpunkt der Ferienfreizeiten. Die Erfahrungen, die die Kinder und Jugendlichen in der Gemeinschaft erleben, können helfen, sich stärker in ihrer Heimat zu verwurzeln. Ein Pfadfinderleiter sagt: „Wenn wir die Mentalität der Generation nicht ändern, werden wir mit Sicherheit eine Generation ohne Ideale und Träume haben. Das wird dazu führen, dass sie in Zukunft das Land verlassen werden.“

UKRAINE / DONETSK-UCR 24/00291
Rehabilitation summer camp for children from internal refugee families 2024
Katechese in einem Sommercamp in der Ukraine.

Camps für 75 000 Teilnehmer in Syrien

Im Nachbarland Libanon ermöglicht KIRCHE IN NOT rund 60 000 Teilnehmern den Besuch eines Sommercamps. Aufgrund der Wirtschaftskrise im Land können sich viele Familien sonst kaum noch Aktivitäten leisten. Auch Tagescamps für libanesische Waisenkinder und jugendliche Flüchtlinge aus Syrien und Irak können durch die Unterstützung des Hilfswerks stattfinden.

Seit vielen Jahren fördert KIRCHE IN NOT in Armenien die Sommerlager, die von den Schwestern der Unbefleckten Empfängnis geleitet werden. Das Camp sei für die Kinder „das am meisten erwartete Ereignis des Jahres“, betont die Oberin des Ordens, Schwester Arousiag Sajonian. In diesem Jahr nehmen über 800 junge Menschen daran teil, darunter auch Waisen und Kinder aus Familien, die seit der Besetzung von Bergkarabach durch Aserbaidschan im September 2023 gewaltsam vertrieben wurden und in das armenische Kernland geflohen sind.

Ferienspaß für Waisen- und Flüchtlingskinder in Libanon.

Förderung von Solidarität

„Wir hoffen, die Traumata der jungen Menschen zu lindern und ihre Tage in einer sicheren Umgebung zu verschönern“, so Schwester Arousiag. „Wir glauben fest daran, dass wir die Welt durch Bildung und Förderung von Solidarität und Enthusiasmus zu einem besseren Ort zum Leben machen können.“

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In Darayya, einem Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus, können 15 katholische Familien in ihre wiederaufgebauten Häuser zurückkehren. KIRCHE IN NOT unterstützt sie dabei. Einem von mehreren Überlieferungssträngen zufolge soll sich die Bekehrung des Apostels Paulus in der Umgebung von Darayya zugetragen haben. Nun ist die christliche Präsenz nach Jahren des Krieges dort wieder gesichert.

Strahlend steht das Ehepaar Farida vor ihrem schlichten Häuschen, als eine Delegation von KIRCHE IN NOT zu Besuch kommt. Die Spuren von Gewehrsalven und Granatexplosionen sind an den Außenmauern noch deutlich zu erkennen. Die Innenräume sind mit dem Allernötigsten ausgestattet: ein Ofen, ein Sofa, ein kleiner Tisch und ein paar Stühle, eine Garderobe. Stolz führen die Faridas durch die Räumlichkeiten.

Sie sind eine der christlichen Familien, die nach Darayya zurückkehren konnten. Die Stadt am Rand von Damaskus gehörte zu den Hauptschauplätzen des Syrischen Bürgerkriegs. Vorher lebten lokalen Angaben zufolge um die 300 000 Einwohner in Darayya. Es war eine wohlhabende Gegend, vor allem dank einiger renommierter Möbelfabriken und der florierenden Landwirtschaft.

Zerstörte Häuser in Darayya bei Damaskus.

90 Prozent der Stadt in Schutt und Asche

Nach Kriegsausbruch wurde die Stadt zu einer Hochburg des Aufstands gegen das Assad-Regime. Regierungs- und Rebellentruppen lieferten sich erbitterte Kämpfe; einige Zeit stand die Stadt unter Kontrolle der „Brigade der Märtyrer des Islam“. Als 2016 ein Abkommen zwischen Regierung und Aufständischen zustande kam, war die Stadt zu 90 Prozent zerstört. Darunter waren auch zahlreiche Kirchen. Die Stadt galt als ein wichtiges christliches Zentrum in der Hauptstadtregion.

„Vor dem Krieg lebten ungefähr 150 christliche Familien in Darayya. Nach dem Ende der Kämpfe konnten sie aber nicht mehr zurück, weil ihre Häuser dem Erdboden gleichgemacht wurden“, erklärt der Projektleiter von KIRCHE IN NOT, Marco Mencaglia. Viele Christen seien deshalb nach Europa oder in die USA ausgewandert oder hätten sich in Nachbarstädten niedergelassen.

Einige Häuser sind in Darayya wiederaufgebaut worden. Die Vorstadt der syrischen Hauptstadt Damaskus war im Krieg besonders stark zerstört worden.

Sehnsucht nach Rückkehr

„Diejenigen, deren Häuser nicht vollständig zerstört sind, sehnen sich sehr danach, zurückzukehren. Aber ihnen fehlt das Geld für die Reparaturen.“ So wie Abou Rashad, einem Familienvater, der beim Besuch der KIRCHE-IN-NOT-Mitarbeiter in seiner ausgebombten Erdgeschosswohnung steht. Er zeigt auf die Schuttwüste davor, die einmal sein geliebter Garten war. KIRCHE IN NOT hat ihm und weiteren Familien Hilfe zugesagt, damit sie heimkehren können.

Georges Jbeil war einst Pfarrer in Darayya. Heute ist er Ökonom der melkitischen griechisch-katholischen Erzdiözese von Damaskus. Er freut sich, dass in der Stadt bald wieder christliches Gemeindeleben stattfinden kann: „Bereits 2022 hatten wir den Wiederaufbau der Pfarrkirche beendet in der Hoffnung, dass bald auch die Gemeindemitglieder zurückkehren können. Bis jetzt waren es nur wenige. Aber dank der Hilfe von KIRCHE IN NOT können jetzt weitere folgen. So kann hier das Licht des christlichen Glaubens wieder leuchten.“

Ikonen in der immer noch zerstörten griechisch-orthodoxen Kirche in Darayya in Syrien.

Licht des christlichen Glaubens kann wieder leuchten

Von den rund 1,5 Millionen syrischen Christen vor dem Bürgerkrieg leben Schätzungen zufolge heute noch weniger als 500 000 im Land, oft werden weit niedrigere Zahlen angegeben. Aufgrund der wirtschaftlichen und humanitären Misere setzt sich der Trend zur Auswanderung fort. KIRCHE IN NOT versucht mit den Partnern vor Ort, den Fluchtursachen entgegenzuwirken und die christliche Präsenz in Syrien zu erhalten.

Um den notleidenden Christen in Syrien helfen zu können, bittet „Kirche in Not“ um Spenden – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

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Am 3. Mai ist „Internationaler Tag der Sonne“. Er wurde von den Vereinten Nationen initiiert, um auf das Potenzial der Sonnenenergie hinzuweisen. In vielen Ländern ist Sonnenergie mehr als eine alternative Energieform. Ohne Sonne wäre Strom dort unbezahlbar und der Betrieb von Computern, Waschmaschinen oder medizinischen Geräten nicht aufrechtzuerhalten. Zum Beispiel in Syrien und im Libanon.

Dort finanziert KIRCHE IN NOT Solaranlagen auf den Dächern von kirchlichen Schulen, Klöstern oder Pfarrzentren. In den vergangenen Jahren wurden dazu knapp zwei Millionen Euro bereitgestellt. 37 Pfarren, 24 Klöster, 22 Schulen, sieben Priesterseminare und weitere Einrichtungen konnten dadurch Solaranlagen auf ihren Dächern installieren.

Solaranlage auf dem Dach eines Pfarrzentrums in Baalbek/Libanon. © KIRCHE IN NOT

Strom ist unerschwinglich und nur wenige Stunden verfügbar

Strom ist, wie viele andere Dinge des täglichen Bedarfs, in diesen Ländern unerschwinglich geworden; in Syrien stiegen die Preise zuletzt um 500 Prozent. Im Libanon kommt der Strom in vielen Haushalten nur etwa vier Stunden am Tag aus der Steckdose. Mehr gibt das öffentliche Versorgungsnetz nicht her. Viele Haushalte müssen deshalb auf brennstoffbetriebene Generatoren zurückgreifen. Aber auch Benzin oder Diesel sind sehr teuer, abgesehen von der schlechten Umweltbilanz. In Syrien ist die Situation noch schlimmer: Dort gibt es maximal drei Stunden Strom am Tag, manchmal auch gar nicht. Stromgeneratoren sind dort kaum noch zu bekommen, oder werden von zwielichtigen Unternehmen angeboten.

All das hat auch Auswirkungen auf die kirchliche Arbeit in diesen Ländern: Pfarreien, die Suppenküchen betreiben, können die dazu notwendigen Lebensmittel nicht mehr kühlen. Einkehrtage oder Veranstaltungen sind wegen der hohen Strompreise in den Herbst- und Wintermonaten kaum mehr durchführbar. Und kirchliche Waisenhäuser, Pflegeheime, Kliniken, Kindergärten oder Schulen können ohne Strom nur eingeschränkt arbeiten.

Einbau von Solarpanelen am Sitz des Lateinischen Apostolischen Vikariats in Aleppo/Syrien. © KIRCHE IN NOT

Kostenersparnis ermöglicht mehr Gemeindeaktivitäten

Deshalb haben sich zahlreiche Einrichtungen hilfesuchend an KIRCHE IN NOT gewandt. Sie wollen selbst Strom produzieren, um damit unabhängig zu werden und ihren Betrieb aufrechterhalten zu können. Eine dieser Einrichtungen ist die Pfarrei St. Tekla in Qartaboun, einem Stadtteil von Byblos, rund 40 Kilometer nördlich von Beirut. Bislang musste die Pfarrei täglich umgerechnet 60 Dollar allein für Stromkosten bezahlen. Jetzt liegen diese Kosten nur noch bei drei Dollar – dank der Sonnenkollektoren auf dem Dach. Das bedeute mehr Geld für die pastoralen und karitativen Aktivitäten der Gemeinde, berichtet Pfarrer Christian Gerges gegenüber KIRCHE IN NOT.

Eine lebenswichtige Erleichterung stellen die Solaranlagen auch für Klostergemeinschaften dar, die täglich zahlreiche Mahlzeiten für Menschen mit Behinderung, pflegebedürftige und ältere Personen zubereiten. So berichtet Schwester Yaout von der Kongregation der Heiligen Familie aus Qartaboun, die sich um Menschen mit Behinderung kümmern: „Wir haben nicht nur Stromkosten gespart, wir können auch unsere Lebensmittel besser kühlen.“ Das spare Zeit, weil nicht ständig frische Lebensmittel gekauft werden müssten und sichere auch die Qualität der Speisen.

Unterricht mit digitalen Hilfsmitteln an einer kirchlichen Schule im Libanon © KIRCHE IN NOT

Digitaler Unterricht wird möglich

Positive Auswirkungen vermeldet auch die von der Ordensgemeinschaft der Antonianer betriebene Schule in Zgharta, das in der Nähe der Hafenstadt Tripolis liegt. Ein Lehrer berichtet: „Die Sonnenkollektoren haben viel verändert, insbesondere in Bezug auf den Unterricht. Wir haben jetzt Strom, um zum Beispiel digitale Tafeln und andere Hilfsmittel zu verwenden und können so unter besseren Bedingungen unterrichten. Danke an KIRCHE IN NOT und alle, die das möglich gemacht haben.“ Das Hilfswerk wird sein Programm zur Förderung von Solaranlagen in kirchlichen Einrichtungen in Syrien, im Libanon und anderen Ländern fortsetzen – im Nahen und Fernen Osten, aber auch in Afrika.

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KIRCHE IN NOT sieht angesichts der anhaltenden Krisenlage im Nahen Osten die Gefahr einer weiteren Auswanderungswelle der christlichen Gemeinschaften. Mit zahlreichen Hilfsprojekten versucht unser Hilfswerk dem entgegenzusteuern.

„90 Prozent der syrischen Bevölkerung denkt ans Auswandern“, berichtet etwa Basilios Gergeos von der melkitisch-katholischen Pfarrei St. Joseph in der Hauptstadt Damaskus. Sowohl Muslime als auch Christen verlassen das Land. Allerdings ist die Zahl der syrischen Christen ohnehin schon so gering, dass die Präsenz des Christentums im Land generell infrage gestellt ist. Aktuellen Schätzungen zufolge leben nur noch um die 175 000 christliche Familien im Land – und der Auswanderungsstrom reißt nicht ab.

Schwester Annie Demerjian von der Kongregation der „Schwestern Jesu und Mariens“ und langjährige Projektpartnerin von KIRCHE IN NOT ist wütend über die Situation: „Nach 13 Jahren Leid haben viele Menschen die Hoffnung verloren. Manche sagen sogar, dass es ihnen während des Kriegs noch besser ging als heute. Das ist schrecklich.“ Die Entwicklung sei an einem entscheidenden Punkt angekommen: „Entweder wir geben den verbleidenden Christen eine Perspektive oder sie gehen alle.“

Schwester Annie Demerjian, Projektpartnerin von KIRCHE IN NOT in Syrien.

Große Angst vor Ausweitung des Gaza-Krieges

Auch im Nachbarland Libanon wandern so viele Menschen aus, dass die Behörden bereits 2022 die Ausgabe von Reisedokumenten gestoppt haben. Damals war die Zahl der Passanträge auf über 8000 pro Tag angestiegen. Besonders Christen, die sehr gut ausgebildet sind, verlassen das Land. Aktuell herrscht im Libanon große Angst vor einer Ausweitung des Gaza-Kriegs, was den Druck zur Auswanderung noch verstärkt.

KIRCHE IN NOT steht den lokalen Gemeinden bei, um den Christen vor Ort zu helfen und sie dadurch zum Bleiben zu bewegen. In der Pfarre von Basilios Gergeos in Damaskus zum Beispiel unterstützt das Hilfswerk eine psychiatrische Tagesklinik, einen Kindergarten, eine Suppenküche und die Verteilung von Milch an Kinder mit Mangelerscheinungen. Die Pfarre erhält auch Spenden, um Sommerfreizeiten für Kinder und Jugendliche durchzuführen oder für die Arbeit von Pfadfindergruppen.

Libanesische Jugendliche bei einem regionalen Weltjugendtag im August 2023.

Unterstützung kirchlicher Schulen und Bildungseinrichtungen

Da vor allem junge Menschen häufig eine bessere Zukunft im Ausland suchen, unterstützt KIRCHE IN NOT die Arbeit nahezu aller kirchlichen Schulen und Bildungseinrichtungen und zahlt Stipendien für die Ausbildungskosten.

Von großer Bedeutung sind auch Veranstaltungen wie zum Beispiel die im Jahr 2023 abgehaltenen Jugendtage, die parallel zum Weltjugendtag in Lissabon stattfanden. „Diese Veranstaltungen haben oft zum ersten Mal christliche Jugendliche in Syrien und im Libanon zusammengebracht“, erklärt Xavier Bisits, der zuständige Projektreferent von KIRCHE IN NOT. „Alle jungen Menschen, mit denen ich gesprochen habe, waren von dem Gefühl der Einheit und Solidarität tief berührt.“

Viele Christen hätten nach wie vor den Wunsch, in ihrer Heimat bleiben zu können, zeigt sich Pfarrer Basilios Gergeos optimistisch: „Wenn sie ein Dach über dem Kopf und eine Arbeit haben, bleiben sie hier. Es ist schließlich ihre Heimat!“

Johnny Saygeh in seinem neuen Café. Er wurde vom Hoffnungszentrum (Hope Center) unterstützt.

„Hope Center“ in Damaskus und Aleppo

Von großer Bedeutung ist deshalb die Unterstützung der „Hope Center“, die es mittlerweile in Damaskus und Aleppo gibt. Christliche Familien erhalten dort Kleinkredite und weitere Unterstützung, um einen kleinen Handwerksbetrieb, einen Laden oder eine andere Geschäftsidee auf die Beine zu stellen. KIRCHE IN NOT unterstützt diese innovativen Projekte seit einigen Jahren. Ein Mitarbeiter des Hope Centers, Garabed Avedisian, erklärte gegenüber KIRCHE IN NOT: „Mit diesen Projekten bauen wir nicht nur unser Land auf, sondern auch unser Zuhause.“

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KIRCHE IN NOT hat über eine halbe Million Euro zur Verfügung gestellt, um 45 000 Kindern in Syrien und im Libanon eine Weihnachtsfreude zu bereiten. Über drei Viertel der Geschenke gehen an Kinder aus bedürftigen Familien in Syrien; dort unterstützt KIRCHE IN NOT die Weihnachtsaktion bereits seit 2015. Im Libanon werden dieses Jahr zum dritten Mal Geschenke verteilt.

Unterstützen Sie bitte auch weiterhin unsere Arbeit
für notleidende Christen weltweit.

Zwei Monatslöhne für ein neues Kleidungsstück

KIRCHE IN NOT arbeitet dabei eng mit lokalen Schwesterngemeinschaften zusammen, zum Beispiel mit der Kongregation der Schwestern Jesu und Mariens, die sowohl im Syrien als auch im Libanon tätig sind.

Schwester Annie Demerjian berichtet: „Wenn Eltern ihren Kindern eine neue Hose, ein Hemd oder Schuhe kaufen wollen, müssen sie in Syrien aktuell bis zu zwei Monatslöhne dafür ausgeben. Für viele Familien ist deshalb ein neues Kleidungsstück ein Traum.“

Die Kinder freuen sich über die Geschenke, die die Wohltäter von KIRCHE IN NOT ermöglicht haben.

Weihnachtsfreude im Schatten des Krieges

Die langjährige Projektpartnerin von KIRCHE IN NOT wird deshalb mit ihren Mitarbeiterinnen auch in diesem Jahr vor Weihnachten warme Winterkleidung an Kinder verteilen. Die Anoraks, Pullover oder Hemden wurden meist von lokalen Herstellern gefertigt, was das Einkommen für zahlreiche Familien sichert.

Im Libanon steht die Weihnachtsaktion dieses Jahr unter dem Motto „Schaffe Freude, wenn du sie nicht finden kannst“. Schwester Raymonda Saade von der Kongregation der Schwestern vom heiligen Josef organisiert dort kleine Weihnachtsfeiern für Familien, bei denen die Kinder ein Präsent erhalten. Dank ihrer umsichtigen Wirtschaftsweise konnten die Schwestern im vergangenen Jahr sogar 1000 Kinder mehr als geplant beschenken.

Der Krieg im Heiligen Land wirft dieses Jahr auch dunkle Schatten auf den benachbarten Libanon. Der Süden des Landes gilt als Hauptstützpunkt der islamistischen Hisbollah; die Sicherheitslage ist dort schon seit Jahren angespannt.

Freiwillige Helferinnen verpacken die Geschenke.

„Dank Ihrer Spenden können wir diesen Traum verwirklichen“

„Trotz dieser schwierigen Situation werden wir auch im Südlibanon an 500 christliche Kinder Geschenke verteilen“, berichtet Schwester Raymonda, verbunden mit dem Dank an die Wohltäter von KIRCHE IN NOT: „Ohne Sie hätten wir nichts erreichen können. Nur dank Ihrer Spenden können wir diesen Traum verwirklichen. Wir sind sicher: Mit jedem verteilten Geschenk, mit jedem Lächeln eines Kindes, bekommen Sie eine besondere Gnade zurück.“

Der Libanon und Syrien leiden unter extremer Inflation und Mangelwirtschaft. UN-Angaben zufolge leben im Libanon rund 70 Prozent der Bevölkerung in extremer Armut, in Syrien sind es 90 Prozent. Dort hat der Krieg zu einem Rückgang der christlichen Bevölkerung um mehr als zwei Drittel geführt, heute leben schätzungsweise unter einer halben Million Christen in Syrien.

Schwester Annie Demerjian (hinten links) mit Frauen und Kindern, die sich über Winterkleidung freuen, die Wohltäter von KIRCHE IN NOT ermöglicht haben.

Viele junge Familien verlassen die Region

Auch im Libanon, das mit schätzungsweise 2,2 Millionen Gläubigen die zahlenmäßig größte christliche Gemeinschaft im Nahen Osten beherbergt, hält der Trend zur Auswanderung weiter an. Vor allem junge Familien verlassen das Land.

Um den notleidenden Christen in Syrien und Libanon weiterhin helfen zu können, bittet KIRCHE IN NOT um Spenden – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

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KIRCHE IN NOT hat weitere 2,6 Millionen Euro auf den Weg gebracht, um die Arbeit katholischer Schulen in Libanon und Syrien zu unterstützen. Das Hilfspaket umfasst Stipendien für über 16 000 Schüler sowie Gehaltszuschüsse für 6000 Lehrer an rund 180 katholischen Schulen. Darüber hinaus erhalten auch über 170 Religionslehrer, die an staatlichen Schulen arbeiten, einen Zuschuss zu ihrem geringen Gehalt.

Das Hilfsprogramm umfasst auch 20 Projekte zur Installation von Solaranlagen auf kirchlichen Schulen, um diese unabhängiger von steigenden Energiepreisen zu machen. Weitere Hilfsgelder sind vorgesehen, um mittellosen Familien beim Kauf von Heften und Büchern für den Unterricht unter die Arme zu greifen.

Schüler einer katholischen Schule im Libanon.

„Weniger katholische Schulen bedeuten mehr Extremismus“

Ohne die Unterstützung stünden die katholischen Schulen in Libanon und Syrien vor dem Aus, betont Marielle Boutros, die als Lehrerin arbeitet und dabei hilft, die Projekte von KIRCHE IN NOT vor Ort zu koordinieren: „Unsere katholischen Schulen befinden sich in einem Teufelskreis: Die Eltern können die Schulgebühren nicht mehr bezahlen. Staatliche Unterstützung gibt es keine. Ohne Einnahmen können die Schulen aber den Lehrern keine Gehälter mehr zahlen. Dazu kommen die laufenden Kosten.“

Doch sollten die katholischen Schulen schließen müssen, hätte das schwerwiegende Folgen für die beiden Länder, befürchtet Boutros: „Manche islamistische Einrichtungen warten schon darauf, in diese Lücke zu springen und die Kinder zu indoktrinieren. Weniger katholische Schulen bedeuten mehr Extremismus.“

Marielle Boutros, Lehrerin aus Beirut und Koordinatorin von KIRCHE IN NOT vor Ort.

Millionen Kinder drohen ohne Bildung aufzuwachsen

Laut Boutros hätten die Lehrer aufgrund der hohen Inflation in Syrien und im Libanon oft nicht mehr als umgerechnet 30 Euro im Monat zur Verfügung: „Allein die Fahrt zur Arbeit frisst das ganze Gehalt auf.“ An vielen öffentlichen Schulen im Libanon seien die Lehrer deswegen in Streik getreten, so falle der Unterricht aus und Millionen Kinder drohten ohne Bildung aufzuwachsen. „Wir können viele von ihnen an den katholischen Schulen aufnehmen. Die Christen erfüllen hier eine wichtige Aufgabe. Die Kinder lernen die christlichen Werte kennen, und im Miteinander wächst auch die Toleranz.“

Auch die Unterstützung von „Kirche in Not“ zum Bau von Solaranlagen und die Sanierung der Schulgebäude sei sehr wichtig: „Das hilft den Schulen, autark zu werden.“

Das Hilfspaket umfasst Stipendien für über 16 000 Schüler sowie Gehaltszuschüsse für 6000 Lehrer an rund 180 katholischen Schulen.

In Bildung investieren, um Exodus zu bremsen

Im Libanon leben seit dem wirtschaftlichen Zusammenbruch des Landes ab 2019 nach UN-Angaben rund 70 Prozent der Bevölkerung in extremer Armut, in Syrien sind es 90 Prozent. Dort hat der Krieg zu einem Rückgang der christlichen Bevölkerung um mehr als zwei Drittel geführt, heute leben schätzungsweise unter einer halben Million Christen in Syrien.

Auch im Libanon, das mit schätzungsweise 2,2 Millionen Gläubigen die zahlenmäßig größte christliche Gemeinschaft im Nahen Osten beherbergt, hält der Trend zur Auswanderung weiter an. Vor allem junge Familien verlassen das Land. Die katholischen Schulen und Bildungseinrichtungen setzen hier an und wollen junge Menschen Zukunftschancen in ihrer Heimat ermöglichen.

KIRCHE IN NOT hatte bereits 2022 Hilfsgelder für über 200 katholische Schulen im Libanon auf den Weg gebracht, um ihnen den Start nach den Sommerferien zu ermöglichen.

Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie tausenden Kindern Zugang zu exzellenter Schulbildung – helfen Sie mit Ihrer Spende online … hier oder auf folgendes Konto:

 

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Um den anhaltenden Exodus junger Menschen aus Syrien zu verhindern, bittet der syrisch-katholische Erzbischof von Homs, Julian Yacoub Mourad, um mehr Unterstützung für Schulen und Kulturangebote. „Wir sollten nicht nur Lebensmittel verteilen, sondern auch Projekte in Schulen, Kunst und Musik ins Leben rufen, damit die Menschen spüren, dass sie ein Recht auf Leben und Zukunft in Syrien haben.“ Mourad äußerte sich beim Besuch einer Delegation von KIRCHE IN NOT in Syrien.

Die schwierigen Verhältnisse im syrischen Schulwesen sieht er als eine der größten Herausforderungen für sein Land. „Die Ausbildung befindet sich in einer schweren und heiklen Krise“, sagte Mourad. Schüler und Lehrer hätten ein Recht auf ein gutes Arbeitsumfeld. Doch die Lehrergehälter lägen umgerechnet bei nur 18 bis 22 Euro im Monat – „unter der Menschenwürde“, beklagte der Bischof.

Auch die nach wie vor verhängten Sanktionen und die allgegenwärtige Korruption verstärkten die Auswanderungstendenzen: „Viele Familien haben die Hoffnung in dieses Land verloren und wollen nicht, dass ihre Kinder in einem Land aufwachsen, in dem sie nicht sicher sind.“ Zurückblieben meist ältere und hilfsbedürftige Menschen.

Julian Yacoub Mourad, syrisch-katholischer Erzbischof von Homs.

„Wir müssen die Jugendlichen mehr einbinden”

Priester und Bischöfe seien aktuell mehr denn je auf die Mitarbeit von engagierten Gläubigen angewiesen, um den Menschen beistehen zu können. Viele Seelsorger seien angesichts der vielen sozialen Aufgaben überlastet. „Wir müssen auch mehr die Jugendlichen einbinden. Sie haben neue und erfrischende Ideen, und wir brauchen sie, um die Zukunft zu gestalten“, betonte Erzbischof Mourad. Gleichzeitig sei es wichtig, die Menschen in ihrer Selbstverantwortung zu stärken, sonst bestehe die Gefahr, „dass die Menschen zu sehr von der Hilfe der Kirche abhängig werden“.

Mourad wurde im März 2023 zum syrisch-katholischen Erzbischof von Homs geweiht; mit seiner Weihe nahm er den Namen Julian Yacoub an, vorher war er unter seinem Geburtsnamen Jacques bekannt.

Die schwierigen Verhältnisse im syrischen Schulwesen sind eine große Herausforderung.

Vom Islamischen Staat verschleppt

2015 war Mourad von Terroristen des „Islamischen Staates“ verschleppt und fünf Monate gefangen gehalten worden; sein Schicksal hatte international Aufmerksamkeit erregt. In seiner Geiselhaft habe er gelernt, dass Vergebung nicht „gemacht“ werden könne. „Vergebung bedeutet: Gott einen Platz in unserem Herzen vergeben, damit er in uns vergibt.“

Mourad berichtete, dass er in einem kleinen Badezimmer gefangen gehalten worden sei. Jedes Mal, wenn ein Terrorist den Raum betrat, habe er „nur Barmherzigkeit für diesen Menschen empfunden. Obwohl ich auch mit Wut und anderen starken Emotionen konfrontiert war, habe ich in diesem Augenblick keine solche Gefühle empfunden, sondern nur Barmherzigkeit.“

„Alles, was wir können, kommt von Gott”

Es brauche Demut, um sich einzugestehen, dass der Mensch nicht von sich aus zu einer solchen Einstellung fähig sei, betonte der Bischof: „Alles, was wir können, kommt von Gott, auch die Vergebung.“

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Rund 8 Monate nach dem Erdbeben in Syrien und der Türkei hat KIRCHE IN NOT ein zweites Hilfsprogramm für die betroffenen Regionen in Nordsyrien auf den Weg gebracht. Es umfasst unter anderem Instandsetzungsarbeiten an zwei kirchlichen Schulen, einem Kindergarten, einem Gemeinde- und einem Jugendzentrum, sowie Renovierungsarbeiten an neun Kirchen und Klöstern. Das Hilfsprogramm ist ökumenisch angelegt und kommt rund 30 000 Menschen zugute.
Verteilung von Hilfsgütern, die von KIRCHE IN NOT finanziert wurden.

Schulen, Hilfseinrichtungen und Gotteshäuser

Knapp zwei Drittel der Hilfen gehen nach Aleppo. Dort unterstützt KIRCHE IN NOT unter anderem ein Wohltätigkeitzentrum, in dem Lebensmittel und Dinge des alltäglichen Bedarfs an bedürftige Bewohner verteilt werden. In der Stadt befinden sich außerdem die Schule des armenisch-katholischen Mechitaristen-Ordens und das von der armenisch-apostolischen Kirche betriebene Karen-Jeppe-Kolleg. Sie wurden durch das Erdbeben beschädigt; KIRCHE IN NOT ermöglicht jetzt dringend notwendige Instandsetzungsmaßnahmen.

Weitere Projektgelder fließen in die Hafenstadt Latakia im Nordwesten Syriens. Dort hilft KIRCHE IN NOT bei Reparaturmaßnahmen an der griechisch-orthodoxen Kathedrale, einem katholisch-melkitischen Kloster und einer armenisch-apostolischen Kirche. Die Gotteshäuser sind auch wichtige Stützpunkte für das soziale Leben und die Versorgung mit karitativen Gütern.

Xavier Stephen Bisits, Projektreferent von KIRCHE IN NOT, im Gespräch mit Betroffenen des Erdbebens.

Häuser winterfest gemacht

„Wir haben mehrere Organisationen um Hilfe gebeten, und hatten das Glück, von KIRCHE IN NOT Unterstützung zu bekommen“, berichtet Michlen Mukel aus Aleppo. Das Wohnhaus, in dem sie mit ihrer Familie lebte, wurde beim Erdbeben schwer beschädigt. Sie gehörte zu den ersten Hilfeempfängern. Mittlerweile konnte in ihrem Haus das Dach repariert und mit Fundamentarbeiten begonnen werden. „Dank dieser Hilfe sind unsere Häuser jetzt winterfest“, sagt die Christin. „Ich bin allen, die zu diesem wichtigen Projekt beigetragen haben, sehr dankbar – vor allem den Spendern von KIRCHE IN NOT.“

Das Erdbeben vom 6. Februar 2023 war das stärkste in der Region seit über 80 Jahren. Die Zahl der bestätigten Todesopfer belief sich auf rund 60 000, die meisten von ihnen im Süden der Türkei. In Syrien starben rund 8500 Menschen, zehntausende wurden obdachlos.

Helfen Sie den betroffenen Menschen in Syrien

Bitte helfen Sie den Menschen in Syrien, die aufgrund des Erdbebens immer noch zu leiden haben – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

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Einen Monat nach dem Erdbeben in Syrien und der Türkei hat das weltweite katholische Hilfswerk KIRCHE IN NOT (ACN) ein weiteres Hilfsprojekt gestartet. Im syrischen Aleppo zahlt KIRCHE IN NOT Mietbeihilfen an rund 450 christliche Familien aus, die durch die Naturkatastrophe obdachlos geworden sind. KIRCHE IN NOT arbeitet dabei mit dem Gemeinsamen Ausschuss der Kirchen in Aleppo zusammen, dem katholische, orthodoxe und protestantische Christen angehören.

„Es geht im Moment vor allem darum, vorübergehende Unterkünfte für Familien zu mieten, die nicht mehr in ihre Häuser zurückkehren können, weil sie zerstört oder einsturzgefährdet sind“, erklärte der Projektreferent von KIRCHE IN NOT für Syrien und den Libanon, Xavier Bisits. Nach ersten Untersuchungen seien in Aleppo hunderte Häuser nicht bewohnbar. Einige müssten abgerissen werden, andere könnten vielleicht in Stand gesetzt werden. Nach wie vor kampierten viele Menschen in Aleppo in ihren Autos oder auf dem Boden von Kirchen und Gemeindesälen, berichtete Bisits: „Die betroffenen Familien brauchen jetzt vor allem einen sicheren Ort.“ Viele seien durch infolge des Krieges und der Inflation mittellos.

Projektreferent Xavier Bisits im Gespräch mit Betroffenen des Erdbebens.

Nothilfe für die Erdbebenopfer

Helfen Sie den Opfern des Erdbebens in Syrien

Mieten für die ersten sechs bis zwölf Monate

Die lokalen Projektpartner suchen nun nach Wohnraum; KIRCHE IN NOT wird für die ersten sechs bis zwölf Monate die Miete übernehmen. Die christlichen Kirchen in Aleppo haben darüber hinaus bereits ein Ingenieur-Komitee beauftragt, die Schäden an den Häusern von Gemeindemitgliedern zu erfassen und die Wiederaufbaukosten zu kalkulieren. KIRCHE IN NOT wird auch dabei helfen.

Das Hilfswerk hatte bereits unmittelbar nach dem Beben Soforthilfen in Höhe von einer halben Million Euro zur Verfügung gestellt, damit Diözesen, Klöster und Pfarrgemeinden in besonders betroffenen Gebieten wie Aleppo oder Latakia die Überlebenden des Erdbebens mit Lebensmittel, Decken und weiteren Hilfsgütern versorgen können. Dabei kommt KIRCHE IN NOT die jahrelange Zusammenarbeit mit den lokalen Kirchen zugute.

Die jetzt geleisteten Hilfen gehören zu den wenigen, die vor Ort ankommen. Bisits, der noch am Tag der Katastrophe in die Region gereist war, hatte kritisiert, dass es nach dem Erdbeben „fast keine Anzeichen für eine internationale Reaktion“ zur Hilfe in Nordsyrien gebe: „Die Welt darf Syrien nicht vergessen.“

Bitte unterstützen Sie KIRCHE IN NOT bei der Organisation der materiellen Hilfe über die christlichen Gemeinden Syriens – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
Verwendungszweck: Syrien

Xavier Stephen Bisits von KIRCHE IN NOT berichtet nach dem Erdbeben von den Zerstörungen in Aleppo.

Der Projektreferent für Syrien des weltweiten katholischen Hilfswerks KIRCHE IN NOT (ACN), Xavier Stephen Bisits, kritisiert, dass es auch mehr als eine Woche nach dem Erdbeben „fast keine Anzeichen für eine internationale Reaktion“ in Nordsyrien gebe: „Die einzigen Helfer, die ich gesehen habe, stammen aus dem Libanon. Die Welt darf Syrien nicht vergessen.“

Bisits war noch am Tag der Katastrophe nach Syrien gereist und hat dort unter anderem die Regionen um Aleppo und Latakia besucht, die zu den am schlimmsten vom Erdbeben betroffenen Gebieten in Syrien gehören. Auch aus Homs und Hama wurden Schäden gemeldet, während aus der nach wie vor umkämpften Stadt Idlib an der Grenze zur Türkei nur sehr wenige Nachrichten gibt.

Xavier Stephen Bisits, Projektreferent von KIRCHE IN NOT.

Nothilfe für die Erdbebenopfer

Helfen Sie den Opfern des Erdbebens in Syrien

Eine halbe Million Euro Soforthilfe

KIRCHE IN NOT arbeitet seit Jahren eng mit den katholischen und orthodoxen Gemeinden in Syrien zusammen und hat in einem ersten Schritt eine halbe Million Euro als Soforthilfe zur Verfügung gestellt. Neben der unmittelbaren Versorgung mit Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs zielen die Mittel auch auf die technische Vermessung beschädigter Gebäude, damit die Menschen möglichst schnell wieder in ihre Häuser einziehen können, falls diese als sicher gelten.

Viele kirchliche Einrichtungen sind nach dem Erbeben zentrale Anlaufstellen, wie zum Beispiel die Franziskaner in Latakia. Von dort berichtet Bisits: „Viele Menschen sind verzweifelt. Eine Frau, die während des Krieges aus Aleppo vertrieben worden war, sagte mir, dass sie in einem anderen Land ein neues Leben beginnen möchte. Ein 15-jähriger Jugendlicher erzählte, er habe nur einen Wusch: Das Leben soll wieder so sein, wie es vor dem Krieg und der Katastrophe war.“ Nach 12 Jahren des Bürgerkriegs, dem wirtschaftlichen Zusammenbruch, den Auswirkungen der Sanktionen und der Covid-19-Pandemie sei die „jüngste Katastrophe mehr, als viele Menschen ertragen können“.

„Ein Meer des Schmerzes“

Die Franziskaner in Lattakia hätten ihr Gemeindehaus geöffnet, um obdachlos gewordene Menschen zu beherbergen, berichtete Bisitis. In der Stadt seien Menschen unter den Trümmern begraben worden; noch schlimmer sei die Situation im benachbarten Dschabla. Dort seien zwischen 20 und 30 Gebäude durch das Erdbeben eingestürzt.

In Latakia traf der Projektreferent von KIRCHE IN NOT auch mit dem Apostolischen Nuntius in Syrien, Erzbischof Mario Kardinal Zenari, zusammen. Dieser hatte Ende vergangener Woche mehrere Unterkünfte von Betroffenen des Erdbebens besucht, unter anderem eine Moschee, in der sich in den ersten Tagen bis zu 2000 Personen aufhielten. Der Nuntius betonte, dass auch Papst Franziskus persönlich Geld für Hilfsmaßnahmen in Syrien geschickt habe. In einer Nachricht an KIRCHE IN NOT zeigte sich Kardinal Zenari tief geschockt: „Nachdem ich Aleppo, Latakia und Dschabla besucht habe, lässt sich mein Eindruck so zusammenfassen: Ich habe ein Meer des Schmerzes gesehen.“

Freiwillige Helfer der Franziskaner in Latakia verteilen Matratzen an bedürftige Menschen.
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Xavier Stephen Bisits von KIRCHE IN NOT berichtet nach dem Erdbeben von den Zerstörungen in Aleppo.

KIRCHE IN NOT stellt nach dem Erdbeben vom 6. Februar in einem ersten Schritt eine halbe Million Euro Nothilfe für die Betroffenen der Naturkatastrophe in Syrien bereit. Unser Hilfswerk arbeitet bereits seit Jahren mit den lokalen Kirchen etwa in der Region Aleppo und Latakia zusammen.

Der Projektreferent von KIRCHE IN NOT, Xavier Stephen Bisits, ist noch am Tag der Katastrophe nach Syrien gereist. Er teilte mit, dass bereits Hilfsprojekte auf den Weg gebracht wurden, um die unmittelbare Not der Menschen zu lindern.

„Wir arbeiten zum Beispiel mit den Franziskanern in Latakia zusammen, die Decken und Lebensmittel zur Verfügung stellen; die armenisch-orthodoxe Gemeinde hat ein Projekt vorbereitet, um Menschen mit Medikamenten zu versorgen“, schilderte er. Es gebe auch Hilfen für ältere Menschen, die ihre Häuser nicht verlassen möchten und jetzt auf sich allein gestellt seien.

In Aleppo seien neun christliche Konfessionen vertreten. Sie arbeiteten sehr gut zusammen, erklärte Bisits. So seien bereits zwei Tage nach dem Erdbeben Pläne für die Instandsetzung eingestürzter oder beschädigter Häuser entstanden

Ein Foto in den Trümmern eines eingestürzten Hauses in Aleppo (Foto: Hope Center/KIRCHE IN NOT).

Nothilfe für die Erdbebenopfer

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Zusammenarbeit der unterschiedlichen Konfessionen in Aleppo

„Die katholischen Bischöfe von Aleppo haben ein Team aus Ingenieuren beauftragt, die Schäden an den Häusern der Gemeindemitglieder zu erfassen und die Kosten zu schätzen. Die orthodoxen Bischöfe werden sich dem ebenfalls anschließen, sodass unsere Hilfe wirklich alle Konfessionen umfasst“, sagte unser Mitarbeiter.

Außerdem wird KIRCHE IN NOT über den Gemeinsamen Ausschuss der Kirchen in Aleppo Mietbeihilfen finanzieren. Sie gehen an Familien, deren Häuser durch das Erdbeben beschädigt oder zerstört wurden und die jetzt anderswo eine Bleibe suchen müssen.

Das Erdbeben hat die Not vieler Menschen nach 12 Jahren Bürgerkrieg noch weiter vergrößert. Mitarbeiter von KIRCHE IN NOT berichten jedoch auch von einer spürbaren Einheit und Solidarität in der Bevölkerung, die es seit Kriegsausbruch nicht mehr gegeben habe. „Die Menschen haben Angst, aber sie zeigen eine große Hilfsbereitschaft. Sie versammeln sich, sie teilen miteinander und beten“, berichtet Marie Rose Diab, die für „KIRCHE IN NOT in Damaskus arbeitet.

Menschen in einer Notunterkunft in Aleppo.

„Die Menschen teilen miteinander und beten”

Da viele Hilfsorganisationen nur unter erschwerten Bedingungen in die Region kommen könnten, würden sich viele Menschen selbst organisieren, sagt Diab: „Nach 12 Jahren Krieg haben die Menschen nicht mehr viel, aber jetzt spenden alle für die Betroffenen und diejenigen, die wegen des Erdbebens ihre Heimat verlassen mussten.“

Viele Menschen haben die am stärksten betroffenen Städte verlassen und sich auf dem Land in Sicherheit gebracht, sofern möglich. Auch der katholische Priester Fadi Azar aus Latakia hatte das vor. In seiner Gemeinde starben acht Personen bei dem Erdbeben. „Es sind aber dann so viele Menschen zu uns gekommen, die kein Auto hatten und Sicherheit in unserer Pfarrei suchten. Also habe ich beschlossen zu bleiben. Viele Freiwillige haben uns geholfen.“

Xavier Stephen Bisits, Mitarbeiter von KIRCHE IN NOT, ist noch am Tag des Bebens nach Aleppo gereist und berichtet von dort.

„Wir helfen uns gegenseitig”

Ein Gemeindemitglied, das normalerweise von der Pfarrei unterstützt wird, sei neulich mit acht Laibe Brot vorbeigekommen, berichtet der Priester. „Das hat uns zutiefst bewegt. Wir helfen uns gegenseitig.“

Diese Hilfe erfolge auch in Form von Gebeten und seelsorgerischer Unterstützung. „Wir halten ökumenische Gottesdienste, um unsere Leute zu trösten und zu stärken. Viele Menschen haben Angehörige verloren, sie sind voller Angst“, erzählt Fadi Azar. „Es ist eine schwierige Zeit. Viele fragen, was sie jetzt tun sollen. Wir versuchen, die Menschen willkommen zu heißen und ihnen zu helfen.“

Bitte beten Sie für die Opfer und Helfer in Syrien und unterstützen Sie KIRCHE IN NOT bei der Organisation der materiellen Hilfe  – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

Empfänger: KIRCHE IN NOT
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Verwendungszweck: Syrien

Xavier Stephen Bisits von KIRCHE IN NOT berichtet nach dem Erdbeben von den Zerstörungen in Aleppo.

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