Einhundertzehn Priester sind in der Diözese Jagdalpur tätig. Ihr Dienst ist hart und entbehrungsreich, denn sie arbeiten vor allem in den abgelegenen und unterentwickelten Gebieten und müssen weite und beschwerliche Wege zurücklegen. Die Diözese erstreckt sich über rund 39.000 Quadratkilometer und ist damit flächenmäßig fast so groß wie die Niederlande oder die Schweiz. Von den 2,9 Millionen Einwohnern sind nur etwas über 11.000 katholisch. Die meisten von ihnen gehören ethnischen Minderheiten an.
Die Diözese wurde 1972 gegründet. Die ersten Priester kamen aus anderen Gegenden Indiens und gehörten dem einheimischen Orden der „Karmeliten von der Unbefleckten Jungfrau Maria“ an. Seit 1990 gibt es auch einheimische Berufungen. Zurzeit sind 15 junge Männer im Priesterseminar, und 18 weitere im Kleinseminar. Das Beispiel der Priester, das sie von Kindheit an sehen durften, hat sie inspiriert. „Die Leute wundern sich, warum die Priester ihre Familie und ihre Herkunftsregion verlassen. Sie sehen, dass die Priester keine beruflichen Chancen suchen, sondern bei ihnen sind und ihnen dienen“, bringt es Pater Tijo Manjamakkil auf den Punkt. Die Priester verkünden den Armen und an den Rand Gedrängten die Frohe Botschaft, teilen ihr schweres Leben und versuchen, ihnen schrittweise dabei zu helfen, ihre Lebensumstände zu verbessern. Sie werden „allen alles“ (1 Kor 9,22), wie es der Apostel Paulus schreibt.
Manche der Priester, die viele Jahre lang das Leben der Kirche in der Region auf ihren Schultern trugen, sind nun alt oder durch die harten Lebensumstände krank. Sie können nicht mehr allein in den abgelegenen Dörfern bleiben, sondern müssen medizinisch behandelt werden und brauchen Pflege. Daher möchte die Diözese das Haus „Schalom“, ein Heim für alte und kranke Priester, einrichten, wo sie nach ihrem jahrzehntelangen aufopferungsvollen Dienst nun selbst Fürsorge und Hilfe erfahren sollen.
Unsere Wohltäter haben 30.000 Euro gespendet, und inzwischen konnte der Grundstein für dieses Haus gelegt und mit dem Bau begonnen werden. Allen, die geholfen haben, ein herzliches Vergelt’s Gott!
Das Kreuz mit der Christusstatue vor der Niederlassung der Helikopterfirma „Pawan Hans Limited“ im Westen von Mumbai, der Hauptstadt des indischen Bundesstaates Maharastra, wurde von Unbekannten mutwillig beschädigt. „Wir sind entsetzt über einen weiteren Akt der Verachtung und grundlosen Gewalt gegen Christen. Religiöse Minderheiten in dieser Stadt, insbesondere Christen, sind ständigen Schikanen ausgesetzt, da ihre Gotteshäuser regelmäßig angegriffen und verwüstet werden“, erklärt der Katholik Nicholas Almeida aus der Erzdiözese Bombay und Mitglied der Nichtregierungsorganisation „Watchdog Foundation“ gegenüber Fides. Nach dem am 12. März festgestellten Schadensfall fordern die Gläubigen erneut die Installierung von Überwachungskameras an besonders sensiblen Orten in der Stadt. In diesem Zusammenhang betont Almeida: „Wir haben eine Reihe ähnlicher Vorfälle in Mumbai erlebt, insbesondere in den Gebieten Santa Cruz, Juhu und Bandra, die im westlichen Teil der Stadt liegen. Diese Handlungen verletzen das religiöse Empfinden der christlichen Gemeinschaft, weshalb die Behörden aktiv werden müssen“. „Die Regierung des Bundesstaates Maharastra hat die Aufgabe, alle Bürger, egal welcher Religion sie angehören, und ihre Gotteshäuser zu schützen“, so auch die Katholikin Vivian D’Souza.
In den ersten 45 Tagen des Jahres 2022 wurden in verschiedenen Teilen Indiens bereits 53 Gewalttaten gegen Christen registriert, berichtet der ökumenischen Organisation „United Christian Forum“ (UCF) mit Sitz in Neu-Delhi, die eine „besorgniserregende Zunahme von Gewalttaten gegen Christen“ feststellt. Die UCF hat eine spezielle Telefon-Hotline eingerichtet, die Meldungen entgegennimmt und Christen in Schwierigkeiten hilft, sowohl im Umgang mit den Behörden als auch bei der Rechtsberatung. Im Jahr 2021 gingen dort 505 Meldungen ein. (Quelle: Fidesdienst)
Aus Indien werden derzeit wieder rasant steigende Zahlen von Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet. Laut einer aktuellen Statistik sterben vor allem in den Metropolen Delhi und Mumbai aktuell viele Einwohner an Covid-19.
Angesichts der bevorstehenden Wahlen in fünf Bundesstaaten sind viele Menschen in Sorge, dass sich beispielsweise bei großen Wahlkampfveranstaltungen das Virus weiterverbreiten könnte. Einer der Bundesstaaten, in dem gewählt wird, ist Uttar Pradesh im Norden. Er ist der bevölkerungsreichste des Landes; hier leben 200 Millionen Menschen.
Die neuartige Omikron-Variante von SARS-CoV-2 breitet sich zwar derzeit im Land aus. Doch ein großer Teil der Bevölkerung ist doppelt geimpft, sodass es voraussichtlich nicht zu großen Wellen von schweren Krankheitsverläufen und Todesfällen kommen wird wie im vergangenen Jahr, als die Impfquote noch niedrig war und ein Notstand in Krankenhäusern herrschte.
Im Juli 2021 hatte KIRCHE IN NOT auf Hilferufe von mehreren Bischöfen aus Indien reagiert und ein großes Hilfspaket verabschiedet. Weil Kirchen geschlossen waren, konnten Gottesdienste gar nicht oder nur online stattfinden. Kollekten, die für Priester und Schwestern sowie deren Arbeit in den Pfarren überlebenswichtig sind, fielen weg. KIRCHE IN NOT hatte daraufhin rund 200 Projekte in mehr als 140 Diözesen gefördert.
Das Programm umfasste medizinische Versorgung und Rehabilitationsmaßnahmen für an Covid-19 erkrankte Priester und Schwestern sowie Soforthilfen für die bedürftigsten Familien durch die ärmsten Pfarren in den Diözesen. Teil des Programms waren auch die Anschaffung von Luftfiltern und Sauerstoffgeräten für die Notfallversorgung. Nach Quellen des Vatikans sind mindestens 400 Priester und Ordensschwestern in Indien an Covid-19 gestorben.
„Es ist ein Segen, dass KIRCHE IN NOT auf uns zugekommen ist, um uns in dieser schrecklichen und dramatischen Situation mit dieser Nothilfe zu unterstützen“, schrieb Bischof Bhagyaiah Chinnabathini von Guntur, einem der am stärksten von der Pandemie betroffenen Gebiete im Bundesstaat Andhra Pradesh im Südosten Indiens.
Eine besonders arme und häufig vernachlässigte Region Indiens ist der Nordosten des Landes. Dort fördern wir derzeit in der Erzbdiözese Shillong eine Gemeinde in einer abgelegenen Gegend. Im Dorf Sohphoh leben 115 katholische Familien vom Stamm der Khasi, um die sich Franziskanermissionsbrüder kümmern. Die meisten Familien im Dorf haben sechs bis acht Kindern, aber die meisten können nicht zur Schule gehen.
Während der Covid-19-Pandemie sind viele Einwohner gestorben, sodass die Armut noch größer geworden ist. Die Lebensumstände in dieser Region sind herausfordernd: Die extreme Sommerhitze und die bitterkalten Winter machen das Leben schwer, Krankheiten wie Malaria sind weitverbreitet.
Die Ordensmänner haben noch keine geeignete Unterkunft. Um ihren Dienst jedoch angemessen verrichten zu können, benötigen sie geeigneten Wohnraum. Die Gemeindemitglieder bitten die Wohltäter von KIRCHE IN NOT um Hilfe, da sie die Ordensmänner kaum unterstützen kann. Bitte helfen Sie mit Ihre Spende.
Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
Verwendungszweck: Indien
Die Behörden des Bezirks Kolar im indischen Bundesstaat Karnataka haben den Abriss einer vor 18 Jahren in dem Dorf Gokunte errichteten Christusstatue angeordnet. Der Abrissbeschluss wurde am 15. Februar in Anwesenheit von Vertretern der Zivilbehörden, Polizeibeamten und der örtlichen Bevölkerung umgesetzt. Laut der Abrissverfügung war die Statue auf einem staatlichen Grundstück errichtet worden, das angeblich als Weideland bestimmt war. Der zuständige Beamte erklärte: „Wir haben die Statue auf der Grundlage des Beschlusses des Obersten Gerichtshofs abgerissen, der bestätigte, dass sie auf staatlichem Grund und Boden errichtet worden war“. Christliche Religionsvertreter berichten, dass das entsprechende Gerichtsverfahren noch nicht endgültig abgeschlossen war.
Pfarrer Theres Babu, ein Priester und Anwalt, sagte, dass „der Abrissbeschluss nie mitgeteilt oder vorgelegt wurde“. Nach Angaben des Priesters war für den 16. Februar eine neue Anhörung in diesem Fall angesetzt. Der einheimische Katholik Rayappa sagte gegenüber Fides: „Letzte Nacht waren bei der Sprengung mehr als 400 Polizisten im Einsatz. Seit 2004 beten wir vor der Statue. Sie haben uns nicht einmal zugehört und sie einfach mit Bulldozern zerstört. Wir hatten sie dank einer kleinen Spendenaktion unter den Dorfbewohnern gebaut“. Nach Angaben der Dorfbewohner hatte eine radikale Hindu-Organisation beim Obersten Gerichtshof eine Klage eingereicht, in der sie den Abriss der Statue forderte.
Die Priester der nahe gelegenen Kirche des heiligen Franz Xaver berichten, dass die gesamte Gemeinde nach dem Abriss unter Schock stehe. „Mehrere Jahrzehnte lang hatten wir die schriftliche Genehmigung der Behörde, das 300 Morgen große Grundstück, auf dem die Statue stand, zu nutzen und dort pastorale und soziale Aktivitäten durchzuführen, bis vor zwei Jahren ein Mitglied einer Hindu-Gruppe beim Obersten Gerichtshof Berufung einlegte und die Nutzung des Landes in Frage stellte“, beklagen sie.
Die Jesusstatue wurde auf einem Hügel über dem Dorf Gokunte mit rund 500-600 fast ausschließlich katholischen Einwohnern (über 100 Familien) errichtet. Die Gemeinde des heilgen Franz Xaver in Gokunte ist eine der ältesten katholischen Gemeinden im Bezirk Kolar. Im Jahr 1977 wurde die Pfarrei den Missionaren des heiligen Franz von Sales anvertraut. In Trägerschaft der Pfarrei befindet sich auch ein Heim für Kinder, ein Pilgerhaus und viele andere soziale Fördereinrichtungen, darunter eine Berufsschule für junge Frauen und Englischkurse für Schulkinder. (Quelle: Fidesdienst)
Bürger aus allen Gesellschaftsschichten Indiens fordern ein Ende des Anti-Konversionsgesetzes, das am 14. Februar im Parlament des Bundesstaates Karnataka zur Debatte vorliegt, und die Aufhebung aller Anti-Konversionsgesetze in anderen Bundesstaaten der Indischen Union. In einer gemeinsamen Petition bitten sie darum, den Gesetzentwurf nicht zu verabschieden. Auch mehrere indische Parteien wie die Congress Party, die Janata Dal, die Aam Aadmi Party, die Welfare Party, die Socialist Party und andere politische Organisationen haben sich gegen das Anti-Konversionsgesetz ausgesprochen und darauf hingewiesen, dass die indische Verfassung und die laizistische Tradition in Indien dringend geschützt werden müssen.
„Ein Antikonversionsgesetz ist nicht notwendig, da die indische Verfassung genügend Bestimmungen enthält“, so Ram Puniyani vom „National Solidarity Forum“ (NSF), eines Zusammenschlusses von über 70 Organisationen und Gruppen der Zivilgesellschaft mit unterschiedlichem Hintergrund und unterschiedlicher Inspiration, der nach der gezielten Gewalt gegen Christen aus der Gruppe der Dalit und Adivasi im Distrikt Kandhamal in Odisha im Jahr 2008 gegründet wurde.
„Diese Anti-Konversionsgesetze sind Versuche, die christliche Gemeinschaft einzuschüchtern; das geplante Gesetz in Karnataka geht in die gleiche Richtung“, bemerkt der Menschenrechtsaktivist Punyani.
„Überall dort, wo das Antikonversionsgesetz, das ironischerweise ‚Gesetz über die Religionsfreiheit‘ genannt wird, verabschiedet wurde, ist es zu einer Rechtfertigung für die Verfolgung religiöser Minderheiten und anderer Randgruppen geworden. Angriffe auf Minderheiten haben in den letzten Jahren erheblich zugenommen, seit dieses Gesetz als Waffe gegen Christen und Muslime, insbesondere Adivasi, Dalits und Frauen, eingesetzt wurde“, so der Direktor der NSF in einer Mitteilung. Die Organisation ruft dazu auf, die in der Verfassung verankerten Werte zu verteidigen und die Menschenrechte von religiösen Minderheiten und anderen Randgruppen in Indien zu schützen.
Laut Pfarrer Ajay Kumar Singh, dem stellvertretenden Vorsitzenden des NSF, „verliert ein Dalit, der zum Christentum oder Islam konvertiert, den Schutz des Staates, nicht aber, wenn er zum Sikhismus, Jainismus oder Buddhismus konvertiert. Dies ist eine diskriminierende Realität“. Dalits oder Adivasi (Stammesangehörige), die zum Christentum oder zum Islam konvertieren, werden streng bestraft. „Das Gesetz ist ein Anreiz, im Hinduismus zu bleiben und verletzt das Recht des Einzelnen, seine Religion frei zu wählen“, erklärt der katholische Geistliche.
„Das Gesetz respektiert die Frauen nicht und schränkt ihre Partnerwahl ein. Es wurde mit dem Gedanken entwickelt, dass Frauen in Indien nicht in der Lage sind, selbständig zu denken und zu handeln. Dieses Gesetz ist sehr patriarchalisch. Das ist nicht akzeptabel“, sagt Vidya Dinkar, Menschenrechtsaktivistin und Mitglied des NSF-Zentralausschusses.
John Dayal, ein katholischer Journalist und Gründungsmitglied der NSF, sagte: „Die Anti-Konversionsgesetze betreffen nicht nur Christen, sondern fördern auch die Verfolgung von Muslimen, Dalits, Adivasi und sogar Frauen in Indien. Sie verstoßen gegen die Grundprinzipien der indischen Verfassung“.
Laut Brinnelle D’Souza vom „Center for Health and Mental Health“ an der „School of Social Work“ wird das Gesetz dazu führen, „dass religiöse Konflikte und religiöser Nationalismus in Indien geschürt werden. Es gibt dem Staat auch die Macht über zutiefst persönliche Angelegenheiten, die mit dem Gewissen des Einzelnen zusammenhängen, und verletzt damit die Gewissensfreiheit“.
Auch Margaret Alva, ehemalige Gouverneurin von Goa, Gujarat und Uttarakhand, bittet um Unterstütung für die Petition: „Die NSF sammelt Unterschriften von Menschen aller Religionen, um die Regierung von der Verabschiedung dieses Gesetzes abzuhalten. Ich bitte Sie, diesen Appell zu unterzeichnen, damit das Gesetz in Karnataka und ähnliche Gesetze in anderen Staaten des Landes zurückgezogen werden“.
In den Bundesstaaten Odisha (früher Orissa), Arunachal Pradesh, Himachal Pradesh, Uttarakhand, Uttar Pradesh, Madhya Pradesh, Jharkhand, Chhattisgarh, Gujarat und Rajasthan wurden bereits ähnliche Gesetze erlassen, religiöse Konversionen verbieten, die mit Gewalt oder betrügerischen Mitteln erzwungen werden, einschließlich finanzieller Anreize, medizinischer Hilfe und kostenloser Bildung. In vielen Fällen sehen die Gesetze vor, dass eine religiöse Konversion nur nach Genehmigung durch einen Richter erfolgen kann. Die Gesetze werden oft als Vorwand benutzt, um Missionare oder christliche und muslimische Gläubige ins Visier zu nehmen und zu beschuldigen.
In den letzten Monaten haben die christlichen Gläubigen des Staates Karnataka eine Sensibilisierungskampagne und verschiedene öffentliche Demonstrationen durchgeführt. (Quelle: Fidesdienst, Bild: TUBS/wikipedia)
Eine Gruppe radikaler Hindus verwüstete das katholische „Zentrum des Heiligen Kreuzes des Heiligen Antonius“. Es handelt sich um eine katholische Stätte des Gebets und der Gastfreundschaft, die vor 40 Jahren in Urandady Gudde-Panjimogaru in der Nähe der Stadt Magalore im südindischen Bundesstaat Karnataka errichtet wurde. Mitglieder der Gruppe „Shri Sathya Kordabbu Seva Samiti“ sollen am 5. Februar das Gebäude dem Erdboden gleichgemacht haben. Die Aktivisten rückten mit einem Bulldozer an und rissen das Gebäude ab, in dem auch Räumlichkeiten soziale Dienste untergebracht waren.
Die katholische Einrichtung diente als Asyl- und Zufluchtsstätte für benachteiligte Familien. Etwa 30 Familien in Not wurden deshalb obdachlos. Der Abriss erfolgte ohne Genehmigung auf der Grundlage einer Beschwerde von Hindu-Gruppen, die es als „rechtswidrig“ betrachteten und seinen Abriss forderten. Die Zivilbehörden hatten in den letzten Tagen ein Rundschreiben herausgegeben, in dem sie erklärten, dass bis zu einer für den 14. Februar anberaumten Anhörung niemand das Recht habe, das Gelände des Zentrums zu betreten.
Unterdessen reichte Antony Prakash Lobo vom Vorstand des Zentrums Anzeige bei der Polizei ein, in dem er feststellte, dass „diese illegale Aktion zu Unruhe in einer friedliebenden Gemeinschaft führt“. „Dieses Vorgehen verstößt gegen das Gesetz und stellt einen eklatanten Machtmissbrauch dar, der gegen die Anordnungen des Gerichts verstößt“, erklärte er.
Berichte über Gewalt gegen christliche Gemeinschaften, Einrichtungen und Gebetszentren in ganz Indien häufen sich. Zuletzt wurde am 5. Februar, eine protestantische Kirche in dem Dorf Kistaram im zentralindischen Bundesstaat Chhattisgarh in Brand gesetzt. Im Jahr 2021 wurden insgesamt mehr als 500 Angriffe auf Kirchen und Christen gemeldet. (Quelle: Fidesdienst)
Kaplan Maria Raju Etcherla wurde vor drei Jahren zum Priester geweiht. In der Pfarre der heiligen Therese vom Kinde Jesus in Rajam ist er für die Betreuung der elf Außenstationen zuständig, die teilweise weit entfernt vom Sitz der Pfarre gelegen sind. Jeden Tag fährt er in eines der Dörfer.
Die Menschen dort sind arm, aber ihr Glaube ist stark. Sie sehnen sich danach, von einem Priester im Gebet und im geistlichen Leben angeleitet zu werden. Und der junge Priester hat viele Pläne: Vor allem die Jugendseelsorge liegt ihm am Herzen, denn oft sind die Jugendlichen alleingelassen mit ihren Problemen. „Manche haben nur Kinostars als Vorbilder“, sagt der Kaplan. Jugendgruppen, Gebetstreffen, Frauengruppen – das und noch vieles mehr möchte der junge Priester ins Leben rufen.
Nun war seine Arbeit bislang ohne ein Fahrzeug aber schwierig. Manchmal konnte er sich immerhin eines leihen. Ansonsten musste er jedoch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln vorliebnehmen, was aber viel Zeit und Kraft kostete. Daher wagte er schließlich, mit der Unterstützung seines Bischofs an unsere Tür zu klopfen und um Hilfe für den Kauf eines Mopeds zu bitten.
Ihr habt Kaplan Maria Raju Etcherla nicht im Stich gelassen und habt ihm mit 1.000 Euro geholfen. Er schreibt uns: „Ich bin so glücklich und dankbar. Den Betrag habe ich erhalten und habe ein Moped für meinen priesterlichen Dienst gekauft. Ich freue mich sehr und danke Euch für Eure Großzügigkeit. Ich versichere alle Wohltäter meine Gebete. Bitte betet auch Ihr weiterhin für meinen Dienst als Priester!“
KIRCHE IN NOT hat von Projektpartnern aus Indien Berichte erhalten, wonach extremistische Hindu-Gruppen an den Weihnachtstagen gezielt gegen Christen und christliche Einrichtungen vorgegangen sind. Wir sind zutiefst schockiert über diese Gewaltwelle, die sich leider in jüngster Zeit schon abgezeichnet hat. Indien, die größte Demokratie der Welt, wird für Christen und andere religiöse Minderheiten mehr und mehr zu einem Land der Unsicherheit und der Angst. Das setzt uns in Alarmbereitschaft.
Dr. Suresh Mathew, Herausgeber der katholischen Wochenzeitung „Indian Currents“, bestätigte dem Hilfswerk acht christenfeindliche Attacken an den Feiertagen. Diese gingen auf das Konto hindunationalistischer Kräfte, unter anderem der „Hindutva Brigade“. Sie gilt als militanter Arm der Regierungspartei BJP (Bharatiya Janata Party), der auch der indische Premierminister Narendra Modi angehört. Nachdem die „Hindutva Brigade“ Medienberichten zufolge in jüngster Vergangenheit muslimische Einrichtungen attackiert habe, ging sie an den Weihnachtstagen gezielt gegen Christen vor.
Christmette gestürmt und Gläubige bedroht
Laut Mathew sei etwa im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh ein Mob vor das Kloster „Mathridham Ashram“ in Varanasi gezogen. Die Menge skandierte „Church Murdabad“, auf Deutsch in etwa „Nieder mit der Kirche“ oder „Tod der Kirche“. In der Stadt Ambala im Bundesstaat Haryana hätten Extremisten eine Christusstatue beschädigt; in Silchar (Bundesstaat Assam) sei eine Christmette gestürmt und die Gläubigen bedroht worden. An mehreren Orten gab es Proteste gegen Weihnachtsfeiern an christlichen Schulen oder auf öffentlichen Plätzen.
Irritationen hatten auch Berichte über die von Mutter Teresa gegründeten „Missionarinnen der Nächstenliebe“ ausgelöst. Die Ordensleitung bestätigte, dass ihr Verlängerungsantrag, um Spenden aus dem Ausland annehmen zu dürfen, nicht verlängert worden sei. Nach Angaben des indischen Innenministeriums sei die erneute sogenannte FCRA-Registrierung am 25. Dezember abgelehnt worden, weil die Zulassungsbedingungen nicht erfüllt worden seien. In den vorhergehenden Monaten hatten nationalistische Gruppen den „Missionarinnen der Nächstenliebe“ vorgeworfen, sie würden hinduistische Mädchen in Kinderheimen zur Konversion zwingen und religiöse Gefühle verletzen.
„Organisierte Gewalt gegen Christen weitet sich aus“
Einem im Oktober erschienenen Bericht mehrerer Menschenrechtsorganisationen zufolge herrsche in 21 der 28 Bundesstaaten Indiens Christenverfolgung; bis September 2021 registrierte der Bericht 305 Gewalttaten gegen Christen oder christliche Einrichtungen. „Die organisierte Gewalt gegen Christen weitet sich im ganzen Land aus“, erklärte A. C. Michael, einer der Mitherausgeber des Berichts vom „United Christian Forum“. Weitere Herausgeber waren die „Association for Protection of Civil Rights“ und die Gruppe „United Against Hate“. Der Bericht kritisiert, dass Polizei und Behörden zu zögerlich gegen die Täter vorgingen. Auch immer mehr christliche Frauen gerieten ins Visier der Fanatiker. „Wir leben in einer sehr bedrohlichen Situation“, sagte Michael gegenüber „Kirche in Not“.
Christen machen rund 2,3 Prozent der 1,3 Milliarden Einwohner Indiens aus. Die Kirchen engagieren sich vor allem in den Bereichen Bildung, Gesundheitsfürsorge und anderen wohltätigen Zwecken. (Bild: TUBS/wikipedia)
Das weltweite päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ hat von Projektpartnern aus Indien Berichte erhalten, wonach extremistische Hindu-Gruppen an den Weihnachtstagen gezielt gegen Christen und christliche Einrichtungen vorgegangen sind. Wir sind zutiefst schockiert über diese Gewaltwelle, die sich leider in jüngster Zeit schon abgezeichnet hat. Indien, die größte Demokratie der Welt, wird für Christen und andere religiöse Minderheiten mehr und mehr zu einem Land der Unsicherheit und der Angst. Das setzt uns in Alarmbereitschaft.
Dr. Suresh Mathew, Herausgeber der katholischen Wochenzeitung „Indian Currents“, bestätigte dem Hilfswerk acht christenfeindliche Attacken an den Feiertagen. Diese gingen auf das Konto hindunationalistischer Kräfte, unter anderem der „Hindutva Brigade“. Sie gilt als militanter Arm der Regierungspartei BJP (Bharatiya Janata Party), der auch der indische Premierminister Narendra Modi angehört. Nachdem die „Hindutva Brigade“ Medienberichten zufolge in jüngster Vergangenheit muslimische Einrichtungen attackiert habe, ging sie an den Weihnachtstagen gezielt gegen Christen vor.
Laut Mathew sei etwa im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh ein Mob vor das Kloster „Mathridham Ashram“ in Varanasi gezogen. Die Menge skandierte „Church Murdabad“, auf Deutsch in etwa „Nieder mit der Kirche“ oder „Tod der Kirche“. In der Stadt Ambala im Bundesstaat Haryana hätten Extremisten eine Christusstatue beschädigt; in Silchar (Bundesstaat Assam) sei eine Christmette gestürmt und die Gläubigen bedroht worden. An mehreren Orten gab es Proteste gegen Weihnachtsfeiern an christlichen Schulen oder auf öffentlichen Plätzen.
Irritationen hatten auch Berichte über die von Mutter Teresa gegründeten „Missionarinnen der Nächstenliebe“ ausgelöst. Die Ordensleitung bestätigte, dass ihr Verlängerungsantrag, um Spenden aus dem Ausland annehmen zu dürfen, nicht verlängert worden sei. Nach Angaben des indischen Innenministeriums sei die erneute sogenannte FCRA-Registrierung am 25. Dezember abgelehnt worden, weil die Zulassungsbedingungen nicht erfüllt worden seien. In den vorhergehenden Monaten hatten nationalistische Gruppen den „Missionarinnen der Nächstenliebe“ vorgeworfen, sie würden hinduistische Mädchen in Kinderheimen zur Konversion zwingen und religiöse Gefühle verletzen.
Einem im Oktober erschienenen Bericht mehrerer Menschenrechtsorganisationen zufolge herrsche in 21 der 28 Bundesstaaten Indiens Christenverfolgung; bis September 2021 registrierte der Bericht 305 Gewalttaten gegen Christen oder christliche Einrichtungen. „Die organisierte Gewalt gegen Christen weitet sich im ganzen Land aus“, erklärte A. C. Michael, einer der Mitherausgeber des Berichts vom „United Christian Forum“. Weitere Herausgeber waren die „Association for Protection of Civil Rights“ und die Gruppe „United Against Hate“. Der Bericht kritisiert, dass Polizei und Behörden zu zögerlich gegen die Täter vorgingen. Auch immer mehr christliche Frauen gerieten ins Visier der Fanatiker. „Wir leben in einer sehr bedrohlichen Situation“, sagte Michael gegenüber „Kirche in Not“.
Christen machen rund 2,3 Prozent der 1,3 Milliarden Einwohner Indiens aus. Die Kirchen engagieren sich vor allem in den Bereichen Bildung, Gesundheitsfürsorge und anderen wohltätigen Zwecken.
Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
Verwendungszweck: Indien
Neuer Bericht beklagt die Zunahme der Gewalt gegen Christen in Indien. „In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurden 305 Gewalttaten gegen Christen verübt“, heißt es in einem am 21. Oktober in Neu-Delhi veröffentlichten Untersuchungsbericht.
Der Bericht, der von den Bürgerrechtsgruppen „United Against Hate“, „Association for Protection of Civil Rights“ und „United Christian Forum“ erstellt wurde, besagt, dass Christen in 21 der 28 Bundesstaaten des Landes verfolgt werden.
„Das weist darauf hin, dass sich die organisierte Gewalt gegen Christen im ganzen Land ausbreitet“, sagte A. C. Michael, nationaler Koordinator des “United Christian Forum“, das Teil der Untersuchungskommission ist, gegenüber dem Hilfswerk KIRCHE IN NOT (ACN).
„In den neun Monaten seit Januar“, so der Bericht, „wurden Christen im ganzen Land 305 Mal gewaltsam angegriffen“; viele der Angriffe gingen vom Mob aus.
Dem Bericht zufolge war der September mit 69 gewalttätigen Übergriffen der schlimmste Monat für Christen in Indien, gefolgt vom August mit 50, Januar mit 37, Juli mit 33, März, April und Juni mit 27, Februar mit 20 und Mai mit 15 Angriffen.
Indiens Hindi sprechende Bundesstaaten wie Uttar Pradesh, Chhattisgarh, Jharkhand und Madhya Pradesh verzeichneten im Berichtszeitraum 169 Vorfälle von Gewalt gegen Christen.
Auch der relativ friedliche südliche Bundesstaat Karnataka ist inzwischen feindselig gegenüber Christen eingestellt. Nach der Machtübernahme der pro-hinduistischen Bharatiya Janata Party (BJP) wurden bis September 32 gewalttätige Vorfälle gemeldet.
Die Hindu-Extremisten, die hinter diesen Angriffen stecken, verschonten dem Bericht zufolge nicht einmal Frauen. Mehr als 1331 Frauen wurden bei den Angriffen gegen Christen verletzt, darunter 588 aus indigenen Gemeinschaften und 513 Dalits, früher als Unberührbare bekannt.
Der Bericht dokumentiert auch 28 Fälle von Beschädigungen christlicher Gebetsstätten, einschließlich Kirchen.
Ein weiteres großes Problem für Christen ist die ablehnende Haltung der Polizei und anderer ziviler Behörden. 85 Mal wurde Christen unter dem einen oder anderen Vorwand verboten, sich zu religiösen Aktivitäten zu versammeln, heißt es in dem Bericht.
Der Bericht verzeichnete 10 bekannte Fälle, in denen Christen aufgrund der Antikonvertierungsgesetze illegaler Bekehrungsaktivitäten beschuldigt wurden, die angeblich durch Betrug, Nötigung oder Verführung zustande gekommen waren.
„Minderheiten dürfen ihren Glauben nicht ausüben“, sagte Michael und fügte hinzu, dass „ein solches Phänomen auf dem Vormarsch ist, und das auch noch mit stillschweigender Unterstützung der Polizei und anderer Regierungsbeamter, die uns eigentlich schützen sollten“.
Am 3. Oktober brach ein Mob von 300 Menschen in eine Kirche in Roorkee im Bundesstaat Uttarakhand ein, griff Gläubige an und verwüstete die Kirche. Die Angreifer „zerstörten die Überwachungskameras, misshandelten Männer und belästigten Frauen“, so Michael gegenüber KIRCHE IN NOT (ACN).
Selbst nach mehreren Wochen „wurde niemand verhaftet und die Schikanen gegen Christen gingen weiter“, sagte Michael, der ein ehemaliges Mitglied der Minderheitenkommission des Bundesstaates Delhi ist, die die Interessen von Minderheiten schützen soll. Er fügte hinzu: „Wir leben in einer sehr bedrohlichen Situation.“
„Trotz der zunehmenden Schikanen gegen Rechtsanwälte, Aktivisten, Journalisten, Studenten, Akademiker und andere, die der Regierung und ihrer Politik kritisch gegenüberstehen, bin ich optimistisch, dass unser Land die Bewährungsprobe für seine Demokratie und seine säkuläre Ausrichtung übersteht, da die Verfassungsorgane wie die Justiz weiterhin eine Position vertreten, die auch vertreten werden sollte.“
„“Dies ist eine vorübergehende Phase, die bald vorbei sein wird, sobald die Mehrheit dies versteht und ihre politische Macht nutzt“, schloss Michael.
Der emeritierte Erzbischof von Bhopal, der Hauptstadt des zentralindischen Bundesstaates Madhya Pradesh, Leo Cornelio, hat ebenfalls seine Besorgnis über die zunehmenden Angriffe auf Christen zum Ausdruck gebracht.
Er wandte sich in einem Schreiben an Premierminister Narendra Modi mit dem Appell, wirksame Maßnahmen zur Eindämmung der Gewalt gegen Christen einzuleiten.
In seinem Schreiben vom 26. Oktober erklärte der Prälat, dass „bestimmte Einzelpersonen und Gruppen eine Hasskampagne gegen Minderheitengruppen, insbesondere Christen, gestartet haben“, die zu Gewalt gegen sie führe. „Der zunehmende religiöse Fundamentalismus und Hass“, so der Prälat, seien „eine Bedrohung für das Wachstum der Nation“.
Christen machen 2,3 Prozent der 1,3 Milliarden Einwohner Indiens aus. Die Kirchen engagieren sich vor allem in den Bereichen Bildung, Gesundheitsfürsorge und anderen wohltätigen Zwecken.
Nach einem Mordanschlag von Extremisten auf eine katholische Schule hat ein führender Geistlicher erklärt, dass indische Christen unter der Regierung von Premierminister Modi niemals sicher sein werden.
In einem Gespräch mit dem katholischen Hilfswerk KIRCHE IN NOT (ACN) über den Angriff von etwa 500 Menschen auf die St. Joseph-Schule in Ganj Basoda, Madhya Pradesh, äußerte sich Pater Maria Stephen kritisch über die Regierung, die oft als Hindutva-Nationalistisch bezeichnet wird. Er sagte: „Solange die BJP [Bharatiya Janata Party] an der Macht ist, werden die Christen in hohem Maße mit Ungerechtigkeit und Verfolgung konfrontiert sein. Sie haben Angst vor den Christen wegen ihres Engagements“. Er fügte hinzu: „Die Fundamentalisten glauben, dass die Motivation hinter unserem sozialen Einsatz darin besteht, andere zum Christentum zu bekehren.“
Die Schule wurde am 6. Dezember angegriffen, nachdem in den sozialen Medien Gerüchte aufgetaucht waren – die Pater Stephen als falsch bezeichnete -, die Schule in Madhya Pradesh, einem von der BJP regierten Bundesstaat, habe mindestens acht Schüler zum Christentum bekehrt.
Pater Stephen sagte: „Modi persönlich mag es nicht, wenn die Menschen Minderheiten angreifen… Aber dort, wo die BJP-Regierung den Staat regiert, nimmt die Gewalt zu…
Wann immer wir politische Führer treffen, grüßen sie uns herzlich und sind sehr freundlich. Aber manchmal sind sie nicht in der Lage, den Mob und die Gewalt zu kontrollieren.“ Er fügte hinzu: „[Christen werden angegriffen], weil die Hindus der hohen Kaste wollen, dass die Menschen der niedrigen Kaste ihnen dienen. Missionare bringen den Menschen bei, dass Alle gleich sind. Ein Teil der Hindus will, dass die Armen noch ärmer und die Reichen noch reicher werden.
Die Schule wird von der Kongregation der Malabar-Missionsbrüder des Heiligen Franz von Assisi, einem Orden der syro-malabarischen katholischen Kirche, betrieben.
Bei dem Angriff warf der Mob Steine gegen die Fenster, riss die Türen mit Eisenstangen auf und stürmte das Gebäude.
Pater Stephen sagte: „Die Polizei hat den Mob indirekt unterstützt. Die Schulleitung hatte einen Tag zuvor einen Antrag auf Polizeischutz gestellt, aber sie nahm ihn nicht ernst. Man hatte das Gefühl, dass der Polizeipräsident die Christen nicht mochte“
Während des Angriffs waren einige Schüler dabei, eine Matheprüfung abzulegen. Nach Angaben von UCA News erlitt die Schule, in der 1500 Schüler unterrichtet werden, einen Schaden von fast 2 Millionen Rupien (19.000 Pfund).
Pater Stephen berichtete: „Die Kinder waren sehr verängstigt. Am nächsten Tag weigerten sich die Kinder, zur Prüfung zu kommen. Das war ihre negative Reaktion auf den Mob.”
In Bezug auf die neuen Konversionsgesetze in Madhya Pradesh sagte er: „Nach dem neuen Gesetz muss der Angeklagte seine Unschuld beweisen und nicht der Ankläger die Schuld des Angeklagten. Es dauert Monate oder sogar Jahre, um freigesprochen zu werden. Bislang konnte in keinem dieser Fälle bewiesen werden, dass Pfarrer oder Pastoren die Menschen gezwungen hätten, zum Christentum zu konvertieren.“
Rund 500 hinduistische Extremisten der „Bajrang Dal“-Bewegung drangen ist in eine katholische Schule im zentralindischen Bundesstaat Madhya Pradesh ein und verwüsteten diese. Es handelt sich um die St.-Josephs-Schule in Ganj Basoda im Bezirk Vidisha in Madhya Pradesh. Während der Prüfungen der 12. Klasse warfen sie Steine auf das Schulgebäude, beschädigten Fenster und Möbel und und versetzten die Schüler in Angst und Schrecken. Den Schulbehörden, Lehrern und Schülern, die sich zum Zeitpunkt des Angriffs im Gebäude aufhielten, gelang es, der Gewalt unversehrt zu entkommen.
Der Grund für die Gewalttaten war die angebliche religiöse Konversion von acht hinduistischen Schülern, die angeblich vom Schulpersonal gefördert wurde. Die Anschuldigungen werden von den Schulbehörden entschieden zurückgewiesen. Bruder Antony Pynumkal, Direktor der Schule, die von den Malabar Missionary Brothers (MMB) in der syro-malabarischen Diözese Sagar betrieben wird, erklärte gegenüber Fides, dass die angebliche Bekehrung ein „Vorwand“ sei der „falsch ist“ und „jeglicher Grundlage“ entbehre. Er berichtet, dass er am Tag vor den jüngsten Ereignissen durch die lokalen Medien von der bevorstehenden Organisation der Razzia erfahren hatte. Bruder Pynumkal informierte daraufhin umgehend die Polizei, die jedoch keine Sicherheitsmaßnahmen ergriff, um die Schule zu schützen und die Gewalt zu verhindern.
Pfarrer Sabu Puthenpurackal, ein Priester, der in der Diözese Sagar für die Medienarbeit zuständig ist erklärt zu den Hintergründen der Tat: „Die nahe gelegene Kirche St. Joseph in Ganj Basoda hatte am 31. Oktober die Erstkommunion einiger katholischer Kinder der Gemeinde organisiert. Ein Gruppenfoto der Kinder zusammen mit Bischof James Athikalam und Pfarrer Pater Jose Lee Cyrakkove wurde am 5. November im monatlichen Mitteilungsblatt der Diözese „Sagar Voice“ veröffentlicht. Dieses Foto wurde von den Betreibern des YouTube-Kanals ‚Aayudh‘ fälschlicherweise als Bekehrung von hinduistischen Kindern interpretiert, was militante Hindu-Gruppen zu Aktionen gegen Christen angestachelt hat“. In den letzten Tagen hatten sich die Kirchenbehörden deshalb auch an die Polizei gewandt, um christliche Einrichtungen in Ganj Basoda zu schützen. Diese konnten die Gewalt jedoch nicht verhindern. Unterdessen teilt die Polizei mit, dass die Ermittlungen wegen Vandalismus im Gange sind.
Die 2009 gegründete Schule nimmt Schüler in der Stadt Ganj Basoda auf, die etwa 105 km nordwestlich von Bhopal, der Hauptstadt des Bundesstaates, liegt. Sie wird von 1.500 Schüler aller Religionen und Kulturen besucht, von denen weniger als ein Prozent Christen sind. (Quelle: Fidesdienst, Bild: KIRCHE IN NOT, Symbolfoto)