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Messstipendien

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Seit jeher kennt die Kirche die Tradition der Messstipendien, das heißt, dass Gläubige die Priester um eine Heilige Messe in bestimmten Anliegen bitten und ihnen dafür Geld oder andere kleine Gaben geben. Dabei geht es nicht darum, die Heilige Messe zu „bezahlen“, denn dies ist nicht möglich, sondern es handelt sich um ein Zeichen der Dankbarkeit und der Liebe. Für viele Priester vor allem in ärmeren Ländern ist dies ein unersetzlicher Beitrag zu ihrem Lebensunterhalt, denn oft erhalten sie kein Gehalt. Zugleich ist ein großes Zeichen der Liebe, für Lebende oder Verstorbene eine Heilige Messe feiern zu lassen – es ist das Größte, was man einem Menschen schenken kann.

Im vergangenen Jahr konnten wir fast 1,9 Millionen Messstipendien an 40.730 bedürftige Priester in allen Teilen der Welt weitergeben. Auch 15 Spiritanerpatres, die in Mexiko tätig sind, bedanken sich für 300 Messstipendien in einer Gesamthöhe von 7.260 Euro. Der Orden ist darauf angewiesen, um unter anderem für notwendige medizinische Behandlungen seiner Mitglieder aufkommen zu können. Die Patres stammen aus verschiedenen Ländern.

Father Juventino Hernández Flores (Padres Espiritanos de México) during holy mass, Parish of San Antonio de Padua, San Luis Potosí, Mexico.
MEXICO / NATIONAL 22/00418
Mass intentions to be celebrated by 15 priests for partial coverage of medical expenses of priests of the Espíritu Santo Congregation.
“Vielen Dank für diese großzügige Unterstützung, die uns ermutigt, unsere missionarische Arbeit an der Seite der Bedürftigsten fortzusetzen.”

Der aus Afrika stammende Pater Obiang Edou Yannick schreibt uns: „Mit Freude und Dankbarkeit möchten wir KIRCHE IN NOT für die Unterstützung und für die Bedeutung danken, die Sie unserer Mission der Erstevangelisierung unter den Tenek- und Nahuatl-Völkern in Mexiko beimessen. Dank Ihrer Unterstützung konnten einige unserer Schwierigkeiten überwunden werden. Möge Gott Sie segnen und möge die Mission Christi bis an die Enden der Erde reichen.“

Sein Mitbruder, Pater Baltazar Hernández, dankt ebenfalls im Namen aller seiner Mitbrüder: „Gnade, Liebe und Frieden sei mit euch! Mit großer Dankbarkeit wende ich mich an KIRCHE IN NOT und danke für die freundliche Unterstützung durch Messintentionen im Jahr 2022. Vielen Dank für diese großzügige Unterstützung, die uns ermutigt, unsere missionarische Arbeit an der Seite der Bedürftigsten fortzusetzen… Möge Gott Euch mit Segen erfüllen in Eurer Arbeit, um denen zu helfen, die am wenigsten haben.“

Auch in diesem Jahr freuen sich viele tausend bedürftige Priester auf Eure Messanliegen.

Im Rahmen seiner Nothilfepakete für die Ukraine vergibt KIRCHE IN NOT auch mehr als eine halbe Million Euro an Messstipendien. Sie kommen rund 1900 Priestern des lateinischen und byzantinischen Ritus zugute und unterstützen deren pastoralen und karitativen Einsatz für die notleidende Bevölkerung im Kriegsgebiet.

Bei Messstipendien handelt es sich um freiwillige Gaben für die Feier einer heiligen Messe, oft verbunden mit einer Gebetsbitte in einem bestimmten Anliegen beziehungsweise für lebende oder verstorbene Personen. Der Brauch geht auf die frühe Kirche zurück.

In Weltregionen, in denen Priester wenig oder gar keinen Lohn erhalten, sichern Mess-Stipendien den Lebensunterhalt der Seelsorger und kommen der Gemeindearbeit zugute. Die Vergabe ist im Kirchenrecht geregelt. KIRCHE IN NOT leitet jedes Jahr rund eine Million Mess-Stipendien weiter.

Einer der Hilfeempfänger in der Ukraine ist Andrij Bodnaruk aus Kiew. Er ist Priester der mit Rom unierten ukrainischen griechisch-katholischen Kirche. Seit Beginn des Krieges ist er nur noch mit kugelsicherer Weste unterwegs: zu Menschen in Flüchtlingsunterkünften oder zu Bewohnern der Hauptstadt, die zu alt oder zu gebrechlich sind für die Flucht.

Pfarrer Andrij Bodnaruk, Priester der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche aus Kiew.

Nothilfe für die Ukraine

Helfen Sie den notleidenden Menschen in der Ukraine.

Nur noch mit kugelsicherer Weste unterwegs

So wie eine 90-jährige blinde Frau, die allein mit ihrer Tochter lebt. Pfarrer Andri schaut regelmäßig bei den beiden vorbei. Er bringt ihnen Lebensmittel und Medikamente, die er mit Spendengeldern von KIRCHE IN NOT und anderen Hilfsorganisationen kauft.

Die Besuche würden jedoch immer schwieriger: „Ich habe kein eigenes Auto, deshalb bin ich auf Hilfe angewiesen“, erzählt Pfarrer Andrij. Doch Benzin ist knapp und teuer; das meiste geht an das Militär. Oft müssen der Priester und seine Helfer stundenlang an der Tankstelle warten. Die Mittel von KIRCHE IN NOT helfen auch ganz elementar, dass genug Sprit im Tank ist. Nur so können die Lebensmittelpakete die bedürftigen Menschen erreichen.

Menschen, die sich in einer U-Bahn-Station in Sicherheit gebracht haben, beten gemeinsam.

Gottesdienst im U-Bahn-Schacht

Doch Pfarrer Andrij bringt auch geistliche Unterstützung: Der Priester feiert oft die Haus-Kommunion mit seinen Gemeindemitgliedern, weil auch die Seele Trost und Nahrung braucht. Deshalb ist auch ein U-Bahn-Schacht im Zentrum von Kiew zu einer neuen „Kathedrale“ für die schutzsuchenden Menschen geworden. Pfarrer Andrij feiert dort mit seinen Mitbrüdern der griechisch-katholischen Kirchen regelmäßig die Liturgie.

Die Unterstützung von KIRCHE IN NOT macht es möglich, dass er ihnen wenigstens kleine Hilfen zukommen lassen kann; denn die Ersparnisse sind durch die Flucht und die Teuerung bei den Lebensmitteln nahezu aufgebraucht. „Manchmal schwindet auch bei mir die Zuversicht, und Panik macht sich breit. Wir wissen nicht, was noch alles passieren wird“, sagt der junge Priester gegenüber KIRCHE IN NOT.

Ein griechisch-katholischer Priester bringt humanitäre Hilfen zu seinen Gemeindemitgliedern.

„Die Kraft zum Überleben kommt aus dem Glauben”

Das Gebet, Zeiten der Stille und das Gespräch mit seinen Gemeindemitgliedern würden auch ihm helfen, wieder neue Kraft zu tanken. Er versucht, den Menschen und besonders den Soldaten zu vermitteln, dass Zorn nicht gut ist.

Der Seelsorger erinnert sie an Jesus, der seinen Mördern vergeben hat: „Wir sollen den Feind nicht verfluchen, wir dürfen nicht wie er sein. Die Kraft zum Überleben kommen aus dem Glauben und aus dem Vertrauen in den Herrn“, ist Pfarrer Andrij überzeugt.

Währenddessen können Menschen auch zur Beichte und zum Seelsorge-Gespräch kommen. Die Menschen stehen dafür mitunter in langen Schlangen an. Ordensschwestern unterstützen die Priester bei der karitativen und seelsorgerischen Arbeit. Nicht zuletzt gestalten sie die Gottesdienste in den Schutzbunkern mit ihren feierlichen Gesängen, den so viele Menschen gerade jetzt schätzen.

Gebetsandacht in einem Bunker in Kiew.

„Ich diene Gott, der Kirche und unserem Volk“

„Ich tue einfach das, was ich auch schon vor dem Krieg getan habe: Ich diene Gott, der Kirche und unserem Volk“, erklärt Pfarrer Andrij. Bei diesem Dienst steht auch die Sorge um die eigene Familie hinten an. Wie es die ostkirchliche Tradition zulässt, ist Pfarrer Andrij verheiratet und hat zwei Kinder. Seine Familie hat sich wie viele andere im Westen der Ukraine in relative Sicherheit gebracht. Für ihn kam eine Flucht nicht infrage, auch wenn er sich viele Sorgen macht um seine Angehörigen.

Auch die Hilfen von KIRCHE IN NOT stärkten dieses Vertrauen. Die Welt sei in diesen Wochen mit der Ukraine vereint, so Pfarrer Andrij: „Jeder Cent, der in Kriegszeiten für unsere notleidenden Menschen gegeben wird, ist ein Beitrag zum Weltfrieden.“

KIRCHE IN NOT hat seit Kriegsbeginn in der Ukraine zwei Nothilfepakete in Höhe von insgesamt fast drei Millionen Euro auf den Weg gebracht. Sie kommen Ordensfrauen, Priestern und kirchlichen Mitarbeitern zugute, die in Flüchtlingsunterkünften, Waisenhäusern oder Pfarreien für die Menschen in den Kriegsgebieten da sind. Die Hilfen gehen in alle Landesteile der Ukraine.

IHRE SPENDE FÜR DIE UKRAINE

Unterstützen Sie die Arbeit der Kirche in der Ukraine und helfen Sie den notleidenden Menschen mit Ihrer Spende – online … hier oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
Verwendungszweck: Nothilfe Ukraine

BETEN SIE FÜR DIE MENSCHEN IN DER UKRAINE

Bitte schließen Sie die Menschen in der Ukraine in Ihr Gebet ein und beten Sie für eine friedliche und diplomatische Lösung der aktuellen Spannungen. Bestellen Sie hierfür unser kostenloses Gebetsblatt mit dem Gebet um Frieden für die Ukraine. Stellen Sie in unserer virtuellen Kapelle eine Kerze auf.

Auch Papst Franziskus beobachtet die Entwicklungen an der Ostgrenze der Ukraine und rief zum Gebet auf: „Ich appelliere eindringlich an alle Menschen guten Willens, ihr Gebet zum Allmächtigen Gott zu erheben, damit jede politische Aktion und Initiative im Dienst der menschlichen Geschwisterlichkeit stehe, mehr als der Einzelinteressen. Wer seine eigenen Ziele zum Schaden anderer verfolgt, verachtet seine eigene Berufung als Mensch, denn wir wurden alle als Geschwister geschaffen.“

Besonders werden wir in unseren Mittagsgebeten der Menschen in der Ukraine gedenken. Schließen Sie sich bitte an, damit der Glaube lebt und unser Gebet stärker sein möge als Waffen.

Mit einer Fläche von zehn Millionen Quadratkilometern ist die Diözese St. Josef mit Sitz in Irkutsk größer als die USA. Sie grenzt an China, den Pazifischen Ozean und Alaska und erstreckt sich über sieben Zeitzonen. Über dieses riesige Gebiet verstreut leben rund 52 000 Katholiken, die von 43 Priestern betreut werden, die vor riesigen Herausforderungen stehen.

Die klimatischen Bedingungen sind extrem: Temperaturen von 50 Grad unter null sind keine Seltenheit, und mancherorts wird es sogar noch kälter. So gilt die Stadt Jakutsk mit Polartemperaturen von bis zu minus 70 Grad als kälteste Großstadt der Welt. Der Winter, in dem es auch tagsüber kaum hell wird, dauert hier fast neun Monate. In dem Gebiet leben indigene Volksstämme. Manche praktizieren noch Schamanismus, die meisten sind heute aber Christen. In Jakutsk und der 500 km entfernt gelegenen Stadt Aldan sind Salesianerpatres tätig. Rings um Aldan besuchen die Patres jede Woche mehrere Dörfer, in denen Katholiken vom Volk der Jakuten leben. In andere Orte, die viele hundert Kilometer weit entfernt gelegen sind, kommen sie nur einmal im Jahr.

Die Priester verrichten ihren Dienst unter schwierigsten Bedingungen. Für ihren Lebensunterhalt sind sie auf Kollekten und Messstipendien angewiesen.

Auch die anderen Priester der Diözese St. Josef müssen weite Wege zurücklegen, um die weit verstreuten Gläubigen zu besuchen und ihnen die Sakramente zu bringen. Sie verrichten ihren Dienst unter schwierigsten Bedingungen. Für ihren Lebensunterhalt sind sie auf Kollekten und Messstipendien angewiesen, die Gläubigen vor Ort haben aber selbst nur wenig und können ihre Priester nur in geringem Maße unterstützen.  Daher sind Messstipendien aus dem Ausland eine große Hilfe. Im vergangenen Jahr haben wir die 43 Priester dank Eurer Hilfe insgesamt mit Messstipendien in Höhe von 24.000 Euro unterstützen können.

Pater Włodzimierz Siek, der Generalvikar der Diözese, bedankt sich im Namen seiner Mitbrüder für die empfangene Hilfe: „Es wird einem bewusst, dass unsere Wohltäter unmittelbaren Anteil an unserem Apostolat haben. Es wird einem gleich warm ums Herz, wenn man daran denkt, dass man als Priester in diesen unendlichen Weiten Sibiriens nicht allein ist. Die bittere Kälte draußen und der tiefe Schnee sind dann nicht mehr so furchtbar. Ich danke allen herzlich, die sich unserem Apostolat anschließen und an unserem Dienst teilnehmen, indem sie uns unterstützen. Wir und unsere Gläubigen beten für Euch. Möge Euch Gott Eure Großherzigkeit vergelten!“

Armut, Kriegsfolgen, autoritäre Regime, religiöse Benachteiligung und Gewalt sind einige der Gründe, warum der Kirche in zahlreichen Weltregionen die Mittel fehlen, um ihren Auftrag zu erfüllen: Die die Frohe Botschaft verkünden, die Sakramente spenden, für Menschen in Not da sein.

In vielen Ländern haben Priester kein geregeltes Einkommen, einen Kirchenbeitrag gibt es nicht und auch die Bischöfe können ihre Seelsorger nicht ausreichend unterstützen. Vielfach trägt die Gemeinde dann zum Unterhalt ihrer Seelsorger bei. Doch was geschieht, wenn das Wenige unmöglich reicht, um es auch noch zu teilen?

In diesen Gegenden bilden Messstipendien oft die einzige Einkommensquelle für Priester. Mess-Stipendien sind freiwillige Gaben für die Feier einer heiligen Messe in einem bestimmten Anliegen.

Messstipendien sind oft die einzige Einkommensquelle für Priester. Sie kommen nicht nur Geistlichen zugute.

Messstipendien haben eine lange Tradition

Sie gehen zurück auf die frühkirchliche Zeit, als die Gläubigen beim Gottesdienst Gaben zum Altar brachten, um zum Unterhalt des Priesters und zum Gemeindeleben beizutragen. Oft war diese Gabe auch verbunden mit der Bitte um das Gebet in einem bestimmten Anliegen, für Lebende oder Verstorbene.

Daraus entwickelte sich die Tradition der Messstipendien. Um jedem Anschein eines „Gnadenhandels“ entgegenzutreten, ist die Weiterleitung von Mess-Stipendien im Kirchenrecht streng geregelt.

„Jedes Jahr kann KIRCHE IN NOT über eine Million Messstipendien an Diözesen in Afrika, Osteuropa, im Nahen Osten, Asien und Lateinamerika weiterleiten“, berichtet Herbert Rechberger, Nationaldirektor von KIRCHE IN NOT – Österreich.

Heilige Messe in Mexico.

KIRCHE IN NOT gibt jährlich über eine Million Messstipendien weiter

Die Diözesen geben die Messstipendien dann an ihre Priester weiter. „Gut jeden zehnten Priester können wir auf diese Weise unterstützen, insgesamt über 40 000“, erklärt Herbert Rechberger.

„Im Schnitt alle 23 Sekunden wird irgendwo auf der Welt eine heilige Messe in den Anliegen der Wohltäter von KIRCHE IN NOT gefeiert. Messstipendien sind keine Einbahnstraße der Hilfe. Sie schaffen eine Verbindung über das Heiligste, das wir haben: die Feier der Eucharistie.“

Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie und ihrer Auswirkungen ist die Hilfe über Messstipendien noch bedeutender geworden, wie KIRCHE IN NOT aus verschiedenen Dankschreiben erfahren kann, die in den vergangenen Monaten beim Hilfswerk eingegangen sind.

Dankschreiben von Priestern weltweit

„Während des Lockdowns versorgen unsere Priester viele Wanderarbeiter, die kein Einkommen mehr haben. Sie gehen in die Dörfer und verteilen Lebensmittel“, berichtet Pater Ignatius, der Generalobere der „Heralds of Good News“ (Herolde der Frohen Botschaft), einer 1984 gegründeten Missionsgesellschaft aus dem Bundesstaat Andhra Pradesh im Südosten Indiens.

Das Land gehört zu den Weltregionen, die am schlimmsten von der Pandemie betroffen sind. Eine hohe Bevölkerungsdichte gepaart mit mangelnder Gesundheitsversorgung begünstigen die Ausbreitung des Virus.

Hinzu kommt, dass die kleine christliche Minderheit des Landes oft zu den ärmsten Schichten der Gesellschaft zählen und durch die Schließungen ohne Lohn und Brot dastehen. Das gilt auch für die Priester, die nicht mehr versorgt werden können. „Ihre Messstipendien sind wie die Hilfe des Barmherzigen Samariters für uns“, schreibt Pater Ignatius an KIRCHE IN NOT.

„Ihre Hilfe kam rechtzeitig”

Das ostafrikanische Malawi gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Auch hier blieben wegen der Ausbreitung des Corona-Virus die Schulen geschlossen – auch viele kirchliche Einrichtungen.

„Das ist ein schwerer Schlag für uns, denn so haben wir auch noch das kleine Einkommen verloren, wenn wir Unterrichtsstunden geben“, berichtet der erst im Sommer dieses Jahres zum Priester geweihte Henry Sailesi, der als Lehrer und Erzieher am Studienseminar von Dedza tätig ist. „Ihre Hilfe durch die kam gerade rechtzeitig, dafür danke ich Ihnen sehr.“

Doch Messstipendien sind vielfach mehr als eine Überlebenshilfe für den Priester. Oft profitieren davon auch die Gemeindemitglieder, wie Pfarrer Gilbert Burihabwa aus Rutana in Burundi schreibt.

Überlebenshilfe (nicht nur) für Priester

Das Land wird seit 2015 erneut von schweren politischen Unruhen heimgesucht. „Wir leben in einem Land, das in einer tiefen Misere steckt. Deshalb kommen viele Leute zu mir und bitten mich um Hilfe. So habe ich zum Beispiel Treibstoff gekaut, damit ein krankes Kind ins Krankenhaus gebracht werden kann. Ich kann die Mess-Stipendien also für sehr nützliche Dinge einsetzen.“

In einer schweren politischen und sozialen Misere steckt auch das zentralamerikanische Nicaragua, und die Pandemie macht alles noch schlimmer, schreibt Pater Jaime Valdivia Pinell von der kontemplativen Gemeinschaft der Albertinianer in Esteli: „Ich schicke Fotos, die uns bei der Feier der heiligen Messe in den Anliegen der Wohltäter von KIRCHE IN NOT zeigen.

Hilfe in der Not – geeint im Gebet

Vier unserer Brüder haben sich mit dem Corona-Virus infiziert, einschließlich mir. In Nicaragua sind wir ganz von der Großherzigkeit befreundeter Mediziner abhängig, weil wir nur wenig für die Untersuchungen bezahlen können. Wir hoffen, diese Schwierigkeiten bald zu überwinden.“

Hilfe in der Not – geeint im Gebet, das zeichne die Hilfe durch Mess-Stipendien aus, erklärt Herbert Rechberger von KIRCHE IN NOT -Österreucg: „Ich bin unseren Wohltätern sehr dankbar, dass sie in diesem Jahr die Nöte der Mitchristen in anderen Ländern nicht vergessen haben. Ohne Priester gibt es keine Kirche. Darum sind Messstipendien auch so etwas wie eine ,Lebensversicherung‘ für die Zukunft der Seelsorge.“

Die Menschen in Sierra Leone haben in der jüngeren Vergangenheit viel Leid erfahren: Bis heute sind die Folgen des blutigen Bürgerkriegs zu spüren, der zwischen 1991 und 2002 unzählige Menschenleben forderte und große Teile der Infrastruktur verwüstete. Die Wirtschaft liegt am Boden, mehr als 70 Prozent der rund 7 Millionen Einwohner des westafrikanischen Landes leben in Armut.  Schwere Naturkatastrophen und die Ebola-Epidemie von 2014 erschwerten die Lage zusätzlich. Nun ist im Jahr 2020 auch noch die Corona-Pandemie ausgebrochen, die besonders in den armen Ländern das Leben zusätzlich erschwert.
Die Menschen haben in der jüngeren Vergangenheit viel Leid erfahren.
In allen schwierigen Situationen ist es von jeher die Katholische Kirche, die der Bevölkerung zur Seite steht.  In Sierra Leone betreut sie die Gläubigen seit mehr als 100 Jahren nicht nur seelsorglich, sondern verhilft den Menschen zu medizinischer Versorgung, stillt den Hunger, leistet Entwicklungshilfe und begleitet die Familien in allen ihren Nöten. Besonders aktiv ist sie auf dem Gebiet von Bildung und Erziehung. Bis vor kurzem waren katholische Schulen überhaupt die einzigen Bildungsinstitute, die in Sierra Leone existierten, obwohl 78 Prozent der Einwohner des Landes Muslime sind. Die Kirche wird in der Bevölkerung hoch für ihre Werke der Nächstenliebe geachtet, da sie allen Menschen hilft, ohne nach Religion oder Volkszugehörigkeit zu unterscheiden. Zugleich muss sie aber auch ihrer Kernaufgabe gerecht werden, das Evangelium zu verkünden, die Sakramente zu spenden und die Seelen zu Gott zu führen. Für ihre zahlreichen Aufgaben werden jedoch auch finanzielle Mittel benötigt. Die Ortskirche ist aber selbst arm und benötigt dringend Hilfe aus dem Ausland.
In allen schwierigen Situationen ist es von jeher die Katholische Kirche, die der Bevölkerung zur Seite steht.

So ist es auch in der Erzdiözese Freetown. 40 Priester stehen hier den Menschen in ihren geistlichen und auch leiblichen Nöten zur Seite. Viele von ihnen sind in Pfarreien tätig, in denen es weder elektrischen Strom, fließendes Wasser, Kommunikationsmittel oder Fahrzeuge gibt. Der Erzbischof ist selbst arm und kann seine Priester nicht in dem Maß unterstützen, wie es notwendig wäre. Die Corona-Krise hat diese Lage noch verschärft. Da die öffentlichen Gottesdienste eingestellt wurden, fielen auch die ohnehin geringen Kollekten weg. KIRCHE IN NOT hat daher die 40 Priester der Erzdiözese mit Mess-Stipendien in Höhe von insgesamt 17.160 Euro unterstützt – knapp 430 Euro pro Priester für ein ganzes Jahr. Die Priester feiern die heilige Messe in den Anliegen der Wohltäter, die diese Messstipendien gestiftet haben. Ein Mess-Stipendium ist eine freiwillige Gabe der Dankbarkeit und der Liebe für einen Priester, der die Heilige Messe in einem bestimmten Anliegen, zum Beispiel für einen Verstorbenen oder für einen Kranken, feiert. Es ist nach geltendem Kirchenrecht keine „Bezahlung“ für die Feier der Heiligen Messe. Dennoch sind diese Gaben in vielen Teilen der Welt ein wesentlicher Beitrag zum Lebensunterhalt der Priester, die sie nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Bedürfnisse ihrer Gemeinden verwenden.

Pfarrer Emmanuel ist einer der Priester, der Mess-Stipendien erhalten hat. Er schreibt: „Ich musste mich während der Krise jeden Tag nach dem Morgengebet den Fischern anschließen, um mein tägliches Brot zu verdienen. Meine Kirche liegt am Strand. Ich bin sehr dankbar für die Mess-Stipenden, die ich erhalten habe. Möge der Herr Sie weiterhin überreich segnen!“

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Nepal: Messstipendien für 31 Priester

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01.11.2021 hilfsprojekt