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Vor einiger Zeit hatten uns die drei Kapuzinerpatres, die seit 2021 in Lwiw (Lemberg) tätig sind, um Hilfe gebeten, denn sie hatten ein großes Problem: Sie brauchten dringend ein Haus, denn sie lebten in einer Zweizimmerwohnung von kaum 50 Quadratmetern. Als winzige Kapelle diente ihnen eine Abstellkammer, und die Küche war zugleich ihr Wohnzimmer. Es gab keinen Platz, um sich dort mit den Gläubigen zu treffen. So fanden Gebetstreffen, Gespräche und Eucharistische Anbetung meistens in Privathäusern, Wohnungen oder sogar in Gaststätten statt. Der Bedarf an seelsorglicher Betreuung hat sich in den Zeiten des Krieges und der Krise noch weiter vervielfacht. Lwiw ist zwar kaum von den Kriegshandlungen berührt, es sind aber rund 300 000 Flüchtlinge aus anderen Landesteilen dorthin geströmt, die außer einem Dach über dem Kopf auch seelische Unterstützung, Rat und Trost brauchen.
Sofort bauten die Brüder die Garage in eine Kapelle um und begannen mit der aktiven Seelsorge.
Dank Eurer Spenden kamen 50.000 Euro zusammen, so dass die Ordensmänner ein Haus erwerben und renovieren konnten. „Sofort nach dem Kauf des Hauses bauten die Brüder die Garage in eine Kapelle um und begannen mit der aktiven Seelsorge. Die Menschen kommen bereits hierher, um mit den Brüdern zu beten und Worte der Hoffnung und Unterstützung zu erhalten. Es findet auch regelmäßig nächtliche Eucharistische Anbetung statt. Wir haben Schönheitsreparaturen im Gebäude vorgenommen und es an die Bedürfnisse der Kapuzinergemeinschaft angepasst. Jetzt ist dieses Gebäude ein Kloster, in dem die Brüder würdige Bedingungen zum Leben und Gebet haben. Nochmals vielen Dank für Ihre Hilfe“, schreibt uns Bruder Serhii Kippa, der Kustos der Kapuziner in der Ukraine. Wir geben diesen Dank gern an Euch weiter!

Zahlreich sind die Zeugnisse von Seminaristen, die vom Krieg geprägt, aber vom Glauben getragen sind. Sie bleiben an der Seite der zahlreichen leidenden und kranken Menschen. Da die Seminaristen selber unter diesem Krieg leiden, fühlen sie sich anderen Menschen, die Leid zu ertragen haben, nahe.

Vitalij, ein 28-jähriger griechisch-katholischer Seminarist in Kiew beispielsweise, hat seinen Vater, der sich freiwillig der Armee angeschlossen hatte, am 8. Dezember 2022 verloren. Er war 52 Jahre alt. Als Vitalij von ihm spricht, werden seine hellblauen Augen feucht.

Dennoch erklärt der junge Seminarist, dass sie „Glück gehabt“ hätten, ihn bestatten zu können. Viele Menschen fänden nicht einmal mehr die Leiche ihres Vaters, ihres Ehemannes oder ihres Kindes. Vitalij hat auch einen guten Freund verloren.

Drei Seminaristen aus Kiew (von links): Mark, Ruslan und Vitalij. Der 28-jährige Vitalij hat seinen Vater im Krieg verloren. Er wurde nur 52 Jahre alt.

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„Mein Schmerz ist immer noch sehr groß“

„Ich versuche denjenigen zu helfen, die ebenfalls einen ihnen nahestehenden Menschen verloren haben. Zweifelsohne kann ich sie besser verstehen. Doch mein Schmerz ist immer noch sehr groß.“ Ein Jahr später ist die seelische Wunde bei Weitem noch nicht geheilt. Sein Glaube hilft ihm jedoch, trotz der Prüfung Frieden zu finden und leidenden Menschen zur Seite zu stehen.

Roberto, ein 23-jähriger Seminarist aus Lemberg, war im Sommer Betreuer bei Jugendfreizeiten in der Ostukraine. Einige der Jugendlichen, um die er sich gekümmert hatte, wurden getötet. Wie alle Ukrainer hat der Krieg auch Roberto zutiefst gezeichnet. Er erklärt, dass viele Menschen zu ihm kommen, um ihm Fragen zu stellen, da er als Seminarist eine Soutane trägt: „Viele fragen mich: ‚Wie kann Gott zulassen, dass das geschieht?‘ Es ist für mich sehr schwer, darauf zu antworten. Doch ich schöpfe meine Kraft aus der eucharistischen Anbetung.“

Roberto (links) und Ihor studieren am Priesterseminar in Lemberg (Ukraine).

Kraft schöpfen aus der eucharistischen Anbetung

Er bezeugt auch, wie sich der Krieg auf seine Berufung ausgewirkt hat. „Mein Oberer bat mich eines Tages, mich um die Flüchtlinge zu kümmern, mit ihnen zu sprechen. Als ich ihnen Katechismusunterricht erteilte, wurde mir der Sinn meiner Berufung klar: Zwei von ihnen haben ihre Erstkommunion empfangen, einer hat zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder gebeichtet, andere haben sich firmen lassen, ein Paar hat geheiratet!“ Trotz des Leids des Krieges ist Gott am Werk.

KIRCHE IN NOT hat sich am Bau aller zehn Priesterseminare in der Ukraine beteiligt – drei römisch-katholische und sieben griechisch-katholische Seminare – und fördert aktuell sämtliche Seminaristen mit einem Stipendium. In Kiew dankt Ruslan Michalkiw, Rektor des griechisch-katholischen Seminars von Worsel, KIRCHE IN NOT für die Hilfe, nachdem russische Milizen das Priesterseminar im Frühjahr 2022 einen Monat lang besetzt hatten.

Seminaristen aus Ternopil verteilen Hilfspakete.

Priesterseminar war von russischen Milizen besetzt

„Die Fenster waren kaputt, alles war ein Chaos. Doch dank Ihrer Hilfe ist das Seminar nun noch viel schöner als zuvor! Ganz herzlichen Dank dafür!“ Der Rektor, der sich von der Hoffnung leiten ließ, legte nach der Rückkehr nach Worsel großen Wert darauf, dass die Seminaristen ihre Ausbildung rasch aufnehmen konnten.

Daher auch der Wunsch, das Seminar so schnell wie möglich wieder aufzubauen. Wenn er nun seine Seminaristen bei der Arbeit sieht, gesteht der Rektor: „Die Gnade des Herrn ist größer als das Grauen des Krieges.“

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Das Oberhaupt der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche, Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, hat bei einer Konferenz des weltweiten Hilfswerks „Kirche in Not“ zum Beginn der Fastenzeit auf die andauernde dramatische Situation in der Ukraine aufmerksam gemacht, vor allem in den von Russland besetzten Gebieten.

„In diesem Teil der Ukraine gibt es keine katholischen Priester mehr. In den besetzten Gebieten um Saporischschja haben russische Behörden ein Sonderdekret erlassen, das die Existenz der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche verbietet, und haben unser Eigentum beschlagnahmt“, berichtete der Großerzbischof. Auch in der Stadt Donezk seien die Kirche beschlagnahmt und ihre Türen geschlossen worden. In den besetzten Gebieten sei die Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche in den Untergrund gedrängt worden, so Schewtschuk.

Menschen bei der Verteilung von Hilfsgütern in Saporischschja.

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Tausende verschleppte Kinder und vermisste Soldaten

„Nach Angaben der Ukraine wurden 20 000 Kinder von Russen verschleppt. Wir haben auch 35 000 vermisste Soldaten. Das Leben ihrer Familien ist eine ständige Qual“, so Schewtschuk. „Jedes Mal, wenn wir einen Gefangenenaustausch haben und ihre Ehemänner nicht zurückkehren, wird ihr Schmerz größer.“ Die Mehrheit der ukrainischen Familien lebe in Trennung, weil die Männer in der Armee seien und die Frauen und Kinder die Stadt oder das Land verlassen hätten.

Der Botschafter des Heiligen Stuhls für die Ukraine, Erzbischof Visvaldas Kulbokas, ergänzte: „Es gibt viele Menschen, die wir nicht erreichen können, nicht einmal, um Essen oder Wasser zu bringen.“ Weiter berichtete er: „Wenn wir mit Menschen sprechen, die in die Ukraine zurückkehren, und sie die Bedingungen beschreiben, unter denen sie gefangen waren, dann sind das schreckliche Zustände, vor allem für die Soldaten. Einige von ihnen sind nicht in der Lage zu sprechen, so traumatisiert sind sie. Für Menschen im Ausland ist es schwer vorstellbar, was hier vor sich geht.“

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„Die Ukraine erlebt gerade ihren eigenen Kreuzweg“

Zu Beginn der Konferenz warnte Regina Lynch, geschäftsführende Präsidentin von „Kirche in Not“, dass aufgrund der zahlreichen Konflikte auf der ganzen Welt die Gefahr bestünde, dass die Ukraine in Vergessenheit gerate. Daher stehe die Lage in dem osteuropäischen Land auch zwei Jahre nach der Invasion durch die russische Armee im Mittelpunkt der Fastenzeitkampagne von „Kirche in Not“. „Die Ukraine erlebt gerade ihren eigenen Kreuzweg“, so Lynch. Daher sei es wichtig, weiterhin die dringend benötigte Unterstützung zu leisten. Rund sieben Millionen Menschen in der Ukraine sind von Lebensmittelknappheit betroffen, vor allem im Umkreis von 50 Kilometern von der Frontlinie.

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Die belarussische Kleinstadt Saslauje liegt 20 Kilometer nördlich der Hauptstadt Minsk. Der katholischen Pfarre gehören rund 400 Gläubige an. Die aus dem 18. Jahrhundert stammende Mariä-Geburts-Kirche wurde zu sowjetischer Zeit geschlossen und als Müllabladeplatz verwendet. Dabei erlitt sie schwere Schäden. 2005 konnte mit der Instandsetzung begonnen werden. Die Arbeiten dauern bis heute an.
Dank Eurer Hilfe konnten wir die Pfarre dabei unterstützen, eine Heizungsanlage einzubauen.

Das größte Problem, das die Pfarrgemeinde hatte, bestand jedoch im Fehlen einer Heizungsanlage. So fiel die Temperatur in der Kirche im Winter auf unter null Grad, berichtete uns Pfarrer Dzmitry Pukhalski. Für die Gläubigen, besonders für die alten Menschen und die Kinder, war das sehr schwierig. Das schlug sich auch in der Zahl der Messbesucher nieder: Während im Sommer sonntags bis zu 180 Gläubige zur heiligen Messe kamen, waren es im Winter höchstens 100. Die Sonntagsschule für die Kinder, die ebenfalls in der Pfarrkirche abgehalten wird, musste im Winter ganz ausfallen.

Dank Eurer Hilfe kamen 15.000 Euro zusammen, so dass wir die Pfarre dabei unterstützen konnten, eine Heizungsanlage einzubauen.  Der Pfarrer schreibt uns: „Im Namen der ganzen Pfarrgemeinde möchte ich meine riesige Dankbarkeit für Ihre Hilfe zum Ausdruck bringen. Dank Ihrer Hilfe konnten wir eine Heizung einbauen. Jetzt kommen auch wieder die älteren Menschen zur Messe, die bisher im Winter nicht zur Kirche kamen. Sie besuchen die heilige Messe sogar an Werktagen. Und die Sonntagsschule für die Kinder kann nun auch im Winter stattfinden. Wir feiern an jedem ersten Sonntag im Monat die heilige Messe für alle, die uns geholfen haben.“

“Fahrzeuge für Gott“: Unter diesem Motto begann vor einem Dreivierteljahrhundert eine Spendenaktion von KIRCHE IN NOT, um Motorräder und Autos für die Seelsorge in abgelegenen oder weit entfernten Gebieten zu finanzieren. Im Interview spricht die Geschäftsführende Präsidentin des Hilfswerks, Regina Lynch, über die Ursprünge und die Entwicklung dieser besonderen Art der Hilfe, die bis heute andauert.

KIRCHE IN NOT: Was war der Auslöser, die Aktion „Fahrzeuge für Gott“ ins Leben zu rufen?

REGINA LYNCH: Der Ursprung der Aktion liegt in Deutschland. Das Land lag nach dem Zweiten Weltkrieg in Schutt und Asche. Das betraf die gesamte Infrastruktur, auch die kirchliche. Viele katholische Heimatvertriebene lebten jetzt in Diaspora-Gebieten.

Die Priester hatten versucht, Kontakt mit ihren Gläubigen zu halten. Das waren die sogenannten „Rucksackpriester“. Es waren unglaublich weite Strecken. Wir wissen von Seelsorgern, die tagelang zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs waren. Sie waren am Ende ihrer Kräfte. Auf diese Not hat dann „Kirche in Not“, damals noch unter dem Namen „Ostpriesterhilfe“, reagiert.

Was ist dann passiert?

Zunächst wurde gesammelt, um diesen Priestern Motorräder zu kaufen, später dann VW Käfer. Es wurden auch zahlreiche gebrauchte Autos gesammelt.Dann entstand die Idee, ausrangierte Busse oder Lastwagen zu „Kapellenwagen“ umzurüsten.

Aussendung von Kapellenwagen und VW Käfer.

Lastwagen wurden „Kapellenwagen“

Worum handelt es sich bei diesen „Kapellenwagen“?

Es waren kleine Lastwagen, in deren Mitte sich ein Altar befand, der nach außen ausgeklappt werden konnte. Dort konnten die Priester die heilige Messe feiern, wenn sie die Gläubigen in Gebieten besuchten, wo es keine katholische Kirche gab.

In diesen Kapellenwagen wurden auch Kleiderspenden und Lebensmittel transportiert. Diese Kapellenwagen waren außergewöhnlich, aber sie hatten Großartiges bewirkt. Die Heimatvertriebenen in der Diaspora hatten das Gefühl, nicht vergessen worden zu sein.

Bald kam bei KIRCHE IN NOT die Hilfe für die Christen hinter dem Eisernen Vorhang und schließlich auf der ganzen Welt dazu. Was waren dort die Herausforderungen?

Diese Länder waren nicht alle so zerstört wie Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg, aber auch dort mussten und müssen kirchliche Mitarbeiter oft riesige Distanzen zurücklegen – und das unter schwierigsten Straßenverhältnissen. Dort hat KIRCHE IN NOT Motorräder, Autos oder auch Boote finanziert. Statt zu Fuß zu gehen, konnten Priester und Ordensfrauen zu den Gemeinden fahren.

Ein Priester aus Burundi auf einem Motorrad, das Wohltäter von KIRCHE IN NOT ermöglichten.

Fahrräder, Motorräder, Autos und Boote

Wie sieht das heute konkret aus?

Es gibt zum Beispiel in Afrika oder Lateinamerika Seelsorger, die 50 oder sogar 100 Dörfer betreuen. Natürlich kann er da nicht täglich hin, aber mit einem Auto, einem Transporter oder mit dem Motorrad kann er mehrmals im Jahr die Gemeinde besuchen, die heiligen Messen feiern, taufen oder Beichte hören. In der Zwischenzeit bereiten Katecheten die Menschen auf die Sakramente vor und organisieren das Gemeindeleben.

Macht KIRCHE IN NOT auch regionale Unterschiede? Nicht überall ist ja ein Auto das sinnvollste Fortbewegungsmittel.

Oft sind die Straßen so schlecht, dass kein Auto durchkommt. Da sind dann Motorräder wichtig. Oder es gibt Gemeinden, die an Flüssen liegen, zum Beispiel am Amazonas. Dort erreicht der Priester seine Gemeinde per Boot.

Und in den Anden, wo die Wege sehr steil sind, haben wir schon Mulis oder Esel für Ordensfrauen finanziert. Die lokale Kirche passt sich den Gegebenheiten an, und KIRCHE IN NOT passt sich den lokalen Bedürfnissen an.

Kapuzinerpatres unterwegs mit dem Motorboot am Oberlauf des Amazonas (Bistum Alto Solimões/Brasilien). Auch hier fördern wir „Fahrzeuge für Gott“.

An den lokalen Bedürfnissen anpassen

Besonders wichtig ist die Seelsorge in Kriegs- und Katastrophengebieten. Kommen bei KIRCHE IN NOT auch besondere Anfragen an?

Ein aktuelles Beispiel ist der Krieg in der Ukraine. Ziemlich schnell haben uns von dort Anfragen nach Fahrzeugen erreicht, damit die kirchlichen Mitarbeiter Hilfsgüter transportieren, Menschen in Sicherheit bringen oder ihre verstreut lebenden Gemeindemitglieder aufsuchen können. Dafür sind dann Kleinbusse hilfreicher als Autos.

Ein anderes Beispiel ist Nordnigeria, die Heimat der Terrormiliz Boko Haram. Dort werden viele Priester entführt, aber sie wollen trotzdem zu den Gläubigen fahren. Früher waren sie mit einem Motorrad unterwegs, aber jetzt ist das zu unsicher. Und der Bischof fragt dann an, ob wir ein Auto finanzieren können.

Im welchem Bereich bewegt sich die Fahrzeughilfe von KIRCHE IN NOT aktuell?

Für 2023 liegen noch nicht alle Zahlen vor, aber es wird sich auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr bewegen. Damals haben wir 1250 Fahrzeuge für die Seelsorge finanziert, darunter über 560 Autos und 250 Motorräder, 16 Boote und auch viele Fahrräder.

Zum Beispiel haben wir in Indien Katecheten, die sehr weite Strecken zurücklegen müssen, über 400 Fahrräder zur Verfügung gestellt. Rund 12 Millionen Euro gingen in Transportprojekte.

Um auch weiterhin die notleidende Kirche mit “Fahrzeugen für Gott” für die Seelsorge ausstatten zu können, bittet „Kirche in Not“ um Spenden – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
Verwendungszweck: Fahrzeuge für die Seelsorge

Das weltweite katholische Hilfswerk KIRCHE IN NOT (ACN) ist mit zahlreichen Angeboten auf dem Weltjugendtag in Lissabon präsent. Die Aktionen stehen unter dem Leitwort „Helden des Glaubens“ und werden federführend vom portugiesischen Zweig von „Kirche in Not“ organisiert, einem von 23 Länderbüros des Hilfswerks.

„Der Weltjugendtag ist eine einmalige Gelegenheit. Wir möchten möglichst vielen jungen Menschen für das Thema verfolgte Kirche sensibilisieren, das leider immer noch weitgehend unbekannt ist“, betont die Direktorin von KIRCHE IN NOT Portugal, Catarina Martins de Bettencourt.

Plakat Weltjugendtag Portugal
Plakat von KIRCHE IN NOT Portugal zum Weltjugendtag mit dem Motto „Helden des Glaubens“.

Ausstellungen, Dokumentarfilme und Konferenzen bringen Schicksale näher

In der „Stadt der Freude“, die während des Weltjugendtags im Lissaboner Stadtteil Belém ihre Tore öffnet, stellt KIRCHE IN NOT seine Arbeit und Glaubenszeugnisse aus aller Welt vor. „Unser Ziel ist es, jede Person, die an unserem Stand vorbeikommt, einzuladen, sich mit Christenverfolgung zu befassen“, sagte Martins de Bettencourt.

Einer der Hauptorte, an der ein Kontakt mit diesem Thema möglich sein wird, ist die Basilika „Unsere Liebe Frau der Märtyrer“ im Stadtteil Chiado. Dort stellt KIRCHE IN NOT sakrale Gegenstände aus, die von den Truppen des „Islamischen Staates“ in der irakischen Ninive-Ebene geschändet wurden. Die Invasion begann vor neun Jahren, am 6. August 2014; mittlerweile sind nach dem Sieg über den IS rund die Hälfte der vertriebenen Christen zurückgekehrt.

Ebenfalls in der Basilika „Unsere Liebe Frau der Märtyrer“ findet eine Konferenz mit Zeugnissen von zwei Christen statt: Der Iraker Joseph Fadelle wurde wegen seiner Konversion zum christlichen Glauben verhaftet, gefoltert und schließlich zur Auswanderung gezwungen. Der Palästinensische Christ Rafi Ghattas wird über die Situation im Heiligen Land sprechen, wo Christen gerade einmal ein Prozent der Bevölkerung ausmachen.

Teilnehmer des Weltjugendtags in Lissabon. © JMJ Lisboa 2023

Junge Menschen durch Beispiel bedrängter Christen anrühren

Im Kreuzgang des ehemaligen Klosters La Graca hat KIRCHE IN NOT eine Fotoausstellung organisiert, die Schicksale von Christen vorstellt, die in Ländern mit eingeschränkter Religionsfreiheit leben. Mehrere Dokumentarfilme über bedrängte Christen und zu Projekten von KIRCHE IN NOT in Syrien, Mosambik, Honduras, Kambodscha und Äthiopien laufen im Kino São Jorge in der Lissaboner Innenstadt.

„Wir möchten, dass die jungen Menschen aus aller Welt vom Beispiel der bedrängten Christen berührt werden und sich an der Mission von KIRCHE IN NOT beteiligen, diesen Menschen solidarisch beizustehen“, betont Direktorin Martins de Bettencourt.

Der Weltjugendtag findet vom 1. bis 6. August statt, eine Million junge Menschen aus aller Welt werden dazu in Lissabon erwartet. Am 2. August wird auch Papst Franziskus in der portugiesischen Hauptstadt erwartet. KIRCHE IN NOT unterstützt zudem regionale Jugendtage in Syrien und im Libanon für junge Menschen, denen eine Teilnahme am Weltjugendtag aufgrund der wirtschaftlichen und politischen Situation in ihren Heimatländern nicht möglich ist.

Viele Menschen in Saporischschja fragen sich staunend: „Wieso bleiben diese Ordensbrüder hier? Sie stammen doch aus Polen, warum bringen sie sich nicht in Sicherheit und gehen zurück in ihre Heimat?“ Aber die Albertinerbrüder setzen in der umkämpften Stadt ihren Dienst an den armen Menschen fort.

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung der südukrainischen Großstadt, die unter anderem für ihr unter Beschuss geratenes Atomkraftwerk bekannt wurde, ist geflüchtet. Von den ursprünglich 750 000 Einwohnern sind kaum mehr als 300 000 übrig.

Es kommt zu stundenlangen Stromausfällen, 90 Prozent der Schulen sind geschlossen, viele der noch in der Stadt verbliebenen Menschen halten sich aus Angst vor Luftangriffen nur noch in den Kellern ihrer Häuser auf. Auch in der Nähe des Hauses der Albertinerbrüder kommt es immer wieder zu Raketeneinschlägen.

Die Albertiner in Saporischschja kochen für bedürftige Menschen in der Stadt.

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in der Ukraine

Unterstützen Sie ihren Dient an den bedürftigen Menschen.

Wiederholt Raketeneinschläge

Im Oktober 2022 wurde in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft sogar ein siebenstöckiges Wohnhaus getroffen. Es gab ein Dutzend Tote – darunter eine Familie mit Kindern – und etwa 50 Verletzte. Der Teil der Stadt, wo sie ihre Armenküche betreiben, wurde ebenfalls schon wiederholt mit Raketen und Drohnen beschossen.

Die vier Brüder, die sich um notleidende und obdachlose Menschen kümmern und eine Bäckerei betreiben, werden in Saporischschja bleiben, solange es möglich ist. Ihre Hilfe wird mehr benötigt denn je, denn mittlerweile ist die Zahl der Hilfesuchenden auf über 1000 angewachsen. Vor dem Krieg waren es 150.

Albertiner bereiten Essenspakete vor.

Selbstloser Dienst an bedürftigen Menschen

Die Preise in den Geschäften sind stark angestiegen; es gibt kaum Arbeit. Viele Menschen fragen sich, wie sie überleben sollen.

Aber auch die Albertinerbrüder selbst sind von den Preissteigerungen betroffen. Damit sie – wie hunderte andere ukrainische Ordensleute auch – ihren selbstlosen Dienst an den notleidenden Menschen fortsetzen können, wollen wir ihnen unter die Arme greifen. Wer möchte sie in ihrem mutigen Dienst stärken?

Unterstützen Sie die Hilfe von KIRCHE IN NOT für die Ukraine mit Ihrer Spende – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
Verwendungszweck: Ukraine

In Island einen Katholiken zu finden – das grenzt manchmal an eine Schatzsuche. Die dünnbesiedelte Insel zählt gerade einmal 388 000 Einwohner, nur etwa 14 000 von ihnen sind Katholiken. Die Hauptstadt Reykjavik ist Sitz des einzigen katholischen Bistums im Land; es gibt acht Pfarren.

Schwester Selestina Gavrić, eine gebürtige Kroatin, ist seit 20 Jahren als „Schatzsucherin“ in Island tätig. Die Karmelitin vom Heiligsten Herzen Jesu lebt mit drei Mitschwestern in einer Gemeinde, die sich über 500 Kilometer erstreckt.

Ohne Auto wäre die Pastoralarbeit hier unmöglich, zumal bei den langen schneereichen Wintern auf Island. KIRCHE IN NOT hat Schwester Selestina deshalb ein Auto finanziert. Bis zu vier Stunden ist sie damit unterwegs, wenn sie die entferntesten Teile der Pfarre erreichen möchte.

Schwester Selestina Gavric aus Island.

Den Menschen entgegengehen

Die weiten Reisen seien jedoch notwendig, ist die Ordensfrau überzeugt: „Ich habe immer wieder erlebt, dass sich Gemeindemitglieder aus Mangel an persönlichen Kontakten von der Kirche entfernt haben. Ich gehe ihnen entgegen.“ Das Internet hilft aus, wenn sich ein Besuch einmal gar nicht einrichten lässt, aber wichtiger sei der Kontakt von Mensch zu Mensch, zeigt sich Schwester Selestina überzeugt.

So kommt es, dass Katholiken in entferntesten Gebieten plötzlich einen Überraschungsbesuch von der Ordensschwester bekommen – um zu erfragen, wie es ihnen geht, ältere und kranke Menschen zu besuchen, manchmal aber auch mit einem konkreten Anliegen: „Wenn ich zum Beispiel von einer Familie weiß, dass sie ein siebenjähriges Kind hat, klopfe ich an ihre Tür: ,Ihr Kind geht schon zur Schule. Es hat ein Recht darauf, seinen Glauben besser kennenzulernen. Wir haben Religionsunterricht. Sind Sie interessiert?“

Schwester Selestina unterwegs auf Islands Straßen.

KIRCHE IN NOT finanziert jährlich über 1000 Fahrzeuge

Es braucht schon Mut und Entschiedenheit, um Gemeindemitglieder anzusprechen, die länger nicht in der Kirche waren, aber das schreckt Schwester Selestina nicht ab: „Ich wurde gebeten, nach Island zu kommen. Das war eine große Überraschung. Aber wenn ich gebeten würde, auf den Mars zu gehen, würde ich auch dort missionieren.“

Das Auto für die Karmelitinnen in Island ist eines von 1253 Fahrzeugen für die Seelsorge in entlegenen Gebieten, die „Kirche in Not“ allein 2022 finanziert hat – darunter auch Motor- und Fahrräder, Transportfahrzeuge und Boote.

Nicht nur die weiten Entfernungen sind eine Herausforderung für die Seelsorge in Island, sondern auch der lange Winter.

Der Gesellschaft vom heiligen Apostel Paulus, die sowohl einen weiblichen als auch einen männlichen Zweig hat, ist besonders die Verkündigung der Frohen Botschaft durch die Massenmedien ein Anliegen. Die Ordensmänner und -frauen geben Bücher und Zeitschriften heraus, sind im Apostolat durch Radio, Fernsehen und Internet aktiv und stellen audiovisuelle Medien her.

Auch in der Ukraine sind Paulisten tätig. In der Zeit des Krieges haben sie erkannt, wie groß nicht nur die materielle, sondern auch die seelische Not der Menschen ist. Daher haben sie das Buch „Die Bibel – Fragmente, die die Seele stärken“ zusammengestellt. Es handelt sich dabei um Bibelworte, die universell und für jeden zugänglich sind – nicht nur für gläubige Katholiken oder Christen anderer Konfessionen, sondern auch für Menschen, die nicht im Glauben beheimatet sind und sich auf der Suche nach dem Spirituellen befinden. Gerade jetzt in einer Zeit, in der die Menschen mit Tod, Zerstörung und schier unerträglichem Leid konfrontiert sind, ist die Frage nach Gott in vielen erwacht, die sie sich vorher nicht gestellt haben.

Dank der Hilfe unserer Wohltäter, die 7.000 Euro gespendet haben, konnten 10 000 Exemplare des Buches produziert werden.
Dank der Hilfe unserer Wohltäter, die 7.000 Euro gespendet haben, konnten 10 000 Exemplare des Buches produziert werden.  Pater Mariusz Krawiec schreibt uns: „Das Buch wurde gedruckt und kostenlos an die Flüchtlinge und an die wenigen in den bombardierten Städten im Osten der Ukraine verbliebenen Menschen verteilt. Wir glauben, dass Gott den Menschen durch sein Wort Trost und Hoffnung bringen wird, um die Tragödie des Krieges zu überwinden. Wir wünschen Ihnen alles Gute und denken im Gebet an unsere Wohltäter.“

Im vergangenen Jahr hat das weltweite päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) für die notleidenden Menschen in der Ukraine 292 Projekte in einem Umfang von fast zehn Millionen Euro unterstützt. Das geht aus einer vorläufigen Bilanz des Hilfswerks zum ersten Jahrestag der russischen Invasion in der Ukraine hervor.

„Kirche in Not“ hilft der katholischen Kirche in der Ukraine schon seit mehr als 70 Jahren. „Und jetzt müssen wir noch verstärkt helfen“  erklärte Herbert Rechberger, Nationaldirektor von Kirche in Not-Österreich.

„Die Solidarität unserer Wohltäter weltweit und auch in Österreich war überwältigend. Wir dürfen und werden auch jetzt nicht nachlassen. Die Kirchen in der Ukraine sind Zuflucht und Hoffnung für unzählige Menschen, denen der Krieg alles genommen hat.“

Bischof Pawlo Honcharuk (Charkiw/Ukraine) besucht Soldaten an der Front.

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Über 15 000 Personen unmittelbar geholfen

Berechnungen von „Kirche in Not“ kam die Hilfe mehr als 15 000 Menschen in der Ukraine unmittelbar zugute und wurde über die Diözesen der römisch-katholischen wie der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche verteilt. Der größte Teil floss in Existenzhilfen, damit Gemeindepfarrer, Ordensleute sowie diözesane Mitarbeiter in den umkämpften Gebieten ihre seelsorgliche und karitative Arbeit fortsetzen können. Viele kirchliche Mitarbeiter sind nicht geflohen, sondern sind auch unter Lebensgefahr bei den ihnen anvertrauten Menschen geblieben.

Zahlreiche Klöster und Priesterseminare vor allem in der Westukraine haben ihre Türen für Flüchtlingen geöffnet. „Kirche in Not“ hat die Versorgung dieser Menschen mitfinanziert sowie bei der Umrüstung von Küchen, Schlafräumen und Essensausgaben zum Beispiel mit mobilen Öfen und Haushaltswaren geholfen. Insgesamt konnten durch die Hilfe von „Kirche in Not“ rund 2500 Menschen in den kirchlichen Flüchtlingsunterkünften versorgt werden.

Kinder und Jugendliche leiden unter dem Krieg besonders; viele wurden aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen oder sind traumatisiert. „Kirche in Not“ hat im ersten Kriegsjahr Freizeitmaßnahmen und die Betreuung in kirchlichen Jugendhilfe-Einrichtungen für rund 2000 junge Menschen finanziert. Dazu zählten zum Beispiel Ferienlager in sicheren Gebieten.

Flüchtlingskinder in Briukhovychi erhalten Hilfsgüter.

Viele leben ohne Strom und Heizung

Da durch russischen Beschuss zahlreiche Strom- und Gasleitungen beschädigt sind, leben hunderttausende Menschen ohne Strom, Gas und Wasser. „Kirche in Not“ hat 205 Stromgeneratoren und 78 Heizungssysteme für Klöster und Pfarreien finanziert, damit dort Menschen tageweise oder ganz unterkommen können. Zusätzlich finanzierte das Hilfswerk 25 Bau- und Renovierungsprojekte, bei denen zum Beispiel zerborstene Fenster ausgetauscht und Heizungen auf nachhaltige Energieformen umgerüstet wurden.

Ein großer Bedarf besteht bei zahlreichen Projektpartnern nach wie vor an geländegängigen Fahrzeugen, um Hilfsgüter von Polen oder der Westukraine aus im ganzen Land zu verteilen. „Kirche in Not“ konnte 80 solcher Fahrzeuge finanzieren.

Eine Ordensschwester mit Kindern bei einer betreuten Freizeit.

„Ihre Gebete und Hilfen halten uns auf den Beinen“

Das Hilfswerk erhält zahlreiche Botschaften der Dankbarkeit von seinen lokalen Projektpartnern der Ukraine. So teilte das Oberhaupt der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, in einer Videobotschaft mit: „Ich sende den Dank aus der Ukraine, mitten in der Kälte. Ohne Strom, ohne Heizung.“ Der römisch-katholische Erzbischof Mieczyslaw Mokrzycki aus Lemberg sprach ebenfalls seinen „aufrichtigen Dank an alle Wohltäter von ,Kirche in Not’“ aus und bat sie, „der Ukraine auch weiterhin ihre Hilfe zukommen zu lassen“.

Bei einer von „Kirche in Not“ veranstalteten Videokonferenz Anfang Februar hatte der Vertreter des Heiligen Stuhls in der Ukraine, Nuntius Visvaldas Kulbokas, erklärt: „Wir spüren Ihre Gegenwart und Ihre Gebete. Das ist sehr wichtig, um uns auf den Beinen zu halten, und wir sind dankbar dafür.“

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Empfänger: KIRCHE IN NOT
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Verwendungszweck: Ukraine

„Manchmal sind wir enttäuscht über das Zögern der westlichen Politiker“, erklärte der ukrainische griechisch-katholische Exarch (Auslandsbischof) für Deutschland und Skandinavien, Bohdan Dzyurakh im Gespräch mit dem weltweiten katholischen Hilfswerk KIRCHE IN NOT (ACN).

Zum ersten Jahrestag der russischen Invasion in der Ukraine wies der Bischof darauf hin, dass ukrainische Verantwortliche noch kurz vor dem 24. Februar 2022 von westlicher Seite nur wenig Unterstützung erfahren hätten: „Dieses Gefühl der Verlassenheit war nicht weniger schmerzhaft als der Angriff selbst.“ Umso wichtiger seien die Massendemonstrationen und die Welle der Hilfsbereitschaft zur Unterbringung und Versorgung ukrainischer Flüchtlinge gewesen.

Bohdan Dzyurakh, Exarch (Auslandsbischof) für die katholischen Ukrainer in Deutschland und Skandinavien.

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„Krieg dauert schon fast neun Jahre“

In der Wahrnehmung des Westens habe der Krieg vor einem Jahr begonnen, aber das sei nicht richtig: „Er dauert schon fast neun Jahre. Seit März 2014 wurde die Ukraine Opfer der russischen Aggression: Zuerst durch die gesetzwidrige Annexion der Krim und dann durch die Kämpfe in der Ostukraine. Das wurde oft vergessen, verschwiegen und ignoriert“, sagte Bischof Dzyurakh. Zunächst habe es sich um einen „hybriden Krieg“ gehandelt, die Soldaten hätten verdeckt gekämpft. Nun seien vor einem Jahr die Kämpfe offen ausgebrochen.

Europa sei nun aufgewacht und habe entdeckt, dass es in der Ukraine um den gesamten Kontinent gehe: „Es sind einfache Menschen, die in der Ukraine ihr Leben für Freiheit, Würde und Gerechtigkeit hingeben. Und dadurch zeigen sie auch den westlichen Politiker, dass es etwas gibt, wofür man nicht nur leben soll, sondern auch bereit sein kann zu sterben“, sagte Bischof Dzyurakh und wies auf die Maidan-Proteste in Kiew hin, bei denen Anfang 2014 mindestens 130 Demonstranten von Regierungstruppen getötet wurden: „Sie starben unter der Fahne der Europäischen Union. Das war das erste Mal in der Geschichte der EU, und es ist in der Ukraine passiert. Diese Menschen starben für Werte, die grundlegend sind für ganz Europa. Und die kann man nicht nur fordern, man muss sie auch verteidigen.“

Menschen in einem Schutzkeller in der Ukraine.

„Opfer und Aggressor nicht miteinander verwechseln“

Auf die Forderung westlicher Intellektueller angesprochen, nicht in den Konflikt einzugreifen, um das Leiden in der Ukraine nicht zu verlängern, erklärte Dzyurakh: „Mir ist eine Aussage von Papst Johannes Paul II. sehr wichtig: Es gibt keinen Frieden ohne Gerechtigkeit. Wir müssen die Dinge klar beim Namen nennen.“ Opfer und Aggressor dürften nicht miteinander verwechselt oder gleichgesetzt werden: „Der Krieg ist kein Fußballspiel mit zwei gleichberechtigten Gegnern. Es gibt einen Aggressor, der das Völkerrecht gebrochen hat, und es gibt ein Opfer, das auf brutale Weise angegriffen wurde.“

Der Bischof bedankte sich bei „Kirche in Not“ und seinen Wohltätern für die erfahrene Hilfe. In der Ukraine sei die Lage aufgrund der zerstörten Infrastruktur sehr angespannt: „Millionen von Menschen leben Tag und Nacht ohne Strom, Heizung und Wasser.“ Die Kirche habe nun Wärmezelte eingerichtet und Stromgeneratoren zur Verfügung gestellt, erklärte Bischof Dzyurakh. „Wir werden alles tun, um den Menschen zu helfen. Es ist die schwierigste Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg.“

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Verwendungszweck: Ukraine

Die weltweite päpstliche Stiftung KIRCHE IN NOT (international: Aid to the Church in Need ACN) nimmt mit tiefer Trauer und großer Dankbarkeit Abschied von Papst em. Benedikt XVI.. Er sei ein großer Freund und Förderer des Hilfswerks gewesen, erklärt der Präsident von KIRCHE IN NOT (ACN), Mauro Kardinal Piacenza: „Das Lehramt von Papst Benedikt, der seine erste Enzyklika ,Deus caritas est’ der Nächstenliebe gewidmet hat, ist sehr wertvoll für ,Kirche in Not’ gewesen.“ Damit habe er die Mission des Hilfswerks gestärkt, dass sich „aufgrund seines Gründungscharismas ganz und gar mit der Nächstenliebe beschäftigt, um der leidenden Kirche zu helfen.“

Auf Auslandsreisen hatte Benedikt XVI. den Einsatz des Hilfswerks für notleidende und bedrängte Christen kennengelernt. 2007 war er zum Beispiel bei einer Apostolischen Reise nach Brasilien zu Besuch in einem Drogenrehabilitationszentrum „Fazenda da Esperança“ (Hof der Hoffnung), unterstützt von KIRCHE IN NOT.

Papst Benedikt XVI. Foto: Grzegorz Galazka

KIRCHE IN NOT (ACN) zur päpstlichen Stiftung erhoben

Papst Benedikt hat die Arbeit des internationalen katholischen Hilfswerks viele Jahre lang maßgeblich begleitet. Kardinal Piacenza erinnert daran, dass es Benedikt XVI. gewesen sei, der im Jahr 2011 KIRCHE IN NOT in den Rang einer Päpstlichen Stiftung erhoben und einen umfassenden Modernisierungsprozess bei KIRCHE IN NOT einleitet hatte. In dem Bestätigungsschreiben (Chirograph) hatte der Papst die Verdienste des Hilfswerks gewürdigt, „das die Kirche seit 65 Jahren überall dort begleitet, wo es an finanziellen Mitteln fehlt und oder es zu Verstößen gegen die Religionsfreiheit kommt, so dass die Ausübung des Evangelisierungsauftrages schwierig oder gar unmöglich wird.“ KIRCHE IN NOT hat mit dieser Umwandlung zur Päpstlichen Stiftung ihre bis heute gültige Gestalt bekommen. Zum ersten Präsidenten ernannte Papst Benedikt XVI. Mauro Kardinal Piacenza.

Papst war Unterstützer von ACN

Kardinal Joseph Ratzinger war der Arbeit von KIRCHE IN NOT schon in seiner Zeit als Kardinal und Präfekt der Glaubenskongregation verbunden. Schon im Jahr 2002 hatte er erklärt: „Ich unterstütze ,Kirche in Not’, weil ich weiß, dass da wirklich Dienst am Glauben getan wird. Manche meinen ja, man dürfe nur Soziales im engsten Sinne des Wortes unterstützen; was einer glaube, solle man jedem selbst überlassen. Aber in Wirklichkeit ist nichts wichtiger, als Gott zu den Menschen zu bringen, als ihnen zu Christus zu helfen, weil nur dann die Kräfte des Glaubens erwachen, die die entscheidende Art von Energie für die Weltgeschichte sind. KIRCHE IN NOT hilft der Not des Glaubens und tut damit das, was für unsere Welt am allermeisten nötig ist.“

Thomas Heine-Geldern, Geschäftsführender Präsident von KIRCHE IN NOT International erklärt: „Diese Kraft des Glaubens, von der Papst Benedikt sprach, kann KIRCHE IN NOT jedes Jahr in den Hunderttausenden von Spenden erleben, die es ermöglichen, die Kirche und den Glauben in der Welt zu stärken.“

Papst Benedikt XVI. 2007 auf der Fazenda da Esperança in Guaratingueta © Joaci Oliveira/ Kirche in Not

Ein Papst, der sich für die Ausbildung junger Menschen einsetzt

Heine-Geldern erinnert zudem daran, wie sehr Papst Benedikt die Jugendlichen am Herzen lagen: „Auch dieses wichtige Anliegen hat er uns anvertraut durch die Betreuung, Verbreitung und Weiterentwicklung des Jugendkatechismus YOUCAT.“

Heute ist die YOUCAT-Stiftung fester Bestandteil von KIRCHE IN NOT. Sie unterstützt den Informations- und Verkündungsauftrag des Papstes. Im Vorwort des Jugendkatechismus wandte sich Papst Benedikt direkt an die Jugendlichen: „Ihr müsst wissen, was Ihr glaubt. Ihr müsst Euren Glauben so präzise kennen wie ein IT-Spezialist das Betriebssystem eines Computers. Ihr müsst ihn verstehen wie ein guter Musiker sein Stück. Ja, Ihr müsst im Glauben noch viel tiefer verwurzelt sein als die Generation Eurer Eltern, um den Herausforderungen und Versuchungen dieser Zeit mit Kraft und Entschiedenheit entgegentreten zu können.“

Christentum als Religion der Freiheit und der Liebe

Das bleibende Erbe des verstorbenen Papstes für die ganze Kirche sei „das Gefühl der Identität und Zugehörigkeit inmitten der Diktatur des Relativismus, der oft zum Fundamentalismus geworden ist“, erklärt Kardinal Piacenza. Benedikt XVI. habe den Gläubigen vermittelt, dass das Christentum ebenso Religion der Freiheit ebenso wie Religion der Liebe sei. „Er hat aufgezeigt, dass an der Basis vieler eingeforderter Rechte der Relativismus zu finden ist, und dass die Freiheit, wo sie von der Realität getrennt wird, sich selbst vernichtet.“

Zusammen mit seiner Wertschätzung der Liturgie und des Gebetes habe der Papst damit Werte vermittelt, die auch in der Praxis von KIRCHE IN NOT „das praktische Handeln der Hilfe unterstützen und die sein Ursprung sind“, sagt Kardinal Piacenza. Er ruft die Wohltäter des Hilfswerks dazu auf, für den verstorbenen Papst em. und die ganze Kirche zu beten und die Botschaft Benedikts XVI. in den Werken der Nächstenliebe weiterzutragen.

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